Freitag, 15. August 2014

...runter und rüber...



…hallöchen mal wieder…na, auch so begeistert vom „ayers rock“ wie wir?...kein ding, dass können wir absolut verstehen…auch uns hat es der rote felsen besonders angetan…auch nach einem spaziergang um die rot glühende schönheit hat „the rock“ keinesfalls an zauber verloren…im gegenteil, der „uluru“ ist definitiv  mehr als nur ein felsen in einer trockenen roten wüste…geschichte, geographie und eine magisch-mythische aura, da stimmt einfach alles…ein besuch ist quasi ein muss, wenn man schonmal mehr als 22 stunden im flieger nach australien sitzt…

…nach einem wunderschönen sonnenuntergang, bei dem der „ayers rock“ sich noch einmal äußerst farbenfroh zeigte, gings zurück zum camp…und mit der untergegangenen sonne brach die kälte über der tagsüber so angenehm warmen roten wüste ein…

...von leuchtendem orange...

...über kräftigem terrakotta...

...bis zum rostigen braun...

...eingehüllt in thermohosen, mummelpullis und softshelljacken kauerten wir uns ums feuer und träumten leicht fröstelnd noch immer vom roten berg…hausmutti sam servierte gutgelaunt spaghetti bolognese mit kängurufleisch…als dessert hatte er sich etwas ganz besonderes einfallen lassen, schließlich musste er doch die 2 deutschen konditorinnen von seinem können als kuchenfee überzeugen…und das gelang ihm auch…einen apfelkuchen mit haferflocken und butterstreußeln hatte er uns gezaubert…sehr sehr lecker wars, dass könnt ihr glauben…doch nichts konnte uns mehr begeistern…dafür waren die erlebnisse des tages viel zu aufregend gewesen…einzigst die kälte machte uns zu schaffen…tagsüber herrschten angenehme 25 grad, t-shirtwetter praktisch, wäre der wind nicht so kalt gewesen…aber so ist das halt, im australischen outback…und damit konnten wir leben…sonne hatten wir die letzten wochen schließlich mehr als genug getankt…das wir jedoch nachts temperaturen um den gefrierpunkt hatten, dass passte uns allerdings garnicht in den kram…und so bibberten wir vor dem feuer vor uns hin und fragten uns, wie wir die nacht unter freiem himmel ohne abgestorbene, erfrorene gliedmaßen überhaupt überleben sollten…bekleidet mit so ziemlich jedem kleidungsstück, dass man besaß, rollten viele kleine michelinmännchen über den zeltplatz…nach einigen wärmenden tassen tee kam der ernüchternde schock…bei  so hohem teeverbrauch war klar, dass man dementsprechend oft zum pipipott müsste…und das ging garnicht…das hieße ja, man müsste bei eiseskälte aus dem warmen schlafsack und durch die kalte nachtluft laufen…also wurde der 300l teeverbrauch schnell -wie schon so oft- auf ein minimum heruntergeschraubt…und wir saßen mal wieder auf dem trockenen…

…gegen 22.00 uhr konnte sich vor müdigkeit dann kaum jemand mehr auf den beinen halten…schlafenszeit war angesagt…mit einem leicht unwohlen gefühl in der magengrube zwängten wir uns in die thermoschlafsäcke und versuchten mehr oder weniger erfolgreich damit in die swags (eine art festerer schlafsack, der allerdings matratze, schlafzeug und bett in einem ist, bei dem jedoch der kopf völlig frei liegt) zu schlupfen…eine schweißtreibende herausforderung, wenn man sich vor lauter kleidung kaum bewegen kann…kaum hatte man es allerdings geschafft, bequem in schlafsack, swag und kleiderberg platz zu nehmen, schon hatte man aussicht auf den perfektesten sternenhimmel, den man sich nur vorstellen kann...


...hier ruht die schwäbische lady di...

...kleine kuschelrunde ums feuer herum...

…und während zu unseren köpfen noch das campfeuer vor sich hinglühte, schossen über uns die sternschnuppen über den tiefblauen nachthimmel und die milchstraße erschien uns uns wie ein unendlich weiter weißschimmernder schleier…so ließ es sich leben…kuschlig warm eingepackt in der roten wüste australiens, einen steinwurf vom berg der berge entfernt, unterm dem großen funkelnden sternenzelt schlummern…da war auch die altbekannte toilettenpanik plötzlich geschichte und wir fielen sanft in den schlaf…


...und tolle aussichten...

...ganz tolle sogar, oder habt ihr sowas schonmal gesehn...

...mit einem zarten rufen weckte uns sam am nächsten morgen…jeder verweilte noch ein paar minuten im swag…es war einfach viel zu kalt zum aufstehen…aber, es half alles nichts, wir mussten raus…und so quälten wir uns durch den eisigen morgen…und wer jetzt denkt, dass das aufstehen aus dem swag schlimm war, der hat noch nie bei 8 grad die kleidung gewechselt, die wohlbemerkt die gleiche temperatur hatte…aus allen ecken und kabinen war in den freilufttoilettenanlagen das jauchzen und stöhnen zu hören…aber da mussten wir durch…es war hart, aber das gehört wohl ein bisschen dazu, zum campen am „ayers rock“…und während wir fröstelnd und schlotternd auf der aussichtsplattform auf den sonnenaufgang warteten, wurde es noch einmal richtig kalt…da halfen auch die ein wenig gewöhnungsbedürftigen aufwärm-rumgespringe-dingens-übungen nichts…sam, der während dessen im bus saß und die heizung auf hochtouren laufen ließ, erklärte uns kurze zeit später, nachdem wir beinahe erfroren zum camp zurückkehrten, dass morgens, kurz nach sonnenaufgang der kälteste zeitpunkt des gesamten tages sei…und so fühlte sich das ganze auch an…ein heißer tee wäre die perfekte abhilfe für unterkühlte gliedmaßen, aber der gute sam hatte andere sachen mit uns vor…und wenn es ums einhalten seines zeitplans ging, da kannte er keine gnade…also gabs statt wärmenden tee eine busfahrt im ein wenig aufgeheizten bus…


...da ist er wieder...

...outback...

...wir fuhren zurück zum “kata-tjuta nationalpark“, vorbei am „ayers rock“ in richtung „the olgas“, oder „kata-tjuta“, wie die felsformation in der aboriginisprache hieß…übersetzt würde es wohl so etwas wie „many heads“, also “viele köpfe“ heißen…und so sah es auch von weiten aus…große braun-rote köpfe, die eng nebeneinander aus dem boden ragten…

..."viele köppe"...

