Freitag, 29. August 2014

...aus und vorbei...bye bye down under...



…hui, dass ging aber mal fix…bereits der zweite post in relativ kurzer zeit…ihr wisst ja, sonst dauert uns der ganze spaß ja immer gute 3 bis 4 wochen…aber dieser ist leider auch der letzte aus dem  wunderschönen australien…ja, schmerzlich und mit tränen in den augen müssen wir euch gestehen, den roten kontinent verlassen zu haben…leicht gefallen ist es uns nicht, dass könnt ihr uns glauben…doch bevor ihr jetzt still ins kissen weint, ein paar geschichten aus „down under“ haben wir dann doch noch für euch parat…

…im „calamari nationalpark“ (nein, sie wird es wohl nie lernen, dass das kleine örtchen „kalbarri“ hieß) angekommen, drückte bereits mächtig die heiße sonne western australias vom himmel…knapp bekleidet in shorts und t-shirt war das nach den kalten tagen in melbourne und der „great ocean road“ eine willkommene abwechslung…und so tourten wir freudig durch die rote sandsteinschlucht „z-bend gorge“, bestaunten die in allen rottönen schimmernden schichten aus mehrfarbigem sand, die vielen „wildflowers“, auf die uns die blumenorientierte anna stets aufmerksam machte und kamen teilweise ganz schön ins schwitzen…


...die schlucht von calamari...

...rote felsen...
...uuuund...

...natürlich wildflowers...

...gut vorbereitet mit unseren nicht nur sehr qualifizierten sondern auch schönen wanderschuhen (das war uns beim kauf wichtig, egal was sie können, schön müssen sie sein, koste es, was es wolle) war die felsige wanderung durch die schlucht für uns bei weitem nicht so anstrengend wie zum beispiel für unsere französische mutti, die das ein oder andere mal auf stephens starke hand angewiesen war…er hatte als einziger mann in der gruppe voller gackernder hühner mit sicherheit das größte los gezogen…ob beim koffer schleppen, gepäck verladen oder eben als wanderhilfe, stephen stand in jedem fall „seinen mann“…

…ein ganz besonderes abenteuer war für uns das abseilen von der steilwand…in luftigen höhen sicherte man uns mit gurten, anna stand unten brav spalier, sicherte die leinen und half imaginär mit motivierenden worten, die steilen felswände hinunter zu „springen“…zwischendurch noch ein paar mal für die begeisterte meute unter uns elegant mit dem knackarsch wackeln und weiter gings…unter jubeln und klatschen vom rest der gruppe wurde einjeder „abseiler“ respektvoll und würdig am boden empfangen…

...die gipfelstürmer...

...da freut sich aber jemand...

...wackel mal mit der kiste...

...schön das popöööchen ausstrecken...

...keine durchhänger bitte...

...achtung, mach platz da unten...

...die hat aber auch spaß...

...weiter gehts...



…nach dem anstrengenden ganzkörpermuskeltraining rasteten wir im tal der schlucht…zum rasten blieb uns jedoch nicht viel zeit…mit offenen mündern starrten wir wie versteinert auf das vor uns liegende tal…inmitten der atemberaubend schönen schlucht floss ein kleiner fluß durch das bergige felsental…wir rannten und sprangen über die vielen riesigen steine im wasser, machten pro minute mindestens 10 bilder…aus jedem blickwinkel wollten wir die natürliche schönheit festhalten…und dann noch die sonne, die so herrlich klar auf dem wasser funkelte…und die riesigen felsen links und rechts vom fluß…und hinten dran die weißen ghosttrees, die im vordergrund der roten schlucht wuchsen…keine sekunde wollten wir mit ausruhen verschwenden…gepackt und überwältigt von der schönheit der natur wollten wir jeden winkel des tals erkunden…die schmerzenden glieder vom anstrengenden abseilen waren urplötzlich genesen…fit wie die turnschuhe trampelten wir stück für stück dieses paradieses ab…erinnert euch an den „uluru“, der so herrlich in allen farben in der sonne funkelte…denkt an die „kata-tjuta“, die an ein märchenhaftes dinosauriertal erinnerten…und denkt an den „kings canyon“, der landschaftlich das bisherige highlight auf der ganzen reise war…

…und jetzt standen wir hier, in diesem kleinen tal, dass sich wohl keinen besseren standort als den inmitten der spektakulären roten schlucht hätte aussuchen können…und alles andere war vergessen…hier wollten wir ein zelt aufschlagen und hierbleiben…im paradies…wenn es denn eines gibt, dann liegt es wohl in der „z-bend“ schlucht von “calamari“…

…„littlefoot“  hätte genauso gut hier mit seinen freunden „in einem land vor unserer zeit“ spielen können…“indiana jones“ hätte hier gegen bösewichte kämpfen können…“crocodile dundee“ hätte ebenso hier mit den gefräßigen reptilien aktion haben können…eva hätte adam hier zum sündenapfel verführen können…alles hätte hier in diesem kleinen wunderschönen fleckchen natur passieren können…gut, dass leonardo di caprio hier erfriert und die titanic hier aufgrund eines eisbergcrashs absäuft wohl eher nicht…aber trotzdem, hier stimmte einfach alles…


...olle hupfdohle...

...schön haltung wahren eure hoheit...

...dolle aussichten...

...von jedem winkel...


...smiiiiile...

…wir genossen jeden augenblick in dem kleinen versteckten „garten eden“…und natürlich sprangen wir auch hier wieder wie die hornochsen durch die gegend…aber freude und begeisterung sind uns auf jeden fall in gesicht geschrieben…

…anna hatte große mühe, die kleine gruppe wieder zurück zum bus zu bringen…jeder genoss das feeling in der schlucht, keiner hatte lust, im heißen und stickigen bus zu sitzen, wenn man doch genauso gut auch hier hätte ausspannen können…aber, es half alles nichts, wir mussten zurück…schließlich wartete noch das „nature’s window“  („das fenster zur natur“) in der „murchisonschlucht“ auf uns…also sprangen wir wiederwillig alle wieder in den bus und weiter ging’s…

…auch auf dem weg zum „nature’s window“ musste man ganz genau acht geben, wo man hintrat…steil und rutschig war es gelegentlich…aber perfekt ausgerüstet in unseren schönen profiwanderschuhen war auch diese kleine herausforderung kein akt für uns…und rucki zucki waren wir angekommen, am „fenster zur natur“…und das war es wirklich…eine art roter sandsteinbilderrahmen, der einen herrlichen ausblick auf die vom wind geformten, teilweise bis zu 100 meter tiefen rotleuchtenden klippen der schlucht und auf den „murchison river“, den gestalter jener wunderschönen schluchten preis gab…

...die murchison schlucht...

...on top...

...murchison river in der schlucht...

...und natürlich das natures window...

...unser sympathischer haufen...

...was glotz'n so doof durchs fenster, komm doch rein...


…und auch hier quälte sich anna damit ab, den begeisterten multikultihaufen wieder an bord des busses zu bringen…als sie jedoch versprach, sich noch eine kleine überraschung aus dem ärmel zu zaubern, klappte das einsteigen wie von selbst…

…als die sonne unterging, stoppten wir am „shell beach“…ein idyllischer schneeweißer strand, der über und über mit muscheln übersät ist…ein jeder öffnete sich sein fläschchen bier oder cider und genoss den herrlichen moment, als die sonne rotgold glühend im meer versank und anna das ereignis auf ihrer ukulele mit gassenhauern wie „you are my sunshine, my only sunshine“, „let it be“ und „somewhere over the rainbow“ begleitete…

...shell beach...

...
...gemütlich wars...