…völlig lässig und gut eingekleidet starteten wir in den frühen morgenstunden eine kleine wanderung über die „olgas“…nach den gestrigen ereignissen würde uns sowieso nichts mehr vom hocker reißen…und so liefen, kletterten und sprangen wir über die felsen, die dem “ayers rock“ nicht nur in farbe und beschaffenheit verdammt ähnlich waren…

...und ein einzelner...

...teil der "olgas"...


...am rauftippeln...

...schmetterliiiiiing...

...der berühmte rote sand...

...wie gewonnen, so zerronnen...

...und siehe da, je tiefer wir im steinernen tal verschwanden, umso mehr staunten wir…“the rock“ war ja schon so ein bisschen erfüllter traum und absolutes highlight gewesen, aber das, ja, das war dann doch schon ein bisschen viel schöner…viel zeit zum staunen blieb nicht, der schlaksige sam eilte, fit wie ein turnschuh, in großen eifrigen schritten vorne weg…außerdem, wer die geschichte von und über „kata-tjuta“ hören wollte, der musste schon mit dem begeisterten amerikaner schritt halten…und das war bei dem teils sehr steinigen schmalen pfaden manchmal leichter gesagt als getan…
 
...zwischen den "olgas"...

…zwischen den „köpfen“ der familie der „kata-tjuta“ angekommen, stockte uns dann endgültig der atem…vor unseren füßen ging es einen steilen felshang hinab…unten lag ein saftig grünes tal, dass schwer an „in einem land vor unserer zeit“ erinnerte…fehlten wohl nur noch „littlefoot“ und seine dinosaurierfreunde…wir waren begeistert…wir hatten ja mit vielem gerechnet, aber definitiv nicht mit einer solchen traumhaften aussicht…und auch der weg durchs tal hatte sich gelohnt…der anblick war die anstrengende wanderung wert gewesen…sam schmunzelte bubenhaft in seinen nicht vorhandenen bart…ihm war von vorne herein klar gewesen, dass wir von den „kata-tjuta“ begeistert sein würden…


...der blick ins tal...
...wo nur steckt "littlefoot"...


…auf dem rückweg war jeder hin und hergerissen…der „uluru“ war ja schon so ein knaller gewesen, aber „the olgas“ waren jetzt auch nicht gerade von schlechten eltern…beide orte waren wunderschön, aufregend und von einer magischen aura umgeben…und vor allem grundverschieden, obwohl sie dann doch so gleich waren…naja, dass kann man nicht beschreiben, da muss man dort gewesen sein und sich selber ein bild gemacht haben…gefallen hat es uns auf jedenfall…

…nach unserer wilden wanderorgie machten wir uns wieder auf den weg…eine längere fahrt stand uns bevor…sam wollte noch am späten nachmittag, besser gesagt noch vor sonnenuntergang unser camp erreichen…und so  düsten wir wieder los…wir nahmen abschied von „the olgas“, die herrlich rot in der heißen mittagssonne glänzten, fuhren wieder zurück zum “ayers rock“ und genossen noch ein letztes mal die aussicht auf „the rock“ und beobachteten, wie dieser, immer kleiner werdend, plötzlich ganz hinter den riesigen bäumen verschwand…mutti sam versüßte uns die fahrt mit frischen früchten, allerlei knabbereien, natürlich guter musik und witzigen winkespielen…die straßen im outback sind schmal und größtenteils unbefahren…da kommt man schon mal auf die außergewöhnlichsten ideen, um sich die zeit ein wenig zu vertreiben…

…ganz aufgeregt erkundigten wir uns, was uns denn am nächsten tag bevorstünde…wieder folgte ein breites grinsen…“kings canyon, dass wird euch gefallen…10km wandern“…mehr erfuhren wir nicht…aber schonwieder 10km wandern, da hatten wir ja gar keine lust drauf…uns rauchten ohnehin schon die füße vom vielen laufen…faul waren wir die letzten wochen jedenfalls nicht gewesen, dass konnte uns keiner nachsagen…aber langsam hatten wir genug vom vielen laufen…mal einen tag ausspannen, einfach die füße hochlegen und die herrliche natur genießen, dass wäre uns lieber gewesen…

…auch an diesem abend schliefen wir unter freiem himmel…es war, genauso wie schon am vorabend, sehr kühl und frisch…aber der unbeschreibliche nachthimmel hatte uns zu sehr in seinen bann gezogen, als das wir die nacht im zelt verbringen wollten…und eine solche gelegenheit hat man schließlich nicht alle tage…sam mimte den wetterfrosch und versprach ein paar grad mehr als in der vorherigen nacht…er musste es wissen, er schlief hier schließlich zwei nächte die woche…und so verließen wir uns auf seine weissagungen, kuschelten uns in die warmen schlafsäcke und beobachteten die vielen kleinen und großen sternschnuppen, die über uns vom himmel fielen…müde, zufrieden und vorallem glücklich schlummerten wir ein…

…diana rüttelte am nächsten morgen erstmal das prinzesschen aus dem schlaf…den kopf tief in den schlafsack eingegraben hatte diese sam´s weckrufe erst garnicht mitbekommen…und während diana verzweifelt versuchte, sie aus dem swag zu schaufeln, traute sie ihren augen kaum…der schlafsack war über und über mit eiskristallen bedeckt…das die temperaturen nachts so tief fallen würden, überraschte vorallem sam, der verlegen grinsend zugab, damit nicht gerechnet zu haben…kite störte sich an der tatsache scheinbar wenig, sie gaffte noch immer planlos durch die gegend und verstand die aufregung über die doch so schön glitzernden kristalle garnicht…und gefroren hatte sie auch nicht…und damit war sie so ziemlich die einzige…ein jeder hatte in der vergangenen nacht mit den niedrigen temperaturen gekämpft…sie hingegen hatte tief und fest im mollig warmen schlafsack geschlummert…besonders hart traf es lady di(ana)…fröstelnd und bibbernd erwachte sie gegen ein uhr nachts und stellte fest, dass sie ausgerechnet jetzt aufs stille örtchen müsse…die frage, ob sie es weitere 5 stunden ausgehalten hätte, brauchte sie sich garnicht erst stellen…und so parkte sie todesmutig aus dem schlafsack aus, öffnete den swag, schlüpfte in die schuhe und stapfte durch die klirrende kälte zur toilette…rechtzeitig vor dem erfrierungstod war sie wieder zurück, igelte sich in das wilde swag-schlafsackgemisch und genoss die angenehme nestwärme, die plötzlich herrschte…

…nach dem frühstück und dem selben doofen umziehspiel wie am morgen bevor machten wir uns auf den weg zum „kings canyon“, der, wie wir kurze zeit später erfuhren, eigentlich gar kein „canyon“ sondern ein „gorge“ ist, also eine schlucht…“watarrka“ nennen die aboriginis die ebenfalls feurig rote sandsteinschlucht…
...da gehts lang...