…die nacht verbrachten wir in „shark bay“, einem netten kleinen verträumten küstennest…wir schliefen tief und fest, viel zu anstrengend und vor allem überwältigend waren die erlebnisse des vergangen tages gewesen, um die nacht zum tag zu machen und das süße leben auszukosten…

…am mittwoch morgen stand raubtierfütterung auf dem plan…raubtierfütterung allerdings nicht im sinne von raubtieren, sondern eher so kleine niedliche tierchen, die wirklich jeder mag…delphine…“monkia mia“ heißt die einrichtung, die seit den 1980er jahren die delphinfütterung an der nordöstlichen großen halbinsel „shark bay“ im großen stil vermarktet…und genau da fuhren wir hin…

…noch ganz verschlafen tümmelten wir uns mit der riesigen menschenmasse am strand, standen knietief im kalten wasser und warteten auf die ankunft der wildlebenden tiere…sechs bis acht delphine kommen im schnitt pro fütterung an den strand…ranger stehen mit mikrofonen ausgestattet im wasser, identifizieren die tiere anhand ihrer rückenflossen und erzählen gute 20 minuten über die tiere…und dann kam der große moment…der ranger gibt das zeichen, dass alle besucher aus dem wasser zurück an den strand treten sollen, 3 bis 4 weitere ranger beladen mit eimern tauchten auf und wählten ein paar wenige besucher zur fütterung aus…und jetzt ratet mal, wer der glückspilz des tages war…kleiner tipp am rande, blaues blut und stets prinzessenhaftes auftreten…ihr habt es erraten…diana war eine der wenigen glücklichen, die einen der flippers füttern durften…äußerst begeistert stürzte sie ins eisige wasser, griff beherzt in den eimer und verfütterte stolz wie oskar den toten fisch an den aufgeregten hungrigen delphin…das das grabschen in den fischsarg ihr nicht die größte freude bereitete, sah man ihr auch an…mit gerümpfter nase zog sie einen vielgräter aus dem eimer und versuchte ihn so schnell wie möglich wieder los zu werden…mit dem gefräßigen flipper an ihrer seite kein problem…der schnappte sofort zu und schlang seine etwas fischige „schokolade“ gierig herunter…

...das hauptaugenmerk liegt nicht auf dem pelikan...

...da kommt'er ja...

...da ist doch flipper, flipper...

...man beobachte die handhaltung...

...da ist aber jemand schweeer happy...ähm,not...


…als die vielen kleinen schwulen haie, delphine sind nämlich nichts anderes, gefüttert waren, gings weiter richtung „coral bay“...da uns einige hunderte kilometer bevorstanden, kam kite auf die glorreiche idee, der guten anna vorne im bus ein wenig gesellschaft zu leisten…weite strecken quer durch die einöde des australischen outback alleine in der fahrerkabine, da konnte schnell langeweile und müdigkeit aufkommen…um das zu verhindern, besetzte unsere redelustige blondine den beifahrersit und quasselte munter lustig drauf los…auch als hinten wieder alles in den tiefschlaf verfiel, tat das der der angeregten unterhaltung keinen abruch…ein jeder döste gemütlich vor sich hin, während sich die beiden quasselstrippen in der front den mund fusselig redeten…

…einen kurzen stop zum mittagessen legten wir am „UNESCO weltnaturerbe shell beach“ ein…der schneeweiße muschelstrand bot die perfekte fläche für ein herzhaftes mittagspäuschen inklusive kleiner schlafsiesta…die einen futterten, die anderen erkundeten den strand, liefen hinaus ins offene meer, weil das wasser einige hundert meter gerade einmal knöchelhoch war und dann war da noch unsere französische mutti marie-anne…überall am strand prangten riesige schilder, dass das sammeln von muscheln am „shell beach“ aufgrund seiner besonderheit und seines status nicht gestattet sei…das störte die rüstige dame jedoch herzlich wenig…die mittelgroße plasticktüte in der hand schaufelte sie selbstverständlich händeweise das wertvolle strand- und diebesgut in die tüte…hämisch grinsend verlas kite noch einmal, was die warnschilder besagten…“i know, but i am french“ (ungefähr „ich weiß, aber ich bin französin“) war die herzliche antwort…ein schlagendes argument, erklärte sich doch somit auch der begriff „french shopping“ als freundlicher hinweis auf einen diebstahl…
 

...ich seh den strand vor lauter muscheln nicht...

...die arielle des ostens...

...quallenalarm...


…nach der kleinen rast und ruh fuhren wir weiter…und während kite und anna vorne wunderbare 90er hits performten, pennte hinten noch einmal jeder weg…einzig marie-anne blickte die ganze fahrt nachdenklich aus dem fenster…zu groß war die freude, die geliebte tochter nach so langer zeit wieder zu sehen…und dann auch noch in einer solch traumhaften gegend…gegen acht uhr abends sollten wir das kleine paradiesische küstennest erreichen…und tochterherz valentine wollte sie dann vom hostel abholen…man sah ihr an, dass sie es kaum erwarten konnte…

…doch bevor wir marie-annes ort der träume erreichten, ging für ein anderes mitglied unserer tollen truppe noch ein traum in erfüllung…yu-lan, die taiwanesin mit einer ganz eigenen art hatte deswegen extra diese tour gebucht…die „stromatolites“…was das ist?...keine ahnung, aber sagen wir es mal so…wir sind dort angekommen, hatten nach dem mit muscheln übersäten strand einen langen holzsteg, den wir überqueren durften, unter uns waren die formationen, also die sogennanten „stromatolites“ und dann war dann noch traumhaft klares wasser, in das man bei der sengenden hitze einfach nur hineinsrpingen wollte, weil es so sauber und glockenklar schimmerte, jedoch nicht durfte, weil das gebiet zum „UNESCO-weltnaturerbe“ zählte, ganz besonders selten war und soviele millionen von jahre zum „wachsen“ brauchte…zum kurz ankucken ja ganz nett, aber eigentlich furchtbar langweillig und enttäuschend, weil man in dem tollen wasser ja nicht mal baden darf…yu-lan ging zwischenzeitlich einer ab…10 verschiedene kameras und mindestens 900 objektive aller art wurden ausgepackt und die tollen „stromatolites“ aus jedem denkbaren winkel fotografiert…ihre aussage am abend, ob sie den verbrannten knoblauchtoast wirklich essen wolle, erklärte welten…„ich bin geologin, ich esse steine“…jetzt machte auch die geilheit auf die eigentlich stinklangweiligen „stromatolites“ völlig sinn, wenn auch nicht so wirklich…

...put your hands up for the westcoast...

...

...wie's rumpost...

...

...das sind die stromatolites...

...und das auch...


…als anna am abend die botschaft verkündete, dass wir bereits 18.50 uhr ankommen würden, griff die liebenswerte französische tourmutti noch einmal beherzt zu annas mikrofon, bedankte sich bei allen für die 3 wundervollen gemeinsamen tage, den spaß den wir erlebt hatten, hatte für jeden ein paar nette worte und erklärte, dass sie einerseits bedauere, die tour zu verlassen, weil sie uns alle so sehr ins herz geschlossen hätte, jedoch auch überglücklich sei, eeeeendlich ihre valentine wieder zu sehen…wir applaudierten für die netten worte, schließlich würde uns jetzt ein wichtiges und äußerst unterhaltsames mitglied der liebenswerten gruppe fehlen…da uns jedoch noch eine gute gemeinsame stunde bis zu valentines eintreffen blieb, versprach sie uns noch einen letzten gemeinsamen drink in der bar…

…als wir in der dämmerung vor dem hostel vorfuhren, bemerkte marie-anne, dass valentine wohl noch nicht da sei, einer spaßigen runde in der bar stünde also nichts im wege…als sie jedoch aus dem bus stieg und ihre tochter die lange straße hinab rennen sah, rannte auch sie ihr entgegen…überglücklich und mit tränen in den augen stürzten sich mutter und tochter in die arme…währenddessen herrschte im bus stillstand…alle klebten an der scheibe und starrten auf das wiedervereinte mutter-tochter-duo, applaudierten, jubelten und pfiffen…ein moment, der jeden zu tränen rührte…zugegeben hatte es in dem moment niemand, aber als wir uns am abend in der bar dann doch noch alle auf einen apelcidre in der bar trafen und über den rührenden augenblick sprachen, war es sophie, die als erste gestand, dass auch sie den tränen nahe war, dachte sie doch in dem moment an die eigene mutter zuhause, die sie schon seit einigen monaten nicht mehr gesehen hatte…und auch die sonst so zuückhaltende cecilia gab zu, sich das ein oder andere tränchen verdrückt zu haben…ebenso wie die weltenbummlerin fabienne, unser königlich und kaiserliches schwäbisches prinzesschen diana und -haltet euch fest- sogar kite hatte pippi in den augen…

...für das frühstück hatte anna extra pancakes gezaubert…und das kam beim team natürlich super an…so konnte der freie tag in „coral bay“ super starten…hungrig  schaufelten wir das frühstücksschmankerl mit ahornsirup in uns hinein und brachen auf zum strand…da an diesem tag nichts konkretes auf dem plan stand, hatten wir uns überlegt, eine schnorcheltour auf eigene faust am strand von „coral bay“ zu unternehmen…ciara und stephen, als auch anna und cecilia schlossen sich uns an…und sogar marie-anne und töchterchen stießen zu der kleinen gruppe hinzu…nur fabienne und sophie zogen eine professionelle schnorcheltour mit dem boot auf der suche nach mantarochen unserem kleinen abenteur vor…und auch yu-lan blieb den vormittag verschollen…

…das wasser war ein wenig frisch und es kostete einige überwindung, sich überhaupt erst ein mal in die kühlen fluten zu stürzen…hatte man es dann allerdings doch einmal hinein ins wasser geschafft, war es garnicht mal so schlimm…wahnsinnig klares sauberes wasser, ein super schönes riff, riesige und bunte fische waren das ergebnis unseres „schnorchelgangs“…kurz bevor wir zurück zum strand schwammen, entdeckten wir dann noch einen kleinen „stingray“, also einen stachelrochen…eigentlich ungefährlich, wenn man sie denn in ruhe lässt…steve irwin, der australische verrückte, der sein geld unter anderem damit verdiente, vor publikum seine birne ins maul von riesigen krokodilen zu stecken, ist hingegen der beste beweis, was passiert, wenn man die bis zu 2 meter langen rochen nicht in ruhe lässt…er hatte es an der australsichen ostküste, genauer gesagt in port douglas (ihr erinnert euch, im vorletzten blog dass beschauliche hafennest, wo wir all unsere sachen gewaschen hatten), mit einem stachelrochen ein wenig zu weit getrieben, dieser hatte sich bedrängt gefühlt, ihm mit seinem stachel ins herz gestochen und mit einem stromschlag getötet…kurz darauf fand man überall an den australiachen küsten tote verstümmelte stachelrochen, qualvoll hingerichtet von fanatischen irwin-anhängern…und genau ein solches exemplar lag nun ganz friedlich gute 2 meter unter unseren füßen im sand…ein wenig mulmig wurde uns, als er sich auf grund der vielen fische, die um ihn herumschwammen, gestört fühlte und sich in bewegung setzte…in diesem moment setzten auch wir uns in bewegung…und zwar in richtung ufer…

...kuckuuuuck...

...

...

...


…am frühen nachmittag nahmen wir dann abschied von marie-anne und fuhren weiter nach exmouth…und auch hier stand uns wieder eine lange fahrt bevor…für die gruppe eine gute gelegenheit, dass ein oder andere nickerchen im bus zu halten…kite gab vorne wie immer den copilot und entertainte fleißig die fahrende anna…im bus schlafen konnte das prinzesschen sowie so nie…jede position war ihr zu unbequem…und dann noch  dauernd das gefühl, sie könne etwas verpassen…die area, in der wir umeinander düsten, war ihrer meinung nach viel zu schön, um auf den sitzen zu lümmeln und zu schlafen…

…am späten nachmittag erreichten wir dann auch endlich unser langersehntes ziel…exmouth, ein verschlafenes nest und der westlichste punkt festland in australien…hier sollten wir die kommenden 2 tage und nächte „zuhause“ sein…wir verräumten kurz unsere sachen in die zimmer und fuhren weiter zum „vlamingh head“, um uns in gemütlicher runde den schönen sonnenuntergang anzuschauen…anna verteilte ein paar snacks, damit auch der aufkommende hunger bis zum abendessen gestillt und alles war perfekt…ein paar buckelwale, die gelegentlich aus dem rot schimmernden wasser sprangen, setzten dem ganzen noch die krone auf und wir genossen die traumhafte atmosphäre…

…zurück im camp machten wir in aller ruhe abendessen und fielen wenig später erschöpft in die bequemen betten…wieder einmal, wie schon so oft, hatte uns die schönheit der australischen natur dahingerafft…

…sehr zeitig hieß es am nächsten morgen raus aus den betten…heute stand uns der wohl aufregendste tag an der westküste bevor…eine schnorcheltour am „UNESCO-weltnaturerbe ningaloo reef“…und diese schnorcheltour war eine ganz besondere…die gelegenheit, mit „whalesharks“, also mit walhaien zu schwimmen, hatte man nämlich so gut wie nie…zudem war es saisonende, dass hieß, wir mussten ganz besonders fest die daumen drücken, überhaupt noch einen zu erwischen…voller vorfreude stiegen wir an board, legten uns in die heiße wintersonne und brutzelten vor uns hin…nach einer guten stunde auf see stoppte das boot, wir schlüpften in die wetsuits, legten die schnorchelutensilien an und sprangen ins wasser…ganz aufgeregt schwammen wir schildkröten hinterher -kite hatte ihre emotionen dieses mal ein bisschen besser im griff- und drehten glücklich im angenehm erfrischenden wasser unsere runden, sahen haie, stachelrochen und natürlich die verschiedensten und buntesten fische…

...los gehts...


...da ist die schildi...

...macht platz für de omma...

...gestatten?...stingray sein name...

...

...diana...

...selfie...


…zurück an board wurden wir mit einem äußerst delikaten buffet belohnt, bevor wir uns wieder in unsere alten positionen an deck begaben und die seele in der sonne baumeln ließen…ein paar buckelwale kreuzten unseren weg und sprangen und spielten in den wellen…




...als wir die buckelwale hinter uns gelassen hatten, wurden wir erneut ins wasser beordert…eine gute handvoll mantarochen schwammen im wasser…die vollkommen ungefährlichen riesenrochen (teilweise eine flossenspanne von bis zu 5 metern) lockten jeden ins wasser…kite hingegen stellte sich als memme heraus…größe und vor allem das beängstigende aussehen schreckten sie ein wenig ab…diana hingegen, bereits todesmutig in den meterhohen wellen verschwunden, schwamm ganz vorne in unmittelbarer nähe…als einer der miteinander spielenden rochen (wie wir später erfuhren gerade in der paarungszeit) mit offenem maul auf sie zu schwamm, bekam auch sie ein ganz flaues gefühl in der magengrube…kurz vor ihr tauchte er weiter ab und schwamm unter ihren beinen durch…völlig aufgelöst und fix und fertig hielt sie mit der kamera nur noch auf den verspielten rochen…tolle aufnahmen…und vorallem das video ist beeindruckend…

...da ist der mantarochen...

...ach nee, sind sogar zwei...

...pitsche pitsche patsche, ihr kriegt eins vor die klatsche...

...und nochmal...

...da kommt er...

...und er kommt immer näher...


…unser mimöschen stand währenddessen im boot und machte von draußen aufnahmen…und welch ein glück, damit war sie die einzige…alle anderen befanden sich im wasser…und so konnte auch kite von draußen bildlich festhalten, wie einer der rochen -sichtlich angefressen- mit seiner riesenflosse wild in die menge schlug…mehr als ein panischen schreien war von der einige meter entfernten gruppe nicht zu hören…

…wieder an bord berichtete jeder aufgeregt von den erlebnissen im wasser…vorallem diana beschäftigte der angsteinflößende anblick des auf sie zu tauchenden rochens und das geöffnete riesenmaul sehr…das hatte sie noch nicht erlebt…ganz außer atem hoffte sie nur, dass die aufnahmen mit unserer -extra für solche zwecke zugelegten- gopro-kamera etwas geworden sind…und das sind sie, überzeugt euch selbst…

...toll, nicht?...

...majestätisch...


…noch nicht ganz von wind und sonne getrocknet gab der skipper das erhoffte zeichen, ein „whaleshark“ wenige meter neben uns…also wieder hinein in die noch triefend nassen wetsuits und so schnell und geräuschlos wie es nur geht hinein ins wasser, kopf unter wasser und da war er…mit einer majestätischen größe von mehr als 6 metern schwamm der ersehnte fisch direkt vor unseren augen…und wir zogen mit…wild paddelnd folgten wir der gigantischen schönheit etliche meter…wir hatten es geschafft…wir schwimmen mit dem größten fisch und zugleich auch größten hai der welt…und das er statt einer größe von bis zu 12 metern nur „mikrige“ 6 meter irgendwas hatte, störte uns auch überhaupt nicht…es war nach wie vor ein tolles erlebnis…

...wir waren schon ne dolle truppe...