...sonnenaufgang am "kings canyon"...


…einigige hundert meter hohe rostig rote felsen mit steilen abhängen türmten sich vor unseren augen auf…in sekundenschnelle verflog auch das letzte bisschen verbliebene wanderlust…da sollten wir tatsächlich hoch…das passte mal wieder niemandem so recht…außer natürlich sam, der flink wie ein wiesel den anfang machte…eine halbe stunde würde uns der aufstieg dauern, danach wäre das schlimmste geschafft, hatte er zumindest gesagt…bereits nach 10 minuten pumpten wir mit hochroten köpfen wie die maikäfer…und das am frühen morgen…mühsam quälten wir uns eine gute halbe stunde den steilen hang des sandsteingebildes hinauf, nicht ohne zwischendurch den vorneweg eilenden sam unentwegt zu verfluchen…oben angekommen kühlten sich die erhitzten gemüter aufgrund der schönen aussicht und der verbleibenden relativ ebenen strecke ein wenig herunter…tatsächlich, dass schlimmste lag hinter beziehungsweise unter uns…blieben nur noch gute 9km quer über die riesige schlucht…

...ufff, da müssen wir rauf...


…und auch hier gefiel uns die gegend von schritt zu schritt besser…wunderschöne farben und schichten leuchteten an den rötlichen felsen…die tiefe schlucht war bewachsen mit sattgrünen bäumen und überall die wundervoll farbigen felsen…wieder herrschte unsicherheit, der “uluru“ war ja mega toll gewesen, dann gestern die gigantischen „kata-tjuta“ und jetzt „watarrka“, eine schönheit, wie sie im buche steht…wir waren ebenfalls wieder ganz von den (wander)socken…der gedanke, den „ayers rock“ zu sehen, dass rote wahrzeichen australiens, hatte bei kite zu einem wechselbad der gefühle und wilden herzaussetztern geführt…“the olgas“ toppten den ganzen spaß noch einmal um einiges und jetzt, nach abenteuerlich aufregenden 2 tagen im roten centrum, wenn wirklich nichts mehr besser sein kann, kommt dieser hibbelig überdrehte amerikaner und stellt uns eine schlucht vor augen, dass wir garnicht mehr wissen, was wir die letzten 6 wochen alles gesehen haben…ja, die schlucht vom „kings canyon“ gipfelte einfach über allem bisher gesehenen und erlebten…das i-tüpfelchen auf dem i-tüpfelchen des i-tüpfelchens vom i so zusagen…

…mit offenen mündern latschten wir, gepackt von eifer und motivation , an der unendlich scheinenden schlucht entlang…“watarrka“ war einige hundert kilometer lang…und eine echte natürliche schönheit…da machte das wandern wieder spaß…und auch die 10km erschienen uns plötzlich wie nichts, wenn man den vergleich so nah und spektakulär vor augen hat…sam hatte wieder einmal recht behalten…es gefiel uns…und zwar so sehr, dass wir das rote centrum garnicht mehr verlassen wollten…


...aber es lohnt sich...

...definitiv...

...was man nicht alles vor die linse kriegt...


...schicht für schicht...

...nicht schubsen bitte...

...knackig rot...

...kuckuuuuuuck...

...wasser gabs auch...

...der echopunkt...

...die herzliche truppe zusammen...

...und zusammen mit unserem sam...

...der gedanke an eine normale straße, an städte, an andere menschen außer mitgliedern unserer tour und vor allem an zivilisation und handyempfang, das klang plötzlich schrecklich…nein, wir wollten nicht zurück in das hektische alltagsleben in der stadt, neeeein, wir wollten weit ab vom schuß unser mittagsessen mit der keule jagen…oder zumindest von sam jagen lassen…aber zurück wollte irgendwie keiner…und die aussicht vom „kings canyon“ machte das ganze auch irgendwie nicht gerade einfacher…aber, wie schon sooft, wenn es am schönsten ist, müssen wir gehen…und so verließen wir traurig und doch glücklich, aber vor allem schwer beeindruckt die wunderschöne rote wüste…

…und jetzt müssen wir nochmal ein bisschen weiter zurück gehen…ihr erinnert euch doch bestimmt noch an den letzten blogbeitrag, die sache mit dem ortsschild in „alice springs“…ihr wisst schon, wir springen in „alice springs“ für alice vor einem schild, auf dem steht „alice springs“…und die geschichte dazu, dass unser leenchen doch immer versucht hat, unsere alice dazu zu animieren, nach „alice springs“ zufahren und ein bild vor dem ortsschild zu machen…und jetzt ratet mal, was uns auf dem weg vom „kings canyon“ nach „alice springs“ vor die linse gekommen ist…riiiichtiiiiig…der wegweiser zu einem ort namens „kathleen springs“…ganz aus dem häuschen sprang das quirlige blondinchen freudestrahlend aus dem bus und rannte in richtung schild…wehleidig erinnerte sie sich an die gemeine schulzeit, wenn all die „sarahs“, „katrins“ oder „jennifers“ protzig prahlend ihre „diddlmausschlüsselanhänger“ MIT namen präsentierten und sie lediglich ein großes „k“ bekam…all die qualen der kindheit waren vorbei…und so hupfte sie fröhlich und wie von der tarantel gestochen durch das meterhohe gras in richtung wegweiser und tat natürlich genau das, was man als kathleen tut, vor einem schild, auf dem steht „kathleen springs“…sie sprang…und dabei freute sie sich wie ein kind unterm christbaum…ein entzückender anblick…vorallem für den nichtsahnenden rest der gruppe, der verwundert aus dem fenster schaute und sich wohl fragte, warum die durchgeknallte blondine wie ein junges reh durch die rote einöde sprang…

...wiedermal ohne worte...


...a propos  rehe, bevor unsere 10 tägige outbacktour endete, wagten wir noch einen kleinen ausritt...nicht zu pferd und nicht zu reh, aber wenn wir schonmal in der wüste sind, gehört eine kleine kameltour schon dazu...ungewöhnlich war es sehr wohl, besonders, wenn das ewig grinsende kamel aufstand, oder sich nach einer gemütlichen runde wieder hinsetzte...aber wir hatten trotz flattern im magen eine menge spaß...