...mit fabienne (l)und sophie(r)...


...augen auf, da ist er ja...

...eeeendlich...

...was ein teil...

...diana findets top...


… am frühen abend erreichten wir müde und abgekämpft aber glücklich wieder das camp…eine kalte dusche half, den von der vielen sonne im meer aufgeheizten körper wieder herunter zu kühlen…wieder akklimatisiert steuerten wir von den duschen zurück zu unserem zimmer…vorm zimmer saß fabienne, die sich von sophie (wie sich herausstellte zuhause in england frisöse) die haare schneiden ließ…das brachte kite auf die glorreiche idee, sich ebenfalls von sophie die locken stutzen zu lassen…der letzte frisörbesuch war schon ein paar monate her und die zotteln nervten ohnehin immer im gesicht…warum dann nicht mal fix ein bisschen spitzenschneiden zwischen tür und angeln auf der kleinen terasse unserer unterkunft…den deal, ihr dafür die drinks für den abend zu spendieren ging die stets lächelnde britin gerne ein…

...vielen dank...

...komm, runter damit...


…am abend machten wir uns mit unserer frisch gepimpten claudia schiffer auf den weg zu einem pub…viel auswahl hatten wir nicht, es gab nur eines…und hier traf sich so ziemlich alles, was sich gerade in und um exmouth herum befand…es war dementsprechend voll, doch unsere kontaktfreudige ciara schloss schnell freundschaft mit ein paar herren, die zu dritt einen großen tisch im außenbreich besetzten und wohl unterschiedlicher nicht hätten sein können…ein- zwei apfelcidre, dann wollten wir uns wieder auf den heimweg machen…stephen hingegen gefiel es ganz gut in dem völlig überfüllten pub…nach 5 tagen allein unter mädels waren ihm die herren eine gelungene abwechslung…wir hatten gerade unsere getränke geleert und einstimmig beschlossen -stephen wurde nicht gefragt, schließlich waren wir in der überzahl- den heimweg an zutreten, als einer der drei herren ein „jug“ (einen krug) voll apfelcidre und vier becher auf den tisch stellte…nun wollten wir ja nicht unhöflich sein, also blieben wir, ganz zu stephens gefallen, noch ein wenig und quälten uns müde den cidre hinein…der krug war leer und wir begannen, uns zu verabschieden und freundlich für den bezahlten drink zu bedanken, als der nächste mit einem vollen krug daher kam…also kommando wieder zurück, alles wieder an den tisch und weitertrinken war angesagt…der krug leerte sich…schleppend, aber immerhin…
...der beginn eines feucht-fröhlichen abends...

...dezente röte...


...noch bevor wir überhaupt den letzten becher ausgetrunken hatten, stand dann auch der dritte „jug“ auf dem tisch…durstig war schon lange keine mehr von uns…aber was solls, stephen hatte sich ebenfalls noch ein paar getränke geholt, also blieben wir…und quälten uns diesen krug auch noch hinter die kiemen…noch bevor einer der drei herren die gelegenheit hatte, einen weiteren „jug“ zu holen, hatten wir unsere sieben sachen inklusive stephen geschnappt und traten völlig übermüdet den heimweg an…das wir die letzten stunden nicht gerade alkoholfrei gelebt hatten, merkten wir schnell…gut angeshakert und ganz tüdelütü tippelten wir richtung camp zurück…ein paar nächtliche zwischenstops später hatten auch wir es endlich geschafft und konnten uns heilfroh und völlig fertig in unsere betten einkuscheln…

…um 5.30 uhr schellte der wecker…nicht einmal 5 stunden schlaf hatten wir bekommen…aber trotz des verkaterten morgens musste alles schnell gehen…routiniert packten wir die backpacks und verluden alles mucksmäuschen still in den bus…pünktlich 6.00 uhr morgens verließen wir gähnend das noch im tiefschlaf schlummernde exmouth und machten uns auf den rückweg nach perth...hinten schlief natürlich wieder jeder…und auch kite kämpfte vorne als copilot mit dem schlaf…aber nur 5 minuten…dann hörte man sie wieder aufgeregt mit anna schnattern…

…um uns ein wenig zu überraschen, hatte anna am vorabend marie-anne kontaktiert und sie in unsere vorherige unterkunft in „coral bay“ bestellt…so hatten wir noch einmal die chance, ein wirklich allerletztes mal „goodbye“ zu sagen, während wir dort unser frühstück zu uns nahmen…und das taten wir auch…nach einem ausgiebigen frühstück verabschiedeten wir uns mit einer herzlichen umarmung und netten worten von unserer französischen mutter…und fuhren weiter richtung perth…

…vor sonnenuntergang machten wir halt, kletterten mit oder ohne annas hilfe aufs dach des busses und beobachteten, wie die sonne in die gelben, braunen und grünen hügel eintauchte und dahinter verschwand…


...na, wie kommt'se da wieder runter...

...

...ausparken mal anders...
...am abend erreichten wir „northbrook farmstay“, eine nette kleine familiäre jugendherberge ähnliche farm, inmitten von nichts…man hatte uns bereits mit einem kessel hähncheneintopf erwartet…hungrig schlangen wir den eintopf mit reis herunter und machten es uns anschließend am feuer gemütlich…wir waren die einzigen gäste auf der kleinen farm, hatten also das feuer für uns alleine…mit ein paar überm feuer gegrillten marshmallows, heißer schokolade, annas liedern auf der ukulele und einem riesigen leuchtenden sternenhimmel verbrachten wir einen wundervollen letzten gemeinsamen abend…auf den morgigen abend und die damit verbundene rückkehr nach perth ins hektische großstadtleben fernab von idyllischen verlassenen stränden und abgelegenen schluchten im australischen outback freute sich niemand…ein leben ohne den rest der gruppe war praktisch undenkbar…und vorallem uns wurde bei dem gedanken, wieder in perth zu sein, ganz schlecht…nach perth gab es nur noch eine woche, um tasmanien zu entdecken und dann der einwöchige rückweg über brisbane nach sydney, dem ort, wo vor guten 11 monaten unser abenteuer angefangen hatte…und so genossen wir den letzten abend vorm feuer ganz besonders und sogen alle eindrücke vom abgelegenen leben außerhalb des großstadtdschungels gierig in uns hinein…

...lecker marshmallows...

...füße aufwärmen...

...gib alles anna...


…und auch am nächsten morgen hatte anna wieder eine überraschung für uns parat…sie würde mit uns australien verlassen und in einen anderen staat fahren…das sie ein wenig verrückt war, dass war uns nicht erst seit ihrem wildflowerfimmel bekannt, aber australien verlassen, im bus, ohne flugzeug oder schiff, also da musste sie doch am frühen morgen was in ihrem löslichen bröselkaffee gehabt haben…

…und tatsächlich, gegen 9 uhr enterten wir das „principality of hutt river“, einer farm inmitten von australien, dessen besitzer, prinz leonard (keine sorge, der ist über 90 und unatraktiv, da ist uns der wilde prinz harry schon lieber), sich mithilfe einer gesetzeslücke sein eigenes kleines fürstentum aufgebaut hat…ähnlich wie monaco, nur bei weitem nicht so prunkvoll…das er mit seiner unabhängigkeit vom australischen staat viele fans und befürworter hat, zeigen vorallem die gastgeschenke aus anderen ländern…ob ein unbezahlbarer echtholztisch aus einer alten chinesischen dynastie, einem stück von der berliner mauer oder einem stück drahtseil von der „golden gate bridge“, prinz leonardt hat alles…sogar eine eigene währung, ein postamt (mit eigenen briefmarken; motiv: wildflowers –jetzt wissen wir, warum anna uns dorthin geschleppt hat) und eine eigene kirche…wir bekamen einen stempel in unseren pass, winkten prinz leonard noch einmal freundlich zu und verließen das kleine farmerhoheitsgebiet…

...na juten tach auch...

...vor dem versteinerten prinz leonard...


…kurze zeit später stoppten wir noch einmal, eine kleine eispause war angesagt…in einem kleinen shop mit lokalem obst, gemüse und gewürzen kauften wir uns hausgemachte „icecream ohne cream“, also eiskrem ohne sahne…von gefrosteten bananen bis erdbeeren und mango, alles tiefgefroren und mit einer dünnen schicht schokolade überzogen…anna fuhr mit uns an eine riesige überdimensionale satelitenschüssel, so das jeder in ruhe seine fruchtige erfrischung verputzen konnte…lecker wars…

…der letzte stop vor unserer ankunft war in greenough, im „greenough wildlife and bird park“…am eingang bekam jeder ein kleines tütchen mit köstlichen leckereien -wenn man denn ein emu, schaf oder känguru war- zum verfüttern an die vielen bewohner des kleinen parks…und die stürzten sich auch gleich gierig über unsere mitgebrachten schmankerl…vorallem die kängurus hatten es uns angetan…und die hatten ebenfalls ihren spaß und genossen die fütterorgie mit kleinen streicheleinheiten mindestens genauso sehr wie wir…


...nochn kleines kraulerchen hier...

...und da...

...jaaa, genau da...

...hey, nicht aufhören bitte...

...ich sehe was, was ihr auch seht, und das sieht doof aus...

...ganz recht, ein schneeweißes känguru...

...ein kleines highlight war das wenige monate alte kängurumädchen „ayca“, die eingehüllt in eine kuschelige babydecke behutsam von arm zu arm wanderte…und auch unser sonst so wildes blondinchen zeigte sich von ihrer ganz zarten seite, kuschelte und kraulte das kleine süße wollknäuel, bis es an der zeit war, sich weiter auf den rückweg zu machen…so gerne hätte sie das junge kängurufräulein mit nach hause genommen…bruderherz tom hätte sich in der heimat mit sicherheit ebenfalls über den spontanen tierischen familienzuwachs gefreut, wer kann schon von sich behaupten, ein känguru als haustier zu haben…und ein so süßes noch dazu…das sah die tierpflegerin leider anders und nahm das knuddelige wurschtpaket grinsend wieder mit…

...seht ihr das feuer in ihren augen?...

...so kennt man sie garnicht...

…gegen abend erreichten wir perth…und weils gemeinsam gar so schön war, gingen wir alle noch einmal gemeinsam aus…“outbackjacks“, der name klang ja schonmal vielversprechend…wo „outback“ draufsteht, muss auch „outback“ drin sein…und so machten wir die probe aufs exempel…lokale köstlichkeiten und vorallem, was unsere  aufmerksamkeit besonders weckte, kängurufleisch…zartes filetsteak, medium rare noch leicht blutig serviert mit salat und kartoffeln…so süß wie die junge kängurulady wenige stunden zuvor war, bei einem saftigen kängurusteak konnten eure kulinarisch verwöhnten und experimentierfreudigen gebäckpacker natürlich nicht nein sagen…zum glück, sonst wäre uns doch glatt ein äußerst delikates mahl durch die lappen gegangen…

...ein letztes mal alle zusammen...

..."ayca" scharf angebraten...kööööstlich...


…einen kleinen brüller leistete sich die freundliche kellnerin molly…als anna zusätzlich salz und pfeffer zum nachwürzen orderte, kam die junge dame plötzlich mit einem riesigen „didgeridoo“ um die ecke geschossen, hielt das eine ende über annas mahlzeit und drehte fleißig am anderen…die wohl eigenartigste pfeffer- und salzmühle, die uns je vor augen gekommen ist…

...ein bisschen nachwürzen...

…und dann war der schmerzliche moment des abschieds gekommen…mit äußerst herzlichen umarmungen sagten wir einander „goodbye“, bedankten uns für die schöne gemeinsame zeit, wünschten für die zukunft alles gute und verabschiedeten uns…ein abschied der uns definitiv nicht leicht fiel…aber, ein gemeinsames wiedersehen im französischen toulouse bei marie-anne ist bereits vereinbart…

…ein letzter tag in perth, den wir natürlich mit shoppen und stadtbummeln verbrachten und am abend ging der flieger…hobart, sympathische kleine hauptstadt der australischen insel tasmanien war das nächste und leider auch letzte ziel auf unserer reise…gegen 20.00 uhr trudelten wir mit typisch deutscher pünktlichkeit viel zu früh am flughafen ein…und warteten…und warteten…auf das am check-in-schalter endlich melbourne (unser zwischenstopp) stehen würde…aber, da warteten wir vergeblich…diana, sichtlich irritiert, fragte dann vorsichtshalber noch einmal genauer nach…die antwort die sie bekam gefiel jedoch garnicht…unser flug war abgesagt worden…schon vor längerer zeit…bescheid gegeben hatte man uns jedoch nicht…

…es half alles nichts, wir mussten irgendwie bis zum nächsten morgen nach tasmanien kommen…freundlicher weise bot man uns an, statt nach melbourne nach sydney zu fliegen und dort am nächsten morgen den ersten flug nach hobart zu nehmen…dieses angebot nahmen wir dankend an…

…viele viele stunden später hatten wir es geschafft…mit guten 2 stunden schlaf, einem hin und her von einchecken und gepäck abholen stiegen wir völlig erledigt in hobart aus dem flieger…einzigster hoffnungsschimmer, den tag trotz müdigkeit und erschöpfung zu überleben, war ein wiedersehen mit jemand ganz besonderem…wie immer herzlich lächelnd wartete sie bereits seit mehr als 2 stunden in der kleinen eingangshalle auf uns…eine große umarmung, ein paar freundliche worte im fränkischen dialekt und wir waren nach 2 wundervollen, ereignisreichen, anstrengenden und vorallem beeindruckenden monaten quer über den atemberaubenden kontinent wieder vereint…vereint mit unserer alice…

…sie hatte hin und her überlegt, ein paar ruhige erholungstage in tasmanien oder nicht…aber nach 25 jahren, die sie nun schon in australien lebt, hatte sie es bis jetzt noch nicht bis auf die ganz unten im süden liegende insel geschafft…jetzt oder nie, hatte sie sich gesagt und spontan den flug gebucht…und so fieberten wir aufgeregt ein paar herrlichen gemeinsamen tagen in tasmanien entgegen…

…kaum das gepäck in der unterkunft abgeladen, stürzten wir schon wieder los in die innenstadt, immer auf der suche nach dem ein oder anderen souvinier…mitten im kaufrausch meldete sich jedoch der knurrende magen zu wort…und so kehrten wir in einem kleinen restaurant ein und genossen frisch gefangenen tasmanischen lachs…ein gedicht, dass förmlich auf der zunge dahin schmolz…

...ja wer ist denn da?...

...stets am schlemmen...

...super duper frischer fisch...


…gut gestärkt gings weiter durch die kleinen shoppingstraßen, bis uns die kalte tasmanische seeluft am frühen abend leicht fröstelnd zurück zur unterkunft trieb…nach einer halben stunde „home& away“ lümmelten wir bei einem netten plausch in den großen sesseln der eingangshalle vor dem heißen kamin, berichteten einander, was die letzten monate passiert sei und gingen schließlich zu bett…

…der wecker am nächsten morgen klingelte -wie schon so oft- viiiiel zu früh…zackig unter die duschen gehüpft, warm eingemummelt und auf gings richtung „wineglas bay“…ein freundlicher herr mittleren alters holte uns ab…ganz zu unserer verwunderung waren wir die einzigen gäste, die der sonst so gut besuchten tour beiwohnten…ein bonus für uns, schließlich hatten wir so eine ganz eigene privattour, ohne teuren zuschlag zahlen zu müssen…

…an einem abgelegenen strand machten wir halt…und der tourguide hatte große mühen, uns überhaupt aus dem warmen auto zu bekommen…draußen wehte eine eisige meeresbrise, so das wir trotz warmer kleidung garnicht den wagen verlassen wollten…aber wir mussten raus, erbarmungslos trieb er uns in die kalte wintermorgenluft…

…der strand war voll von riesigen wilden austern…da wurde das kind in kite wieder wach…wie eine fünfjährige graste sie den strand ab und suchte die schönsten und größten muscheln…und auch alice sammelte das ein oder andere schmuckstück für das heimische graceville…als seifenschale ein schönes accessoire für jedes badezimmer…

...irgendwo am strand...

...toll, was man da alles findet...

...weil eine alleine nicht reicht...

...auch schönig...


…gegen 10 uhr erreichten wir dann endlich den „freycinet nationalpark“ und starteten eine kleine wanderung zur aussichtsplattform des „wineglas bay“…anstrengend war es…mollig warm eingepackt in viele kleidungsschichten quälten wir uns die hügel und vielen stufen hinauf…


...im "freycinet park"...

...schon wieder pause...

...schön die arme durchdrücken...

...viel wildlife unterwegs...vorallem das gemeine ostdeutsche faultier pennt überall rum...

...aber das wandern hatte sich gelohnt…auf der plattform angekommen, hatten wir einen herrlichen ausblick auf die kleine versteckte bucht…nicht nur wegen seiner kreisrunden form, die mit viel fantasie an ein weinglas erinnerte, benannte man die bucht nach jenem glas…in den 1960er jahren waren es die fischer, die gefangene wale an der bucht ausschlachteten und die runde bucht mit blut übertränkten…das meer schimmerte blutrot, was nun aufgrund von form und farbe mehr und mehr an ein glas rotwein erinnerte…

...on top...

...wineglas bay...

...wenn die eine geht, geht die andere natürlich auch...

...mit unserem alicelchen...

...immer am meckern...


…als wir dort waren, wurden zum glück keine wale abgeschlachtet…lediglich touristen wurden auf langen steilen, tiefen und felsigen wanderwegen gequält…auf dem rückweg zum bus wartete ein kleines wallaby auf dem parkplatz…es lag auf einem stein und wärmte sich an der kräftigen mittagssonne…


...beim nickerchen gestört...

...wenig später fuhren wir weiter, „honeymoon bay“ wartete noch auf uns…

...am honeymoon bay...

...war schon tollig...

...achtung, schonwieder wildlife...

...wink mal...

...


…ein sehr spätes mittagessen hatten wir in einer kleinen austernfarm, die herrlich frischen lachs, jakobsmuscheln und natürlich austern servierten…so köstlich, wie euch unser mittagsmahl auf den bildern entgegenstrahlt, ja, genauso köstlich war es auch…

...lecker tasmanientrio...tasmanische austern mit tasmanischen lachs und tasmanischem camembert...

...natürlich tasmanischer lachs...

...und natürlich tasmanische jakobsmuscheln...

...hallo, wildlife füttern verboten...


…am späten abend kamen wir wieder in hobart an…es windete eine starke kalte brise durch die straßen der kleinen innenstadt…am eingang der unterkunft roch es würzig weihnachtlich…irritiert erkundigten wir uns an der rezeption, was um alles in der welt so herrlich verführerisch duftete…und tatsächlich, unsere drei gourmetnasen hatten uns nicht getäuscht…es gab glühwein…ohne groß nachzudenken nahmen wir platz vor dem heißen kamin und genossen das ein oder andere gläschen…ein glühwein oder „mulled wine“, wie die australier diesen edlen tropfen nennen, war nach einer wanderung durch den kalten wintertag im idyllischen tasmanien genau das richtige, um den durchgefrorenen körper wieder auf zu tauen…genauso wie eine aufregende runde „UNO“, dem kartenspiel, bei dem freundschaften zerbrechen und die emotionen wegen kleinen niedlichen schwarzen „4 ziehen“-karten überkochen…ein netter abend, bei dem jeder jeden abzockte…alice musste zuhause heimlich geübt haben, seit unserem letzten spiel hatte sich ihre strategie, die vorher keine war, um jahre verbessert…und so gewann auch die gute alice das ein oder andere spiel…

...voll/auftanken...

...und natürlich UNO...


…am nächsten morgen trennten sich unsere wege erneut…wir starteten eine 3,5 tage tour entlang der westküste, während alice an der ostküste im alten gefängnis von port arthur auf entdeckungstour ging…

…bereits nach kurzer fahrzeit scheuchte man uns aus dem wagen, um die gegend der „russell falls“ im „derwent valley“ im „mount field national park“ zu erkunden…eine klare saubere luft wehte uns um die ohren…und dennoch war sie feucht, ständig fiel feiner niesel vom himmel und unentwegt tropften uns dicke tropfen von den teils gigantischen bäumen auf den kopf…

...die russell falls...

Bildunterschrift hinzufügen

...

...huhuuu...

...mund zu, es zieht...

...bilderbuchbild...

...sieht nicht nur kalt aus...

...durchnässt und frierend kehrten wir zurück zum bus und courtney, unser tourguide fuhr mit uns weiter zu „lake st clair“, mit guten 200 m australiens tiefster süßwassersee…

...lake st clair...

...jaaaa, da oben liegt schnee...


…die nacht verbrachten wir in einem kleinen hinterwäldlernest mit hafen und einer menge fischereiindustrie…neben einem leckere abendessen und vielen interessanten gesprächen mit anderen gruppenmitgliedern gibt es nichts zu berichten…wieder einmal waren wir viel zu müde, um in der verpennten kleinstadt berge zu versetzen…außerdem hieß es am nächsten morgen erneut in aller herrgottsfrühe raus aus den federn…

…courtney lockte uns für einen kleinen morgendlichen spaziergang an den „ocean beach“…heftige stürme wehten und dicke schwarze wolken hingen am himmel…nach einem traumstrand sah dieser allerdings nicht aus…überall lagen riesige äste und zum teil ganze bäume, die die flut nach heftigen stürmen an land gespült hatte…sie erklärte uns, dass es hier so normal nicht aussehen würde, wir aber daher einen guten eindruck auf wind- und wettereinflüsse bekommen würden…

…schnell zurück zum bus…mal eben 5 minuten umherstehen und ratschen war bei den temperaturen und vorallem dem kräftigen wind kaum möglich…von der traumhaften westküste waren wir andere temperaturen gewöhnt…keine 4 tage zuvor hatten wir im bikini geschwitzt und uns bei einem bad im meer erfrischt und jetzt hätten wir am liebsten alles angezogen, was wir besaßen…courtney schaffte abhilfe…sie fuhr uns zu einem versteckten regenwald und wanderten gute 1,5 stunden zügig durch schlamm und kleine flüße...man musste genau darauf achten, wo man hintrat und trotzdem nicht nur ein- oder zweimal steckten wir knöcheltief im matsch…gelegentlich noch über vom wind umgestürzte bäume klettern, die den weg mit ihrem breiten geäst blockierten…das wildlife abenteuer war perfekt…noch nie hatten sich unsere schönen und teuren wanderschuhe so rentiert wie an diesem tag, mitten in der tasmanischen wildniss…

...

...bei regen durch den regenwald...

...feuchtfröhliche angelegentheit...

...wir machen den weg frei...

...schön die füßchen heben...

...pass auf wo du hin latschst...

...so wie unser profifotograf...

...auf abwegen...

...toll, wo lauf ich da jetzt lang...

...es wird ja immer besser...

...schön drüber steigen bitte...
...huch,daneben...


…an einem riesigen wasserfall, bekannt als die „montezuma falls“, stoppte der trampelpfad…links führten viele kleine bewucherte und rutschige stufen zu einer art plattform, von der man einen guten blick auf das monströse wasserungetüm hatte, rechts ging es auf eine abenteuerliche hängebrücke…alles stürzte erst einmal auf die brücke, also beschlossen wir, seelenruhig den kleinen stufen zu folgen und die aussicht zu genießen…

...aber es hat sich gelohnt...

...definitiv...

...eine perle der natur...

…wenig später enterten auch wir die brücke…kaum fußbreit war nicht sonderlich viel lauffläche auf der schmalen brücke…und mit jedem schritt wackelte und wankte das abenteuerliche gerüst…gemeinsam mit 20 anderen bestimmt keine angenehme erfahrung, wenn unter einem eine tiefe felsschlucht prankt…zu zweit war es ganz angenehm…und bei weitem nicht so wackelig…

...spring mal...

...schmutzschuhe...

...

...die hat aber auch nur unsinn im kopp'...

...jetzt ne sonnenbrille, was?!...

...


...einzigstes problem, ein wandernder blutegel, der es sich auf der lasche von kites schuh bequem gemacht hatte und nun verdächtig nah richtung knöchel wanderte…das vieh musste weg…und zwar so schnell wie möglich…gedankenverloren raste kite über die wackelige brücke und versuchte, das blöde getier los zu werden…aber keine chance, rennen war auf der eigenartigen brücke aufgrund der schmalen engen fußstellfläche unmöglich…und dann endlich, mit einem taschentuch den fiesen blutsauger umfassend riss diana den egel vom schuh und feuerte ihn ganz weit weg ins nasskalte nichts des tasmanischen regenwalds…



...findet den fehler......

 …gute 3 stunden hatte uns der 10 km marsch gedauert…wenn man die wanderbedingungen genauer betrachtet, ist es ein wunder, dass wir es überhaupt zurück zum bus geschafft hatten…aber die saubere und klare tasmanische luft hatte uns gut getan…und während wir uns  vor unserem ausflug noch bibbernd im bus zusammenkauerten, hätten wir uns danach am liebsten die kleider vom leib gerissen…

…und da wir gerade so schön in abenteuerstimmung waren, steuerte courtney auf dem rückweg die „henty sand dunes“ an…schneeweiße sanddünen, die an manchen stellen zusätzlich von dicken alten baumwurzeln gehalten wurden…es ging ganz schön steil hinauf…courtney schlug vor, hinauf zu rennen, was für die erste minute zumindest bei diana prima funktionierte…danach kapitulierte auch sie und stapfelte langsam der endlos steilen düne hinauf…kite kroch tiefschnaufend, nebenher die arme courtney verfluchend, als bummelletzte den hang hinauf…

...sanddünen, kurz nach dem regenwald...

...

...bisschen mehr elan bitte...

...so geht das...

...der ganze haufen...

...deine spuren im sand...nimmt hier oben mit sicherheit keine flut mehr mit...


…und wo es mühsam hinauf geht, geht es auch mühsam hinab…denkste…im zickzack sprangen wir wie die rehe den hang hinunter…natürlich ging auch diese art von abstieg schwer zerrend in die müden beine, aber das schwäbische blaublut hielt sich wacker…mit roten wangen erreichte sie freudestrahlend zwei minuten nach start den boden…kite zierte sich noch leicht verlegen, entschied aber dann doch, nachdem von unter schon jeder nach ihr rief, los zu sprinten…mit ihren kleinen stummelbeinchen sank sie teilweise knietief in den sand…keine 5 schritte später war es aus, elan und kraft hatten sie verlassen…und weil madam ja immer eine extrawurschtrolle spielt, schiss sie auch dieses mal auf den mainstream, wählte die wesentlich einfachere variante, ließ sich fallen und kullerte wie eine murmel die sanddünen hinab…sie hatte wohl den meisten spaß beim „abstieg“…unter jubel und klatschen wurde sie, von sand überhäuft, vom unten wartenden pöbel in empfang genommen und ließ sich feiern…

...joah, da gings halt dann runter...

...die eine so...

...wie ein junges reh...

...die andere...naja, die andere halt...
...like a rolling stone...


…befreit vom sand gings zurück nach strahan…wir bummelten gemütlich durch die wenigen kleinen souviniergeschäffte und machten uns anschließend zurück zum hostel…eine heiße dusche war jetzt genau das richtige, was wir brauchten…

…am abend gingen wir in die stadt…hunger hatte sich nach dem anstrengenden tag im verregneten regenwald und besonders auf den dünen breit gemacht…und so kehrte die kleine formation in eine nette „fish&chips“-bude ein, die neben lachs und anderen fischspezialitäten auch hai auf der karte hatten…und den orderten wir natürlich ohne die speisekarte großartig weiter zu studieren…hai, danach hatten wir schon so lange gesucht und nun endlich, in diesem verschlafenen kaff waren wir fündig geworden…sofort zuschlagen hieß die devise…und ja, sehr lecker wars…geschmeidig zartes fleisch, dass sanft auf der zunge dahin schmolz, wir hatten alles richtig gemacht…

…“craddle mountain“, so hieß unser ziel für den letzten vollen tag der “under down under tour…für sportbegeisterte bedeutete das, die bergspitze in kürzester zeit erklimmen, oder, für raucher und faulis wie uns, einmal um den „dove lake“ zu wandern…obwohl zu den faulis und rauchern gehörend, entschieden wir, das erklimmen der bergspitze zu probieren…die durchtrainierte courtney hoppste von stein zu stein im eiltempo den berg hinauf, schließlich machte sie diesen lauf einmal die woche…für unerfahrene blutige anfänger wie uns war der ganze spaß die reinste hölle…die füße qualmten, die waden krampften und die puste ging uns aus…nach einem guten stück brachen wir ab…mit courtneys kondition konnten wir bei weitem nicht mithalten…ein bisschen weniger zeitdruck und wir hätten das ding erklommen, aber unter diesen voraussetzungen blieb uns lediglich die kapitulation…aber immerhin, der lauf um den „dove lake“ hatte sich mehr als gelohnt…

...ganz ohne spiegel...

...hier der beweis...

...kleines hüttchen im nichts...

...faultier im baum...

...der dove lake...

...da waren wir noch zuversichtlich...

...da dann schon nicht mehr...

...dennoch wars schee...

...kletterfritzin...


...auch wieder ganz ohne spiegel...

...ein wenig windig...

...und trotzdem wunderschön...


…wunderschöne natur, schneebedeckte berge und ein see, wie er im buche steht, beeindruckten uns schwer…der anblick von schnee rührte uns beinahe zu tränen…fast  2 jahre ohne schnee, dann die erinnerung an letzte weihnachten im beschaulichen graceville, mit mehr als 40 grad am pool…und jetzt, so kurz vor der heimreise bescherte uns der liebe gott vom himmel diesen zauber…

...seht ihr die tränen in ihren augen?...


…getoppt wurde das ganze lediglich von ein paar knuddelig weichen wilden vierbeinern…kleine kugelrunde wollknäuel mit dickem graubraunem fell, einem niedlichen teddybärgesicht und gefährlich scharfen zähnchen…wombats…wenn es für kite einen grund gab, nach australien zu kommen, waren es wohl diese kleinen süßen bärchen…und jetzt, nach fast 12 monaten treffen wir sie endlich in freier wildbahn…da war unser kleinkind natürlich wieder glücklich…

...sie haben ihr ziel erreicht...

...schonmal probekuscheln...

...und dann, der ernstfall...
...und dann auch noch ein so süßer...


…so putzig wie die kleinen viecher auch waren, wir mussten weiter…traurig verabschiedete kite sich von den kleinen knuddelgetieren und stieg zurück in den bus…wir waren noch nicht ganz in „launceston“, unserer bleibe für die nacht, angekommen, googelte sie bereits die haltungsbedingungen für wombats in deutschland…sollte mutter sunny also zuhause bereits die gewünschte schildkröte organisiert haben, was wir doch schwer hoffen, würde dann wohl gerne auf wunsch der prinzessin persönlich noch ein kleines wombat dazukommen…

…in launceston machten wir uns als erstes auf die suche nach etwas essbarem…die frische kalte luft und das wandern hatten uns hungrig gemacht…pizza im xxl-format, na das ist doch was…ob vegetarisch, frutti di mare oder barbecue, da war für jeden was dabei…noch einen guten apfelcidre dazu und alles war perfekt…ein netter abend in geselliger runde…

…für den letzten tag stand ein spaziergang durch den kalten morgen in der „cataract gorge“, also der schlucht von cataract auf dem plan…das flanieren an der felsenschlucht am fuße der stadt brachte den müden kreislauf wieder in schwung und war mit einer länge von gerade mal 2km quasi ein kurztrip für uns…anschließend machten wir uns auf den 3 stündigen rückweg nach hobart…

…nach einem erneuten glühwein-uno-abend am kamin leider ohne unsere alice machten wir uns ans backpackpacken, sortierten, stapelten, falteten und stopften vom kulturtäschchen über souviniers und einer menge klamotten alles in den dafür eigentlich viel zu kleinen rucksack…erst einmal auf den schultern hingegen dachten wir jedoch darüber nach, ob er für unsere körpergröße und gewicht nicht eigentlich viel zu groß ist…bepackt wie die esel fuhren wir zum flughafen, checkten ein und warteten auf unseren flieger…

…wer die letzten monate aufmerksam blog gelesen hat, weiß wo hin es nun für uns ging…dahin, wo wir wohl am längsten waren und wohl auch die meisten und tollsten erinnerungen  haben…richtig, zurück ins heimische graceville…alice holte uns gutgelaunt vom flughafen ab und führte uns wo wohl zu erst hin?...ganz genau, ins „café beesting“…der immernoch beste kaffee der welt, gepaart mit wahnsinnig gutem essen und dem wohl sympathischsten team, dass man sich vorstellen kann…kann eine rückkehr denn schöner sein?...ja, kann sie…wenn nämlich die übermutti am abend noch persönlich am herd steht, -natürlich typisch deutsch- gefüllte paprika und blätterteigtoffifee zum nachtisch zaubert und den lieblingsadoptivbrudi ben mit freundin sarah einläd…ein abend, der den endgültigen abschied nicht gerade leichter macht…auf ein ganz baldiges wiedersehen, so hatten wir uns am nächsten morgen am bahnhof von unserer alice verabschiedet…und darauf hoffen wir ganz fest…auf ein ganz ganz baldiges wiedersehen…

…von brisbane aus ging es weiter nach „byron bay“…kommt euch bekannt vor?...uns auch, im april hatten wir dort ein paar schöne tage mit axel erlebt…inklusive einer beängstigenden nachtwanderung und eines kleinen drogenrauschs in nimbin, erinnert euch…dieses mal blieb uns leider für das eine noch für das andere genügend zeit…einchecken, abendessen, duschen und ab an den laptop, blog schreiben war angesagt…

…absolutes neuland hingegen war, „coffs habour“, eine kleine surferstadt gut 550km nördlich von sydney, die wir tags darauf erreichten…2 tage und eine nacht blieben uns, den küstenort zu entdecken…neben einem botanischen garten, einem kleinen natürlichen riff und der größten (beton)banane der welt gab es allerdings nicht viel zu erkunden…da wir uns  für schnorcheln am riff leider nicht begeistern konnten (wir dachten noch immer an die tollen schnorchelgänge an der westküste), wir für das spazieren durch den „botanischen garten“ zu jung sind und auch die größte banane der welt uns nicht interessierte -ja, trotz dianas ostdeutscher reisebegleiterin- (mal ein kleiner scherz am rande, wir können ja nicht immer die schwaben durch den kakao ziehen, die sind mit ihrer sprache schon genug bestraft), schafften wir es lediglich zu einem kleinen spaziergang zum strand…

...ein stück strand...

...und noch mehr strand...


…bevor ihr euch jetzt aufregt, ganz ruhig…hört euch doch erst mal unser schlagendes argument an…immerhin haben wir es dort geschafft, den letzten blog fertig zu schreiben und zu veröffentlichen…das wäre nicht geschehen, hätten wir uns durch den botansichen garten geschlagen, versucht die größte banane der welt zu essen oder wären beim schnorcheln abgesoffen…

…nach 2 (nicht-)entdeckungsreichen tagen brachen wir auf nach sydney, dem ort, an dem vor 344 tagen alles begonnen hatte…wir kamen, wie schon damals völlig erschöpft am hauptbahnhof an, hieften ebenso völlig fertig wie damals unser gepäck zum hostel, checkten wie damals im “790 on george“ ein und machten uns wie damals direkt auf den weg zum „office“, dem büro (gerne würde ich jetzt dianas bruder claus dieses wort vorlesen hören) unserer agentur…nach ein paar formellen dingen war alles geklärt und wir verließen ein allerletztes mal „unser office“, dem ort an dem wir vor mehr als 11 monaten jeden tag arbeitslos herumgelungert hatten…

...unser geliebtes "790 on george"...


…und genauso wie damals trafen wir uns mit nadine, die vor knappen 12 monaten ebenfalls im „on george“ hausierte…für sie sah die lage ein wenig besser aus, wie für uns…während wir mit abschiedsschmerz, zu kleinen rucksäcken und viel zu schwerem gepäck kämpften, hatte sie sich für ein leben in australien entschieden und die abreise ende september gecancelt…ein wenig neidisch waren wir schon, als wir zwischen heißer schoki und kaffee im „starbucks“ von ihren zukunftsplänen hörten…aber, ihr kennt uns…man muss auch mal gönnen können…und außerdem freuen wir uns viel zu sehr auf freunde und familie, als das wir einfach mindestens 12 weitere monate in „down under“ geblieben wären…von dianas riesen vorfreude auf den gesponserten tauchschein sowie das von mutter burk künstlich angelegte „great st johanner reef“ ganz zu schweigen…

…am nachmittag trafen wir uns mit fabienne, ihr wisst schon, die reisebegeisterte saarländerin, die wir auf unserem trip entlang der westküste kennengelernt hatten…wie es der zufall wollte, wohnte und arbeitete sie in sydney…und da man sich schon zu beginn sympathisch war, stand einem frühzeitigen wiedersehen noch in australien nichts mehr im weg…gemeinsam schlenderten wir richtung botanischen garten, von dem aus man eine wunderbare aussicht auf „operahouse“ und „harbour bridge“ hatte…und da wir am ende unseres australientrips waren, gibt es nochmal ein schönes vergleichsfoto von „damals“, also september 2013 und „heute“, dem 16. august 2014…33 wundervolle tage voller spaß und action liegen zwischen diesen beiden bildern…viel verändert hatte sich nicht…weder bei uns, noch in sydney…zumindest rein äußerlich…innerlich sind wir reich an tollen erfahrungen, unbeschreiblichen augenblicken, wundervollen eindrücken und begegnungen und vorallem glücklich…glücklich darüber, wie gut unser recht spontaner entschluss, einfach mal 12 monate aus dem „alltag“ zu fliehen, dann doch trotz leichtem senkrechtstart verlaufen ist…


..."damals"...

...und heute...

...und gemeinsam mit fabienne...

…unseren abschied, also den wirklich allerletzten abend verbrachten wir, wer hätte das gedacht, deutsch…mit deftigem schweinsbraten, würzigem schwabenpfand’l, bretz’n und natürlich guter alter deutscher musik kehrten wir im „hofbräukeller“ ein…von udo jürgens über nena und clowns & helden, kein kulthit wurde ausgelassen…lediglich das bier verweigerten wir und stiegen auf cola und wasser um, denn trotz der langen wunderbaren zeit hier in „oz“ wissen wir eines ganz genau, nämlich das die australier kein bier brauen können…

...henkersmahlzeit...

…so schön der abend auch war, es nahten die letzten stunden…mit einer großen umarmung verabschiedeten wir uns von fabienne und zogen weiter zum „on george“…ein letztes mal die taschen zusammenpacken und quetschen und schon überrannte uns die müdigkeit…erschöpft und dennoch sehr traurig schliefen wir ein, für ein allerletztes mal in australien…

…der nächste morgen kam so plötzlich, sogar die zeit zum traurig sein und für den abschiedsschmerz war zu knapp…in aller früh die schweren taschen aufgesattelt machten wir uns auf den weg zum flughafen, genau jenem, an welchem wir 347 tage vorher gelandet waren…aufgeregt checkten wir noch einmal alles durch und hatten ein paar wenige augenblicke zeit, uns seelisch und moralisch von unserem geliebten australien zu verabschieden…die seele brannte, das herzchen schmerzte und die augen tränten…in wenigen minuten war es vorbei…das wohl schönste jahr unseres bisherigen lebens…traumhaft war es hier gewesen…nicht immer, aber doch zu mindestens 95%...und anstrengend…es mag nach erholung klingen, 2 monate durch ein fremdes aufregendes land zu reisen, ein bisschen wie urlaub…das wir aber genau diesen urlaub, also praktisch urlaub vom urlaub noch vor uns hatten, dass könnt ihr im nächsten beitrag lesen…soweit so gut…

...und wir sind doch gerade erst angekommen, oder nicht?...

…eure abgereisten gebäckpacker…