...da lachen sie noch...

...und da geht dann schon ein wenig die muffe...

...auf und davon...

...keine angst, wir kommen ja wieder...


Bildunterschrift hinzufügen

...neues haustier...


…zurück in alice springs trafen wir uns kurz nach dem einchecken in den hostels auf einen letzten absacker mit dem rest der gruppe…jeder hatte noch einmal die gelegenheit, mit jedem ein nettes pläuschchen zu führen und sich in ruhe von jedem zu verabschieden…

…am nächsten morgen machten wir uns zeitig auf die suche nach dem begehrten mitbringsel für unsere muttis…wir trafen uns mit den 3 verbliebenen österreichern und durchforsteten die geschäfte und wurden in einem äußerst exquisiten laden fündig…und die muttis zuhause dürfen sich schonmal freuen…so ein tolles mitbringsel bekommt sonst keiner…mehr wird jetzt allerdings nicht verraten, nicht das ihr noch von selbst auf die känguruhodenflaschenöffner und krokodilofenhandschuhe  kommt… 

…eigentlich sollte es nur ein kurzer shoppingbummel durch die einkaufsstraßen von „alice springs“ werden, danach ein entspannender ausruhtag im hostel, doch unsere 3 österreicher hatten dann noch eine bessere idee…wenn wir denn schon mal da seien, warum dann nicht den sonnenuntergang auf dem „anzac hill“ anschauen…und genau das taten wir dann auch…wir beobachteten die sonne, wie sie langsam und gemütlich vom horizont in den vielen kleinen und großen wolken verschwand und es langsam dunkel wurde, im beschaulichen „alice springs“…

...auf dem "anzac hill"...

...kann sie überhaupt drüber kucken?...


...nächtliches "alice"...

...früher hieß es immer, „wenns dunkel wir, kommst du nach hause“…das war schnell, einfach und unkompliziert…und genau das hatten wir vor…nach dem sonnenuntergang runter vom „anzac hill“ und ab zurück ins hsotel…aber auch jetzt kannte team österreich kein ende und so gings noch einmal auf einen letzten absacker in eine kleine bar…aus dem letzten absacker wurden viele kleine vorletzte und vorvorletzte…begleitet vom jubel des in der bar sitzenden pöbels schmetterten die dorf-britney spears´ und schmalspurcasanovas alte australische und internationale klassiker…und so brachten wir noch ein paar äußerst unterhaltsame und begegnungsreiche stunden in der karaokebar zu…


...mit dorina in der bar...

...un de buam a no miiit...


…aber, so lustig der abend auch war, irgendwann war dann wieder die bittere wirkliche australische realität da…ein besoffener pöbelnder aborigini machte den anfang…ein anderer versuchte, uns die vollen flaschen vom tisch zu stehlen…den rest gab uns dann noch die aussage des security…auf die frage, wie wir am schnellsten zu unserem hostel laufen könnten, entgegnete er nur grinsend “ihr wollt laufen?...wie viele seid ihr denn?“…3 leute…2 mädels und ein bub…wieder grinste er breit…er empfahl uns ein taxi, alles andere sei um die uhrzeit zu gefährlich…streitsüchtige aboriginis die wohl den ein oder anderen drink zu viel hatten, lauerten an jeder ecke…und besonders europäische touristen seien lieblingsopfer…ungläubig ließen wir uns ein taxi rufen…für einen nicht einmal 10 minuten dauernden fußmarsch…rausgeschmissenes geld, aber sicherheit geht vor…und auch der taxifahrer bejahte unsere frage, ob es denn wirklich so gefährlich sei…
…im hostel angekommen legten wir uns dann schlafen…das war also aus einem kleinen shoppingbummel am vormittag  geworden…wir lagen angetrunken im muffigen hostelbett…die gedanken kreisten jedoch  noch immer um die aussagen des security und des taxifahrers…aha, hier waren wir also „sicher“…sehnlichst wünschten wir uns wohl beide zurück ins idyllische outback, wo man im schlafsack unterm sternenzelt träumen kann und die größte angst ist, dass es vielleicht keine warmwasserduschen gibt…

…am nächsten tag verließen wir das „red centre“ endgültig…wir machten uns auf den weg nach adelaide…und  nach guten 20 stunden kamen wir dann auch endlich in besagter stadt an…am frühen morgen um 7.00 uhr…an einem sonntag…mit leeren knurrenden mägen…also machten wir uns unverzüglich auf den weg und suchten nach einem geeigneten café…und unsere suche gestaltete sich schwieriger als gedacht…während man in städten wie sydney oder brisbane um jede uhrzeit noch was zu beißen bekam, standen wir in adelaide vor verschlossenen türen…und so landeten wir schließlich bei „mc donnalds“…zum ersten mal in australien…sagen wir es so, es war nicht schlecht, aber ein frühstück bei alice im „café beesting“ wäre uns wesentlich lieber gewesen…

…gut gestärkt machten wir einen bummel durch die langsam erwachende stadt…und ja, es war gar nicht mal so schlecht…überwiegend einheimische, kaum touristen und vorallem kaum backpacker…das gefiel uns doch mal mehr als zum beispiel die von backpackern überfüllte ostküste…und so schlenderten wir gemütlich über die bunt belebten straßen und kauften noch das ein oder andere souvenir…

…tags darauf startete ein ganz neues kapitel…überfüllte backpackerbusse, inlandsflüge im luxusflieger und touren mit tourguides waren geschichte…für uns hieß es nun “selbst ist die frau“…einen campervan hatten wir uns gemietet…die „great ocean road“ (große ozeanstraße) sollte man dann schon selbst auf 4 rädern zurücklegen, dass empfahl einem so ziemlich alles und jeder…und das taten wir auch…um10.00 uhr holten wir das gute stück ab…der van hatte wohl schon einige jahre und viele kilometer auf dem buckel, dass sah man ihm auch an…mit netten graffitis aufgestylt sollte die alte kiste den jugendlichen freigeist und drang zum weltenbummeln darstellen…quasi perfekt, wenn man mit 18 oder 19 jahren noch immer in seiner sturm- und drangphase steckte…für 2 gutaussehende mittzwanzigerinnen, die bereits  vor ihrer australienreise auf eigenen beinen standen, sah das ganze dann allerdings etwas anders aus…aber gut, er war gebucht und bezahlt, also was solls…hauptsache er fährt…

...unsere rosi...

...auch von vorne ein augenschmaus...


…diana mimte den chauffeur, während kite fleißig kommentierte, navigierte und vorallem entertainte…5 tage und 4 nächte…was ein abenteuer…mit guten 80kmh tuckerten wir in der alten klapperkiste, die wir zwischenzeitlich auf „rosi“ getauft hatten raus aus adelaide…auf gings in richtung „grampians“, ein nationalpark mit gebirge, zwischen adelaide und melbourne…keine 30 minuten unterwegs, verabschiedete sich auch schon unser autoradio für den rest unseres trips…statt radiohören war nun singen angesagt…eine wonne fürs ohr, vorallem beim duett von „my heart will go on“…aus angst, dass wie die „titanic“ bei dem gejaule auch unsere gute alte rosi den abgang machte, entschieden wir uns dann doch lieber fürs summen… 

...linksverkehr, gut das das nochmal gesagt wurde...

...bruuuuuuuumm...

...von außen nach innen...

…auch nach guten 6 stunden fahrt in unserem ausgefallenen backpackermobil war von den bergigen „grampians“ noch keine spur in sicht…aufgrund der unkenntnis über unseres standortes hielten wir nach sonnenuntergang an einer kleinen waldlichtung und starteten ein kleines wärmendes feuerchen…hier wollten wir nun die erste nacht im campervan verbringen…gut aufgeheizt vom heißen feuer fielen wir bereits gegen 19.30 uhr todmüde in die betten, oder eher in den campervan…eingehüllt in alles, was wir besaßen, holte uns bald der erholsame schlaf ein…

...am aufwärmen...

...und ausspannen...

...ebenfalls ein chickes himmelchen...

…eiseskälte und von der innenseite des metalldachs tropfendes dunstwasser weckten uns gegen mitternacht…bibbernd vor kälte wälzten wir uns von eine seite auf die andere…eine standheizung hatte unsere kutsche leider nicht…wartend, dass es bald hell sein würde schlugen wir uns die kalte nacht um die ohren und hofften, am nächsten morgen nicht tot aufzuwachen…

…endlich, um 6.00 uhr morgens begann es tatsächlich hell zu werden…während diana sich in kites verbliebenes schlafutensil igelte, startete diese draußen zum aufwärmen erneut ein kleines feuer…so hatten wir uns unseren campingspaß jedenfalls nicht vorgestellt…als das feuer kräftig loderte, erstand auch diana auf von den toten…in einem zwei minütigem wortwechsel waren wir uns schnell einig…die nächste nacht würden wir wohl lieber in einem hostel verbringen…

…und so setzten wir unsere lautlose fahrt richtung „grampians“ fort…gute 3 stunden und eine lange erzählung einer netten alten dame aus dem besucherinfozentrum später hatten wir es geschafft…vor uns lagen die „grampians“…


...in posi auf rosi...

...oh ooooh, die landet bestimmt wieder...

...jap, aufm arsch...
...die "grampians"...

...wir sattelten die taschen und marschierten los…weit kamen wir nicht…ein äußerst liebe- und kuschelbedürftiges wildes wallaby kreuzte unseren weg und ließ uns nicht mehr los…

...ein kookaburra...
...und das kuscheltier...

...so liiiieb...

...da freut sich aber wieder jemand...

...bis dahaaaann...

...huch, da ist ja noch eins...

...über eine stunde fehlte uns nun, es war bereits später nachmittag und die sonne würde auch in ein paar stunden untergehen…also nahmen wir die beine in die hand, verabschiedeten uns vom wallaby und wanderten am fluß entlang…

...beim wandern...

...kein photoshop, es gab rote bonbons...



…wäre es nicht schon so spät gewesen, hätten wir unsere 10km tagespensum auch an diesem tag mit sicherheit wieder erwandert, aber bei dämmerung wollten wir gewiss nicht mehr hier umher irren…und auf dem weg zurück zum parkplatz saß auch unser wallaby noch immer am selben platz und futterte sich quietschvergnügt durch die saftige wiese…am liebsten hätte kite es mitgenommen, aber da kannte diana –streng wie eine mutter- keinen spaß…ein paar streicheleinheiten und dann geht’s weiter, schließlich mussten wir uns noch ein hostel suchen…

…und das fanden wir dann auch…ganz abgelegen am ortsende, am beginn des gebirges stand ein kleines aber feines hostel, dass mit kaminbeheizten räumen gerad dazu einlud, hier zu übernachten…sofort nach dem einchecken schnappten wir unsere kulturtäschchen und blockierten die duschen…eine gefühlte ewigkeit prasselte das kochend heiße wasser auf uns herunter…langsam aber sicher tauten wir auf…

…in warme kuschelpullis eingehüllt enterten wir das fernsehzimmer…das erste mal seit unserer abreise aus graceville konnten wir mal wieder gehörig unserer australischen seifenoper „home & away“ (also zuhause und weg)-sucht fröhnen…im anschluss gabs die nachrichten…der wetterheini meldete aufgeregt, dass die kommende nacht wohl seit 12 jahren die kälteste im ganzen bundesstaat victoria sein würde…mit einem lächeln im gesicht beglückwünschten wir einander gegenseitig für die kluge entscheidung, sich heute nacht ein hostel genommen zu haben…

…die nacht war angenehm warm und die betten weich und kuschelig…dennoch brachen wir am nächsten morgen zeitig auf…wir hatten noch einen weiten weg vor uns…und nach vielen vielen stunden und kilometern erreichten wir endlich die „B100“, besser bekannt als die „great ocean road“…


...wink a moi...

...die arme rosi...


...wir legten ein paar zwischenstopps an der „island archway“ ein, die hauptsächlich dafür bekannt ist, dass sie 2009 eingestürzt ist, sowie an der „london arch“, dem „bay of martyrs“, als der bucht der märtyrer und natürlich an den „12 apostles“, von denen allerdings nur noch 7 zu sehen sind…

..."bay of martyrs"...

...

...die obermärtyrerin...

...

...rosi war neidisch...

...und hat sich einfach mit aufs bild gedrängt...

...

...lady di an der london arch...

...

...stürmischer seegang...

...einer der verbliebenen apostel...

...und die springt schonwieder durchs bild...

...dafür wird sie jetzt nass gemacht...

...petra pan für arme...

...schlangen, jetzt haben wir aber angst...

...an den 12 aposteln...

...

...

...ja, bisschen sonne hatten wir auch...

...unschuldsengel...

...supi ists...

...


…plötzlich machte die tour im campervan richtig spaß…wir waren auf der straße, auf der man sich gar nicht verfahren kann, wir fuhren genau am ozean entlang und hatten somit eine spitzenaussicht auf die kalksteinformationen vor und neben uns und vor allen dingen das wichtigste, wir hatten die gewissheit, auch diese nacht nicht den eisigen temperaturen ausgesetzt zu sein…

…nachdem wir eine gute strecke an den klippen zurückgelegt hatten, fuhren wir durch den „otway nationalpark“…und der lud mit seinen riesigen eukalyptuswäldern regelrecht zu einer wanderung ein…um auch an diesem tag nicht in der dämmerung fahren zu müssen, verschoben wir unseren kleinen wanderausflug auf den folgenden tag…

...einöde...

...ein baum...

...ja, dass ist tatsächlich australien...

...kennt ihr die "kerrygold"-werbung für die irische butter?...


…im hostel angekommen genossen wir auch hier erst einmal die heiße dusche, bevor wir es uns mit einer heißen schokolade vor dem fernseher gemütlich machten…nach „home&away“ studierte diana eifrig die wanderkarten des „otway nationalparks“ und suchte ein paar geeignete ziele für unseren ausflug aus…kite quälte sich währenddessen durch das buchstabenwirrwarr am computer und schrieb eifrig blog…die netten zeilen alle 3 wochen zaubern sich schließlich nicht von alleine ins internet…

…der einsetzende regen am nächsten morgen weckte uns auf…mit lauten klackern prasselten die dicken tropfen gegen die scheiben…petrus hatte es mal wieder gut mit uns gemeint und ersparte uns so das viel zu frühe aufstehen…nachdem wir noch ein wenig vor uns hin gedöst und den ans fenster klatschenden regenlärm gelauscht hatten, standen wir auf und frühstückten in aller ruhe…als wir aufbrachen, waren die dicken schwarzen wolken am himmel ein wenig aufgebrochen und klärchen sonnenschein versuchte ein bisschen licht ins dunkel zu bringen…der starke regen fiel nur noch in form von kleinem feinem niesel…perfekte vorraussetzung für eine tour durch den nationalpark…

…einen ersten stop machten wir an „maits rest“, was soviel wie „maits ruhe oder erholung“ bedeutet…wir liefen auf einem mit holzbohlen befestigten weg durch eine kleine nische verwunschenen und seltenen regenwalds…eine zauberhafte märchenstimmung war in der luft…die baumstämme, die zwischen den riesigen farnen durchblickten, waren überwuchert mit sattgrünem moos…und wenn uns nicht gelegentlich dicke tropfen von den gut 70m hohen bäumen auf den kopf oder ins genick knallten, wären wir wohl ganz verträumt vom weg abgekommen…

...ui, eine kleine verzauberte fee...ach nee, doch nicht...

...hohle sache...

...aber jetzte...

...

…nach der kleinen märchenstunde ging es weiter zu den „triplet falls“, einem netten klein-großen wasserfall inmitten des nationalparks, der auf 3 verschiedenen ebenen ins grüne tal plätschert…und auch hier fielen große dicke tropfen von den teils riesigen urzeitbäumen auf uns hinab…ohnehin bereits patschenass war der regen das kleinere problem…

...gegenangriff...

...die "triplet falls"...

...bitte mal ordentlich...

...da qualmt die raucherlunge wieder...


...vielmehr hatten wir angst um unsere „rosi“, die schon bergab mit den schlechten feldwegähnlichen straßenverhältnissen kämpfte…mit heulendem motor quälte sich die ältere dame dann aber doch durch den vom regen aufgeweichten feldweg…wer schon einmal auf die schwäbische alb nach st. Johann gefahren ist, der kann sich in etwa vorstellen, wie miserabel doch die straße gewesen sein muss…und man stelle sich mal vor, da gibt es auch noch menschen, die dort jeden tag mit dem auto fahren müssen…die armen st. johanner…da möchten wir doch in diesem sinne mal dem solidaritätszuschlag danken, der seit ’91 für wunderbare straßenverhältnisse in den neuen bundesländern sorgt…

…wie dem auch sei, den feldweg hinter uns lassend, hatten wir noch einen ganz besonderen ort auf unserer reisekarte ausgesucht…als diana am vorabend fleißig die wanderkarte studierte, stach ihr der name eines strandes besonders ins auge… „johanna beach“…wie unspektakulär werdet ihr jetzt sagen…kites hasenmutti claudia wird jetzt zuhause in unterbrunn fast vom stuhl fallen…kurz zur erklärung, als unser blondschopf vor mehr als 9 jahren nach münchen zog, war eine ganz besonders oft für sie da…ob beim auge zudrücken für das 2 jahre nicht geschriebene berichtsheft, bei der gesellenbriefübergabe, beim umzug, bei der traurigen schildkrötenbeerdigung, beim prüfungsdaumendrücken oder bewerbungen schreiben…claudia, die kite stets „ihr hasenkind“ nannte (somit erklärt sich auch der exotische begriff der „hasenmutti“), war immer für sie da…und nur ein kind ist ihr wohl wichtiger, als das blonde hasenkind…genau, nämlich das eigene…eine beinahe geschwisterliche beziehung verbindet unser ostdeutsches vollblut und die 12 jährige -achtung, schlüsselstelle- JOHANNA…ob besondere steine sammeln am starnberger see, trampolinspringen im garten, wii zocken vorm fernseher oder über den see paddeln, johanna, von kite liebevoll „dschoännakind“ genannt, hat einen ganz festen platz in ihrem herzen…und auch diana hatte die kleine quirlige johanna schon einmal den hintern gerettet…erinnert euch an dianas torte zur handwerksmesse…mit ihrer interpretation der „zeitlosen handwerkskunst“ hatte unser schwäbisches blaublut damals den 1. platz belegt…und johanna hatte ihr mit ihren kleinen patschepfötchen „modell gestanden“…


...ganz oben, die berühmten hände der kleinen johanna...

...damit war ganz klar, „johanna beach“ an der „great ocean road“, für uns definitiv ein „place-to-be“…

...herzig...

...the place to be...


…und gut, dass wir diesen spontanen abstecher tatsächlich wagten…hinter den dicht bewachsenen dünen befand sich nämlich ein echtes schmuckstück von strand…völlig menschenleer und wunderschön…ja, es windete…okay, es stürmte…und es nieselte auch…aber wir waren ja ohnehin schon nass…die wellen preschten meterhoch mit einem lauten donnern an den einsamen strand…und wir?…wir machten das, was wir mit am besten können…nein, wir haben keine kuchen gebacken…und wir haben auch nicht über den soli diskutiert…neeeein, wir hupften wieder einmal quer über den strand…einen völlig leeren strand hatten wir noch nie erlebt…und das genossen wir dann auch in vollen zügen…danke für die tollen momente „johanna beach“…

...menschenleer...

...aber ganz viele muscheln...

...und eine verrückte blondine, die wieder durchs bild rennt...


…nach unserer hüpforgie war es dann jedoch allerhöchste eisenbahn für eine heiße dusche, den kamin und vor allem trockene kleider…pünktlich zu „home&away“ lümmelten wir auf dem großen sofa und genossen das leben…

…natüüüürlich regnete es am nächsten morgen…und das nicht gerade wenig…aber, dass ging uns allerdings am allerwertesten vorbei…die letzten paar hundert kilometer im auto konnte es ruhig regnen, wir saßen schließlich mollig warm im trocknen…und so tuckerten wir mit rosi weiter richtung melbourne…rechtzeitig zum fotoshooting am straßenportal am südlichen ende der „great ocean road“ schien auch wieder die sonne und der regen hatte ein ende…

...sonnenaufgang in "apollo bay"...

...schüssi "great ocean road"...


…am nachmittag erreichten wir unversehrt und trocken melbourne…jeder hatte uns prophezeit, wir würden die multikulturelle weltstadt mit herz lieben…der erste eindruck war jedoch alles andere als herzlich…hektisches großstadtgetümmel und wilde autorowdys, die rücksichtslos die straßenseiten wechselten, weil ihnen gerade danach war…und natürlich regen…dicke schwarze wolken hingen über der metropole und hüllten sie in einen nasskalten weißen schleier…nachdem wir schweren herzens unsere rosi wieder abgegeben hatten, machten wir uns auf den weg zum hostel…

…mitten im zentrum stand der große schwarzgraue gebäudeklotz…vor 50 jahren war das mit sicherheit mal ein chickes gebäude…jetzt hingegen sahen die alten fasaden nicht mehr all zu einladend aus…skeptisch enterten wir den gebäudekomplex…und der erste eindruck hatte uns nicht getrübt…bereits am eingang roch es muffig und der geruch von altem morschem holz stieg uns in die nase…ein paar unmotivierte backpacker verdienten sich scheinbar das dach überm kopf mit dem abkratzen alter teppichreste auf den stufen…

...verzweifelt suchten wir nach einem lift…ergebnislos, wir mussten die mittgenommenen treppen nach oben steigen…endlich an der rezeption angekommen, wies man uns ein zimmer im zweiten stock zu…also mit dem ganzen sack und pack noch ein weiteres stockwerk nach oben,weils doch gar so toll war…im zimmer angekommen ist es muffig und eiskalt…ein unbenutzter kaminschacht und ein undichtes fenster lassen einen kalten zug durchs zimmer ziehen…unzufrieden schmissen wir unsere sachen aufs bett und starteten eine kleine erkundungstour durchs winterliche melbourne…im internetcafè blieben wir hängen…hier gab es internet und es war vorallem warm…während diana eifrig bilder hochlud, stapfelte kite zurück zum hostel und erfragte an der rezeption ein anderes zimmer…das schien der eigenbrötlerischen lady an der rezeption nicht zu gefallen…wortlos übergab sie den schlüssel für ein zimmer im dritten stock, betonte dann jedoch, dass der andere schlüssel sofort nach dem sachen umräumen zurückgegeben werden müsse…und so raste kite gute 4 oder 5 mal mit hochrotem kopf die treppen rauf und runter, während diana schön im warmen cafè seelenruhig die bilder durchschaute…

…die erste nacht schliefen wir unruhig…das grelle licht schien uns genau durch die undichten fenster ins gesicht…und auch die minütlich verkehrende straßenbahn fuhr nicht geräuschlos an unserem grauen hostelklotz vorbei…aber, eine dusche am morgen vertreibt kummer und sorgen…und wärmt schön auf…in diesem hostel leider nicht…ein unmöglich penetranter gestank schoss uns beim betreten der unisextoiletten entgegen…die toilettenschüssel hatten von kot, über blut, bis hin zu urin und erbrochenem alles an sich…in den duschen roch es unentwegt nach urin…und es war natürlich kalt…

…nach der lauwarmen stinkerdusche fühlten wir uns schmutziger als zuvor…wieder dachten wir wehleidig an unser schönes zuhause in graceville und an die abenteuerlichen duschen im outback…so etwas hingegen hatten wir noch nicht erlebt…eine frechheit…und dafür mussten wir unser harterarbeitetes geld ausgeben…sehr enttäuscht von dem, was wir bisher von melbourne gesehen hatte, starteten wir unseren stadtbummel…außer der berühmten „hosier lane“, der wetberühmten graffitistraße, gab es in der völlig überlaufenen fußgängerzone nicht viel zu entdecken…


...in der "hosier lane"...

...kribbelbunt...
...außergewöhnlich...

...und doch so gleich...

...wo ist sie denn?...

...mit ganz viel herz...

...deine mutter...

...teils beängstigend...

...ein wenig enttäuscht schlenderten wir durch das verregnete melbourne und machten uns auf den weg zum „eureka skydeck“, einer art gläsernen aussichtsplattform an einem hochhaus…der fahrstuhl sollte uns in weniger als 40 sekunden in den 86. Stock transportieren…wir waren gespannt…

…am tower angekommen, wies man uns freundlich darauf hin, dass man wohl keine all zu schöne aussicht auf die stadt habe…zu tief hingen die dicken weißen wolken…niedergeschlagen drehten wir um, kehrten in strömendem regen zurück zum stinkerhostel und packten unsere sachen…am nächsten morgen ging es ja gott sei dank weiter…

...traumstadt...


…gegen abend schauten wir uns noch einmal unsere vielen bilder aus dem outback, erinnerten uns freudig an die vielen erlebnisse und das tolle wetter und kamen zu dem schluß, dass uns nach dem „red centre“ einfach nichts mehr beeidrucken konnte…

…gegen 10.00 uhr ging unser flieger nach perth an die westküste…was würde uns wohl erwarten…auf jeden fall besseres wetter, soviel wussten wir jedenfalls…alles andere ließen wir auf uns zukommen…nach einer kleinen irrfahrt in bus und taxi erreichten wir gute 3 stunden nach der landung endlich unser hostel…auch hier roch es muffig, aber die duschen kamen uns nach der vorherigen pleite vor wie in einem luxushotel…bereits beim zähneputzen fiel uns der stark salzige geschmack des leitungswassers auf…aufkleber überall ermahnten, sparsam mit dem wenigen wasser, dass der stadt perth verblieb, umzugehen…also wasser war hier scheinbar mangelware…und zwar so sehr, dass die anscheinend sogar das wasser aus dem ozean recycelten…

…montag morgen um 6.45 uhr holte uns eine gutgelaunte dame namens anna vom hostel ab…woher sie am frühen morgen die viele energie und kraft zum schnattern hernahm, blieb uns ein rätsel…aber nett war sie…und sie wusste so viel…über alles und jeden hatte sie etwas zu berichten…während hinten im bus noch einmal alles dem tiefschlaf verfiel, quasselte sie sich vorne im wagen den mund fusselig…freudestrahlend berichtete sie uns, wie glücklich wir uns schätzen konnten, inmitten der „wildflowersseason“, also der saison der wilden blumen, ins wunderschöne western australia gekommen zu sein…das sie allem anschein nach einen absoluten wildflowerfimmel hatte, fiel uns bereits am ersten tag auf…

…nach guten 2 stunden fahrt raus aus der hektischen großstadt, hinein ins etwas ruhige inland, machten wir halt im „nambung nationalpark“…größte und nicht zu übersehende atraktion in der kräftig gelben sandwüste waren die bis zu 4 meter hohen „pinnacles“, verwitterte kalksteinsäulen…nach einigen geografischen erklärungen unternahmen wir einen kleinen spaziergang entlang der vielen kleinen und großen säulen…und auch hier fand anna die tollsten pflanzen und erklärte uns mit viel liebe zum detail alles, was man über teebaum und banksia wissen sollte…

..."pinnacles desert"...

...blondi war natürlich auch dabei...

..."pinnacles" von nahem...

...und von ganz nah...

...und von ganz weit weg...

...egal wo...

...die waren einfach überall...


…im bus schlossen wir, eine kleine aber liebenswerte gruppe aus aller welt, freundschaften…wir hatten, neben uns selbst noch fabienne, eine symphatische weltenbummlerin aus dem saarland, cecilia, die zurückhaltende französische studentin, sophie, die aufgeschlossene und vorallem ERSTE nette britin, die wir trafen, ciara und stephen, dass nette pärchen aus irland, yu-lan, eine etwas eigensinnige taiwanesin sowie marie-anne, eine 54jährige fränzösin, die nach 11 monaten ihre tochter in „coral bay“ wiedersehen würde und anna, unseren italienischen tourguide…bereits vom ersten augenblick war sich ein jeder sofort symphatisch…das passiert nicht sonderlich oft -eigentlich garnicht-, ist allerdings die beste vorraussetzung für eine wunderbare tour…

...traumhaftes team...


…nach einer kleinen fahrt erreichten wir die sanddünen von port dennison…sandboarden, diese wunderbare erfahrung hatten wir bereits auf „moreton island“ gemacht…und genau wie damals hatten wir bei sonnenschein mächtig spaß, mit umfunktionierten snowboards die weißen dünen hinunter zu schlittern…ob im sitzen, oder wie wir, ganz mutig im liegen, jeder hatte eine fetz’n gaudi, soviel war klar…

...jippiiiii...

...yeah...

...protzsack...

...deine spuren im sand...


…ein kleines highlight hielt anna dann noch für den abend bereit…einen sonnenuntergang an den felsen direkt am meer…und wieder, ein glühender ball, der das meer und die umliegenden felsen in einen rot-orangenen schleier hüllte, bis er schließlich im meer versank…auf dem weg zurück, im halbdunkel folgte erneut eine kleine „wildflower“stunde, in der unsere anna wieder allerlei interessantes zu erzählen wusste…

...sonnenuntergang...

...in tollsten farben...

…später am abend erreichten wir „kalbarri“, aber diesen namen könnt ihr gleich wieder streichen, für kite hieß dieser kleine ruhige hafenort am rande eines wunderschönen nationalparks nur „calamari“…etwas anderes konnte sie sich einfach nicht merken…und so verbrachten wir die erste nacht gemeinsam in einem großen zimmer…lustig war es, wir haben viel gelacht…besonders angetan hatte es uns das mittsiebziger besitzerehepaar, dass zum abendessen in der küche saß und omi dem opi erst einmal die zehnägel schnitt…als anna -ganz klar als italienerin- gegen 20.00 uhr lautstark verkündete, was für den folgenden tag auf dem plan stand, kam schon die erste beschwerde…oma meckerte wild, es sei zu laut, opi könne nicht schlafen…das sie für den ganzen spaß einfach zu alt seien, wollten sie allerdings nicht begreifen…

…und so erzählte anna weiter, was uns die kommenden 6 tage noch alles erwarten würde…als sie erwähnte, dass wir am abend des dritten tages das paradiesische „coral bay“ erreichen würden, schossen unserer herzlichen mutti aus frankreich die tränen in die augen…so sehr schmerzte die sehnsucht nach der tochter, zu groß war die freude auf ein wiedersehen…

…tag 2 starteten wir gegen 6.00 uhr mit einem lautlosen frühstück…omi und opi lagen noch in den federn und so bat uns anna, ein wenig leiser als sonst zu sein…gesagt getan…beinahe geräuschlos würgten wir toast und kaffee hinunter…ein teil der gruppe verlud bereits das gepäck in unseren bus, als kite mit neugewonnener busenfreundin marie-anne genüsslich vor der tür eine fluppe rauchte…der stengel qualmte keine 2minuten, als der ohrenbetäubende lärm des rauchmelders alarm schlug…

…und so fiepte es gute 2 bis 3 minuten in einem unheimlich schrägen piepsen in den stillen morgen in „calamari“…mit dem feuchten handtuch wild auf den feuermelder einschlagend konnte anna dem lärm ein ende setzen…die anfängliche vermutung, das morgendliche zigarettchen könnte der auslöser gewesen sein, stellte sich als falsch heraus…ein feststeckender toast ohne besitzer hatte, bereits ganz verkohlt, angefangen, mächtig aus dem toaster zu rauchen…und keiner wollte sich die schuld für die morgendliche ruhestörung zuweisen lassen…das yu-lan jedoch 10 minuten vorher fluchend über einen ihr aus dem toaster gestohlenen toast fluchte, hatte jeder zur kenntnis genommen…

…was uns nach unserem kleinen toastmassaker von „calamari“ im „calamari nationalpark“ (eigentlich auch kalbarri, aber ihr wisst ja, kite und das namenmerkproblem) und den restlichen 6 tagen noch alles passiert ist, wohin es uns nach der westküste verschlug, dass erfahrt ihr in unserem nächsten post…bis dahin, seid gespannt und bleibt gesund…



…eure aufs kamel gekommenen gebäckpacker…

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen