Sonntag, 27. Juli 2014

...vom strand zum sand...



…sooo, während mutter burk hoffentlich zuhause im ach so schönen schwabenländle fleißig am „great st johanner reef“ schufftet und kites mutter eifrig die thüringischen tierhandlungen nach einer geeigneten schildkröte für das lieblingstöchterchen durchforstet, lassen es sich eure gebäckpacker verdammt gut gehen…noch ganz geflasht von den ereignissen der letzten wochen blieb, gepackt vom reisefieber, nicht viel zeit, dass erlebte zu verarbeiten…

…nach unserem abenteuerlichen tauchgang entschieden wir uns zu einer spaß-safari quer durch die umliegenden wälder der kleinen küstenmetropole cairns…“ihr werdet es lieben", soviel wurde uns beim buchen der bei backpackern äußerst beliebten „uncle brians“ (zu deutsch: onkel brian) tour gesagt…

…gegen 6.30 uhr am morgen, also gefühlt viel zu früh, wurden wir von einer überdrehten und ultrasuperduper gutgelaunten dame, genannt „cousine amber“ vom hostel abgeholt…


...unsere kutsche...


...die witzige busfahrt half, untermalt mit kultmusik und der ein oder anderen tourguide-anekdote von „cousine amber“, langsam aber sicher aus dem tiefschlaf zu erwachen und sich an der ein oder anderen kleinigkeit zu erfreuen…immer gut versorgt mit snacks erreichten wir schließlich die „josephine falls“…zwar in shorts und t-shirt noch ein wenig fröstelnd, blieb uns beim anblick des wasserfalls und der felsenrutsche nichts weiter übrig, als sich einfach hinein zu begeben, ins kalte aber vergnügende nass…und es war kalt…sehr kalt sogar…etwa 10 grad hatte das so herrlich verlockend schimmernde frische quellwasser…der ganze körper pulsierte, das blut schoss durch die adern, der noch ganz verschlafene kreislauf kam in schwung und wir wurden wach…aber wir hatten spaß…sogar eine ganze menge…

...schön uffm arsch...

...und gemeinsam...

...tolle aussicht...

...subbi...


…und wer jetzt denkt 10 grad wären kalt, der war noch nie an den „milla milla falls“…kurze umfrage, wer erinnert sich an den trashigen hit „mysterious girl“ von peter andrè aus dem jahre 1995?...ein braungebrannter -naja-schönling strampelt sich von kopf bis fuß in öl gebadet oberkörperfrei (200% sixpack-garantie) durch einen kleinen grünblauen tümpel, traumhaft tropischer hintergrund (palmen und sattgrüne farne), und weil es ja gar so heiß ist, hängt er seine birne so oft es der geistreiche und literarisch hochwertige liedtext zulässt unter den inbegriff eines wasserfalls, natürlich nicht ohne seinen achsodollen körper in voller pracht zu präsentieren…na, klingelts?...kinder der 90er kennen das noch…und an die verzweifelte generation ü40 und noch mehr, hier noch ein weiterer hinweiß…eine junge schönheit mit wundervollem, glänzendem, ellenlangem, kraftvollem dunklen haar (und natürlich makellosem körper) irrt verzweifelt durch den dschungel, kommt an einen wasserfall  und hat natürlich nichts besseres zutun, als sich die haare zu waschen (shampoo fand sie spontan in der arschtasche ihrer perfektsitzenden jeans)…und da das shampoo von „herbal essences“ ist, kommt es natürlich zu einem lautstarkem orgasmus…ein werbeclip,ebenfalls aus den 90ern…

…wie dem auch sei, bei wem es jetzt immer noch nicht „klick“ gemacht hat, der möge bitte bei google noch einmal nach schauen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass jeder von euch, entweder die berühmte haarshampoowerbung oder den mittelmäßigen sommerhit von 1995 kennt…und genau diese beiden clips sind hier an den weltberühmten „milla milla falls“ entstanden…

...die "milla milla falls"...


...eiskalte grüße...


…bei einer wassertemperatur von 6-8grad mit sicherheit kein leichtes unterfangen, aber die aussicht war gigantisch…und für ein nettes foto haben wir uns dann auch knietief ins eiswasser getraut…knietief, dann war schluss…alles andere grenzte an diesem kühlen wintertag an körperverletzung…nach wilden fotoshootings an den meistfotografierten wasserfällen australiens machten wir noch einen kleinen zwischenstop am lake eacham, wo wir neben ein paar schildkröten auch noch eine python am seeufer entdeckten, die sich an den letzten sonnenstrahlen des nachmittags wärmte…


...die kleine python...

...und tolles wetter...



…ein kleines highlight waren dann noch -für die ganz mutigen- grüne ameisen…die besonderheit an jenen ameisen, der grüne arsch, der geschmacklich an eine mischung aus zitrone und limette erinnert…bei einer gesamtkörpergröße von 1cm lag die schwierigkeit jedoch nicht nur darin, den arsch des kleinen krabbelgetiers mit der zunge zu erwischen, nein, viel schwieriger war, dass tier so zu halten, dass nur noch der grüne allerwerteste zwischen den fingerspitzen hervor kuckte und man vorallem das vieh nicht zerquetschte…nach unzähligen anläufen und einem todesopfer gelang es auch kite, eins der kleinen flinken tiere aufzusammeln und an deren arsch zu lecken…und ja, sie kann es bezeugen, der arsch schmeckt tatsächlich nach zitronen-limetten-mix…aber vorsicht liebe kinder, bitte nicht zu hause nachmachen…die besonderen ameisen gibt es leider nur in australien…aber gut, ein grund mehr, seinen urlaub vielleicht einmal auf den roten kontinent zu verlegen…wo sonst kann man vom arschlecken so positiv überrascht werden…

...festhalten...

...und arschlecken ist angesagt...


...nach der gemeinschaftlichen arschleckerorgie ging es unter gejubel, getanze und  gesinge im bus zurück nach cairns...


...ein paar gesellschaftsspiele...

...um das eis zum schmelzen zu bringen...

...scheiben bekritzeln...

...unser netter entertainer mit sixpack...


...in cairns machten wir uns direkt ans tasche packen…die vielen touren, das viele reisen und vorallem die wunderschönen orte hatten uns müde gemacht…und so gönnten wir uns 3 ruhige tage im beschaulichen port douglas, einem idyllischen küstenstädtchen etwa eine autostunde entfernt von cairns…die zeit wurde genutzt…neben einem shoppingbummel, einer deftigen steakschlemmerattacke sowie einem kleinen küstenspaziergang wurde die zeit vorallem zum wäschewaschen und faul herumlümmeln genutzt…das ließ sich prima verbinden…während die riesigen wäscheberge in den maschinen gründlich durchgewaschen wurden, vegetierten wir müde und abgekämpft vom vielen reisen müde in den liegestühlen…


...im ruhigen "port douglas"

...ein bisschen posen...

...und nochmal gemeinsam...

...am strand...

...beim spachteln...

...und, na logo. beim shoppen...

...nach 3 gemütlichen tagen und 2 erholenden nächten ging es zurück nach cairns…
…eine nacht blieb uns noch in cairns…und die verbrachten wir in vertrauter gesellschaft…ihr erinnert euch bestimmt an matthieu, den schwäbischschwätzenden franzosen…für uns war es der letzte abend in cairns, für ihn der letzte in australien…und auch rebecca, mit der wir auf unserem segeltrip freundschaft geschlossen hatten, war mit von der partie…für sie war es ein ganz besonderer abend…ihr 20ter geburtstag…und um der reiselustigen sympathischen lübeckerin ein wenig das heimweh nach dem geliebten „lübecker marzipan“ zu nehmen, hatten sich eure gebäckpacker natürlich eine kleine süße überraschung für das geburtstagkind überlegt…

…ein paar kleine handgriffe und wenige minuten später waren wir wieder in unserem element…und so modellierten wir, mit den wenigen hilfsmitteln, die uns in der spärlich eingerichteten hostelküche zur verfügung standen einen kleinen geburtstagsteddybären…natürlich aus marzipan…zwar kein waschechtes lübecker, aber die überraschung war uns auf jeden fall gelungen, freudestrahelnd nahm sie das kleine von herzen kommende präsent entgegen…


...erst die "drecksarbeit"...

...dann ein bisschen hin...


...und noch ein wenig her...


...na da fehlt aber noch was...

...fertitsch...



…die reiseerlebnisse der letzten tage austauschend schlenderte die kleine gruppe gemütlich über den „nightmarket“ (nachtmarkt), kaufte noch das ein oder andere mitbringsel und ließ sich schließlich in geselliger runde auf einen apfelcidre in einem kleinen pub nieder…an einem wegweiser, der ausgerechnet die richtung in städte aus aller welt zeigte, trennten sich unsere wege…unsere reise führte uns nach darwin und von dort weiter ins landesinnere, matthieus reise in australien war bedauerlicher weise hier zu ende…für ihn ging es nun zurück ins heimatliche frankreich…und auch rebecca blieben nur noch wenige tage in cairns, bis auch sie den heimweg nach deutschland antrat…und so zogen wir nach einer letzten herzlichen umarmung los in richtung hostel…


...im pub...

...ab da trennten sich die gemeinsamen wege...


…um 4.00 uhr schellte der wecker…noch ganz verschlafen packten wir unsere sieben sachen und machten uns auf in richtung flughafen…der flughafenshuttle kam pünktlich, und wir waren über über überpünktlich am flughafen…und so flätzten wir noch ein weile in den großen hallen herum, bis wir endlich ins flugzeug steigen durften…im flieger war es kalt, völlig übernächtigt fröstelte kite vor sich hin, bis sie überglücklich ihren schlafpulli im handgepäck entdeckte…schnell reingeschlüpft, in den mollig warmen pullover, das tablett runtergeklappt und gemütlich weiterschlummern…gute 2 stunden flugzeit sollten für ein kleines nickerchen ausreichend sein…doch wie es das schicksal wollte, konnte das quirlige blondinchen trotz ultrabequemen kuschelpulli keine ruhe finden…und so hubelte sie fluchend auf ihrem sitzplatz von links nach rechts, zog den lieblingspulli wieder aus, drehte das innenleben nach außen und wechselte in sekundenschnelle die gesichtsfarben einmal durch die gesamte farbpalette…im innenleben des doch so verehrten mummelpullis war tatsächlich leben…ein rotbrauner, ca. 4 bis 5mm großer rautenförmiger käfer hatte sich scheinbar genauso in den pullover verkuckt, wie das madamchen persönlich…angewidert vertrieb sie den bösartigen krabbelfeind aus dem begehrten fummel, schnippste ihn auf den boden und erledigte ihn mit einem eleganten tritt…den pulli legte sie erstmal ganz weit weg…


...da ahnte sie noch nichts vom dritten "travelbuddy"...

...über darwin...


...noch ganz traumatisiert vom 6-füßlerangriff stieg sie schlecht gelaunt  in darwin aus dem flieger…auch auf dem weg zum hostel dachte sie nur über den eigenartigen reisekameraden nach…im hostel angekommen warteten wir in einer langen schlange über eine halbe stunde, bis wir endlich einchecken konnten…draußen war es heiß und stickig, an der rezeption hingegen lief die klimaanlage auf hochtouren und kühlte den raum unangenehm kühl herunter…endlich eingecheckt enterten wir, voll beladen mit unserem gepäck und dem frischen bettzeug, welches uns die ein wenig unfähige dame an der rezeption noch kurz aufgeladen hatte, das zimmer 403…

…der kleine raum war mit einem schrank und zwei doppelstockbetten völlig zugestellt…in die ecke noch ein waschbecken gequetscht und schon konnte man sich kaumnoch wenden…auch hier lief die klimaanlage auf vollen touren…und war um einiges lauter als an der rezeption…skeptisch inspizierten wir das kleine kämmerchen…der boden war wohl schon länger nicht mehr geputzt worden…und auch die junge dame, die scheinbar schon einige wochen in dem kleinen zimmerchen hauste schien kein freund von sauberkeit zu sein…als wir die schranktüren öffneten, sahen wir noch ein paar kakerlaken in die ecken huschen…das maß war voll…stinksauer steuerten wir zur rezeption, an der sich die lange warteschlange zwischenzeitlich verdoppelt hatte…mit den worten „da kann man nichts machen, dass sind die tropen“ wurden wir von einem laufendem meter mit kinderstimme und leichtem bartansatz abgespeist…immerhin kam 2 minuten später die äußerst motivierte putzkolonne und grundreinigte die kleine kaschemme…

…gut, den kakerlakenbefall im hostelzimmer hatten wir schonmal in den griff bekommen, aber uns blieb ja noch der mysteriöse feindkäfer im schlafrock…ab zum nächsten internetcafe, „australische bettwanze“ ins suchfeld eingegeben und volltreffer…während bei diana schon wieder grausige erinnerungen aufkeimten (vom schüleraustausch in frankreich vor 2 jahren hatte sie nicht nur tolle erfahrungen mitgebracht), stürmte kite vollentschlossen und wutentbrannt zurück zum ekelhostel und sagte den üblen reisekumpanen den kampf an…diana  nahm den pulli noch ein weiteres mal genauer in betracht…und da, tatsächlich…ein zweiter käfer krümelte sich putzmunter durch den wolligen wald…mit einem taschentuch zerquetscht fand auch der zweite käfer schnell den tod…da hatten sie sich mit unserem blonden gift scheinbar das falsche opfer ausgesucht…und so wanderte !!! 3 !!! tage nach unserer wilden waschorgie von port douglas erneut alles in die wäsche…

…völlig erschöpft vom krieg der wanzen erholten wir uns bei tropisch heißen 30 grad an der lagune in darwin…schwimmen außerhalb der abgegrenzten lagune war praktisch unmöglich…oder halt lebensgefährlich…salzwasserkrokodile lauerten in so ziemlich jedem gewässer…nicht in der kleinsten pfütze war man vor den gefräßigen reptilien sicher…


...an der lagune...

...


…nach -wie sollte es bei 2 mädels auch anders sein- einigen ausgedehnten shoppingtouren kehrten wir hungrig zurück zum dschungelcamp, ääääh entschuldigung, hostel natürlich…nach einem blick in die küche entschieden wir uns dann jedoch dafür, auswärts zu essen, da alles andere, mit gesundem menschenverstand betrachtet, womöglich zu übelkeit und erbrechen geführt hätte…und, ihr kennt uns, traurig waren wir über das saftige porterhouse-steak im restaurant gewiss nicht…

…am nächsten morgen brachen wir zu einem ganz besonderen trip auf…eine 10 tägige tour von darwin, ganz oben im norden, nach alice springs, im landesinneren…darauf hatten wir uns schon gefreut, da waren noch nicht einmal die flugtickets nach australien bezahlt…und so starteten wir mit einem breiten grinsen in ein neues abenteuer…erster zwischenstop war das „mary river wetland“, wo über 270 salz- als auch süßwasserkrokodile zuhause waren…mit einem kleinen motorboot tuckerten wir los, auf eine erkundungstour quer über den schmalen langen fluss…und die gefährlichen bewohner ließen auch nicht lange auf sich warten…keine 2 minuten mit dem äppelkahn losgeschippert, sichteten wir schon das erste prachtexemplar, wie es faul in der sonne brutzelte…scheinbar völlig teilnahmslos lümmelte es gemütlich am ufer, ohne uns jedoch auch nur für eine sekunde aus den augen zu lassen…


...ab an board...

...immer im mittelpunkt...

...der kleine große fresssack...


...bis auf 3 meter näherten wir uns dem schmächtigen schnappi, mehr hätte es wohl auch nicht zugelassen…und so setzten wir unsere fahrt über den mit lotusblüten und blättern übersäten fluss fort, die augen immer weit offen, suchten wir das wasser nach griesgrämigen dunklen augenpaaren ab, die uns von land und wasser beobachteten…und wir sichteten einige krokodile…mehr als ein dutzend posierte mehr oder weniger unfreiwillig vor unseren kameras…und wir nutzten die gunst der stunde und fotografierten wie die wilden…ein krokodil war uns während unseres gesamten aufenthaltes jedenfalls noch nicht vor die linse gekommen…

...definitiv kein im wasser treibender baumstamm...

...

...die muss auch alles antatschen...

...das prinzesschen mit ihrer lotusblüte...


…noch ganz aufgeregt kehrten wir von unserer wassersafari zurück zurück an land, wo annelies, unser tourguide, bereits das mittagessen vorbereitet hatte…hungrig schlugen wir zu, es gab frisch gegrillte burger…und natürlich würstchen…die wir allerdings keines blickes würdigten, ihr wisst ja, keine wurst ist wie eine thüringer rostbratwurst…


...mhhhh, burger...


…nach dem mittagessen fuhren wir immer tiefer hinein, ins uns bis dato unbekannte australische buschland, bis zum „kakadu national park“, einem der bekanntesten und auch schönsten nationalparks auf dem gesamten kontinent…

...im vordergrund 

...die schnauze voll von traumhaften sandstränden und paradiesischen küstenpanoramas, kam uns die rote wüste genau richtig…der stop in „ubirr“ ließ uns an dem begriff “wüste“ jedoch zweifeln…jahrtausende alte graue felsformationen mit mindestens genauso  alten aboriginimalereien  an den felswänden, saftige wiesen und satte grüne bäume erinnerten eher an die „könig der löwen“-kulisse als an eine trockene wüste…und schon garnicht an eine rote…wir kletterten die felsen hinauf und waren sprachlos über den gigantischen ausblick…gleich würden timon und pumba um die ecke gewackelt kommen und „hakuna matata“ singen, da waren wir uns sicher…


...felsmalereien der aboriginis...

...eine schildi...

...und ganz viele fische...

...

...saftig grüne bergige wüste...


...und wir wieder mittendrin...


…als sich die sonne langsam senkte, trommelte annelies die gruppe zum rückzug zusammen…es war höchste zeit, zum camp aufzubrechen…und so setzten wir die gemütliche fahrt in dem kleinen bus weiter fort, in richtung cooinda, wo sich unser zeltlager für die nacht befand…kaum den highway verlassen, war es jedoch vorbei mit der angenehmen kaffeefahrt…annelies heizte mit guten 80km/h über die mit schlaglöchern übersäte staubige „dirt road“ (vergleichbar mit einem schlechten feldweg), und wir, wir  wurden ersteinmal gründlich durchgeschüttelt…je länger wir der „dirt road“ folgten, desto roter wurde der staub und dreck links und rechts am wegesrand…plötzlich machte auch die „rote wüste“ sinn…



…an unserem camp angekommen, staunten wir nicht schlecht…während wir schon mit alten vergammelten zelten oder gar einer nacht unter freiem himmel rechneten, übertrafen die kleinen grünen zelthäuschen alle erwartungen…sogar mit betten ausgestattet, zeugten die kleinen buden für einen campingtrip von purem luxus…

...unsere luxusbutze...

...gemütlich wars...


...die komposttoilette (nette beschreibung für ein tiefes loch im boden mit deckel drauf und blechwänden drum herum) erfreute sich jedoch weniger großer beliebtheit…neben der netten duftnote, die die feucht heiße luft im umkreis von 10 metern in eine bestialische güllewolke verwandelte, hatten sich auch so einige dicke haarige achtbeiner auf dem stillen örtchen versammelt, was die lage nicht gerade verbesserte…spontan schraubten wir unseren persönlichen wasserverbrauch auf ein minimum herunter…zu groß war die angst, nachts aufs pipilatrinchen zu müssen…als annelies jedoch am lagerfeuer heiße schokolade (bei lächerlichen 22 grad am abend)servierte, konnten auch wir nicht wiederstehen…

...noch schnell ein feuerchen starten...


…kite schaffte es, einen ganzen toilettengang zu absolvieren…es brauchte drei anläufe und sehr sehr viel zeit…diana hingegen hatte gar den mut, zweimal den thron zu besteigen…annelies‘ mahnende worte am morgen, wir hätten keine toilettenmöglichkeit für die nächsten 2,5 stunden sah das prinzesschen als einen üblen tourguidewitz und nahm nach guten 0,5l kaffee zum frühstück platz im bus…keine 20 minutenfahrt, schon drückte das konfirmandenbläschen…hibbelig auf ihrem platz rumrutschend nötigte sie diana, sich doch bei annelies nach der nächsten raststätte zu erkundigen…breit grinsend kehrte diese mit den worten „annelies sucht ein nettes plätzchen“ vom vorderen teil des busses zurück…auch jetzt war blondi der ernst der lage immernoch nicht ganz bewusst…während sie noch immer davon träumte, dass schlagartig ein riesiger rasthof mit 5-sterne-restaurant, eigenem pool und vergoldeten wasserhähnen auf den toiletten aus dem kargen trockenen boden wachsen würde, hielt annelies mitten auf der straße und öffnete freundlich lächelnd sie bustür…der restder gruppe strahlte wie eine honigkuchenpferdherde und auch diana konnte sich das lachen nicht verkneifen…in einer einöde von trockener steppe und höchstens 15cm hohen dürren grasbüscheln war zu 99% kein platz für die 1.60m große ostdeutsche barbieversion…ein netter herr mittleren alters wies darauf hin, sie könnte sich links vom bus platzieren, man würde geschlossen zur rechten seite des busses aus dem fenster schauen…



…beschämt verrichtete eure hoheit hinter dem bus hockend ihr königliches geschäft, während sich der bus kaum noch halten konnte vor lachen…und so machte madam pipi…mitten auf der straße…irgendwo, im australischen busch…für den rest des trips wurde ihr dann explizit vor weiterfahrten von anderen teilnehmern der tour noch des öffteren ans herz gelegt, doch noch mal schnell den pipipott aufzusuchen…


…nach der spontanen pinkelpause gings weiter quer durch den riesigen „kakadu nationalpark“ zu den „gunlom falls“…ein kleiner berg, eine halbe stunde aufstieg über stock und stein, zwischendurch ein bisschen gemecker, weil es in der heißen sonne gar so anstrengend war und dann am gipfel des berges, ein blick ins tal und ruhe war…vor lauter staunen blieb uns der atem weg…hinter dem berg hatte, ganz einsam und verträumt ein natürlicher pool mit hollywoodkulisse geschlummert und scheinbar auf uns gewartet…und mit hollywoodkulisse lagen wir garnicht so schlecht…“crocodile dundee“, den alten streifen aus den 80ern kennt doch mit sicherheit auch noch jeder von euch…und ganz viele aufnahmen aus dem film wurden an den „gunlom falls“ gedreht…

...da unten sind sie...die "gunlom falls"...

...verschnaufspäuschen für den raucher...

...und den nichtraucher...


...der infinitipool...

...und für uns gab kein halten mehr…wie von der tarantel gestochen schossen wir den berg hinunter zu der paradiesischen oase, schlupften aus den sachen und sprangen ins wasser…


...ein wenig frisch, aber toll...

...weil reingehen einfach langweillig ist...

...und zack, rinn inne brühe...

...und da gings runter...

...weit runter...

...die schon wieder...


…wir verbrachten den ganzen vormittag an den „gunlom falls“, wir schwammen am wasserfall, sprangen vom felsigen ufer mit saftigen arschbomben ins wasser oder lagen faul am rand des pools und blickten dem steilen wasserfall hinab…mutig wie wir sind, sind wir natürlich auch an den steilen und spitzen felsvorsprüngen des wasserfalls in luftigen höhen herumgeklettert, nur der guten fotos wegen versteht sich…und, wie sollte es bei uns auch anders sein, ausgerutscht…auf abenteuerlicher erkundungstour hatte die prinzessin mal wieder deutlich übertrieben, schlitterte in einem unvorsichtigem moment durchs wasser, rutschte über die glatten felsen und landete mal wieder auf dem allerwertesten…


...achtung...

...zu spät...


...3 tage schmerzen…und von dem vielen sitzen im bus mal abgesehn, ihr könnt euch den kleinen jammerlappen ja vorstellen…arme diana…

…und dennoch, trotz des kleinen badeunfalls, uns hatte es gefallen an den „gunlom falls“…und wenn es nach uns gegangen wäre, hätten wir auch gern noch länger dortbleiben können…aber wie heißt es so schön, man soll dem paradies immer nur einen kurzen besuch abstatten…und so räumten wir gegen mittag das feld und entgingen nur knapp den vielen touristenströmen, die sich ab der mittagszeit auf den weg zum kleinen paradies machten…

…die nacht verbrachten wir an einem kleinen campingplatz in der nähe der stadt „katherine“…gegen abend statteten uns einige wallabys einen besuch an unseren zelten ab…und auch in den frühen morgenstunden, als wir bereits wieder eifrig mit taschen packen beschäftigt waren, hoppelten die kleinen kuscheligen minikängurus quer über den zeltplatz…nach dem frühstück brachen wir auf, zu den „florence falls“…nach einem 30 minütigem fußmarsch dort angekommen, fröstelte ein jeder in der kühlen morgensonne…der riesige wasserfall und das in den ersten sonnenstrahlen funkelnde wasser luden gerade zu einem erfrischenden bad am morgen ein, wäre es nicht so schrecklich frisch gewesen…das wasser hingegen hatte angenehme 22 grad…davon konnte man an der luft bei 16 grad nur träumen…und während wir noch immer zögerten, half der nette britische familienpapa david mit einer sehr weisen aussage unserer unentschlossenheit auf die sprünge…“ich bin die vielen tausend meilen nicht geflogen, um am ufer zu stehen und mir das wasser anzusehen“ waren seine worte…einen augenblick später sprang er ins wasser…und wie recht er damit hatte…schnell warfen wir die sachen von uns und taten es ihm gleich…das wasser so herrlich warm und angenehm, dass wir unsere spontane entscheidung keineswegs bereuten…danke lieber david…

...ein bad am morgen...

...vertreibt kummer und sorgen...


…wenig später ging es weiter zu den „wangi falls“…einen kleinen fußmarsch von den „florence falls“ entfernt, wartete der gleiche fluß mit dem selben angenehm warmen wasser in einer etwas ruhigeren sonnigeren lage auf uns…und auch hier machten wir kurzen prozess…der bikini ohnehin noch triefend nass, sprangen wir auch hier ins angenehm erfrischende wasser…danach breiteten wir die handtücher auf den großen warmen felsen aus und genossen die warme wintersonne…

...ich glaub die spinnt...


...an den "wangi falls"...

...herrlich warmes wasser...

...und so tollig...

…der letzte stop vor der rückreise war das „buley rockhole“…auch dort, ein wunderschöner wasserfall und natürlich die gelegenheit für ein kleines badevergnügen…bewaffnet mit handtuch flitzten wir im bikini zum ufer, um uns auch diese badegelegenheit nicht entgehen zulassen, denn wie wir ja von papa david gelernt hatten, waren wir schließlich nicht nur zum kucken hier…einen augenblick bevor wir die zehen zum temperaturcheck ins wasser hängten, entdeckten wir seitlich vom ufer ein schild…aufgrund von etlichen frischwasserkrokodilssichtungen sei hier mit vorsicht zu baden und entdeckte tiere seien bitte nicht zu bedrängen…schnell zogen wir die nackten füße vom wasser zurück…baden ist ja okay, aber mehr als einen bleibenden eindruck wollten wir hier beide eigentlich nicht zurücklassen…und schon garkeine abgebissenen füße…oder beine…oder arme…ein wenig verärgert standen wir am ufer, beobachteten die vielen badegäste und suchten wie wild das wasser nach eventuell rumschwimmenden krokodilen ab…wie sehr hatten wir uns auf das wasser gefreut…und dann noch die gerade frisch gewonnene erkenntnis, dass wir nicht nur zum anschauen hier sind…und dann dieses doofe schild…wieder standen wir hin- und hergerissen am ufer und grübelten, als vater david breit grinsend und winkend an uns vorbeizog und mit einem gekonnten köpfer ins wasser sprang…“weißte was?! scheiß drauf“ war von diana noch zu hören, dann sprang auch sie mit anlauf ins wasser…kite versprach zu folgen, haderte allerdings ein wenig mit den niedrigen wassertemperaturen…aber nach 30 minuten war auch sie, sanft wie ein rentner und schreiend wie ein schwan, dem man versuchte den hals umzudrehen, ins wasser geglitten und drehte mit diana, die zwischenzeitlich schon das ein oder andere mal das wasser verlassen hatte, ein paar kräftige runden im krokodilstümpel…und stellt euch vor, wie durch ein wunder ist nichts passiert…

...am buley rockhole...


…gegen abend waren wir dann wieder in darwin in unserem ach so tollen dschungelhostel…wir checkten ein, schmissen die taschen ins zimmer und machten uns direkt auf den weg zum „nightmarket“, der sich in unmittelbarer nähe zum strand befand…auf der suche nach einem geeigneten abendessen stießen wir auf einen stand, der krokodilburger anbot…und da war die neugier natürlich geweckt…gesehen hatten wir jetzt schließlich schon einige, nun wollten wir natürlich wissen, wie so ein kleines großes schnappi denn schmeckt…wir orderten 2 burger, ein paar austern und machten es uns am strand zum sonnenuntergang gemütlich…


...da is krokodil drinne...

...schaut besser aus als es ist...

...und rein in den schlund...

...nebenbei ein bisschen ganz tollen sonnenuntergang...

...in vielen schönen farben...


...vom hocker, oder besser gesagt von der sanddüne haben uns die burger jedoch nicht gehauen…weißes fleisch, ein wenig zäh, geschmacklich einem wässrigen hühnchen ähnelnd, hatten wir uns dann doch einiges mehr erhofft, vom genuss der gefährlichen raubtiere…aber immerhin, wir haben es probiert…nach einem mehr oder weniger guten mahl schlenderten wir, erneut auf der suche nach dem ein oder anderen mitbringsel für freunde und familie über die belebten schmalen gänge des nächtlichen kleinen marktes…

…und am morgen ging es wieder weiter…von darwin holte uns der neue tourguide rhett, ein altes bekanntes gesicht (im sommer ist er als tourguide auf „moreton“ und „fraser island“ unterwegs, wo wir ihm beide male begegneten), in einem kleinen reisebus ab und machte sich mit uns und einigen weiteren reiselustigen auf den weg zum „red centre“ nach alice springs…

…unser erster stop waren die „edith falls“ im „katherine gorge nationalpark“, eine sandsteinschlucht mit bilderbuchwasserfall und idyllischem frischwassersee…und auch hier ließen wir nicht lange auf uns warten und hüpften direkt ins wasser, drehten ein paar nette runden und suchten uns am reißenden wasserfall ein nettes plätzchen zum verweilen…


...an den "edith falls"

...ganz schön warm hier...


...in einer 20 minütigen wanderung durch den felsigen nationalpark fanden wir den weg zurück zum bus, mit dem es wenig später weiter ging, zu einem aussichtsfelsen, von dem aus man einen wunderbare aussicht über  die schlucht und den flußverlauf hatte…einziges manko, 800 stufen bis man oben war…während sich die wanderlustige reisegruppe auf der riesigen plattform versammelte um eifrig bilder zu machen und die aussicht zu genießen, saß unser ostdeutscher vollblutraucher schnaufend auf einem der schattigen felsen und verlankte röchelnd nach einem sauerstoffzelt…


...mega ausblick...


...bergab ging es ihr scheinbar wieder besser, man hörte sie noch meterweit schnattern und über die stufen schimpfen…während des rückwegs trafen wir mal wieder auf eine horde grasender wallabys, die sich im schatten der großen bäume beherzt durch die grüne wiese futterten…stören ließen sie sich dabei nicht, nur zu nahe durfte man ihnen dabei nicht kommen, wie euch die fotos unten zeigen…

...skippy...

...geh doch nicht weg...

...nein, auch dieses mag sie nicht...


…am späten nachmittag an unserem campingplatz angekommen, unternahmen wir, angeführt von rhett, einen kleinen spaziergang über das gelände zu einem kleinen see, der mitten im camp lag…niemand war verwundert über den 2 meter langen stock, den rhett mit sich führte…auch nicht, als er damit begann, wie wild am ufer ins wasser zu klatschen…als er jedoch immer wieder ruckartig vom ufer zurücksprang, dämmerte uns, dass wohl nicht nur schildkröten in dem tümpelchen leben mussten…und tatsächlich, am anderen ufer lag ein gut 2 meter langes krokodil…zwar hatten wir bei unserer safaritour auch krokodile gesehen, die mehr als doppelt so groß waren, aber die gewissheit, dass man nur 5o meter entfernt von den großen raubjägern schlafen sollte, sorgte dann doch für ein mulmiges gefühl in der magengrube…

...krokodilalarm...


...rhetts lochversuche...

...findet das krokodil...


…wieder zurück im camp duftete es am feuer bereits nach herrlich selbstgebackenem frischem brot…und auch sonst wurde alles in waschechter campingmanier in gusseisernen töpfen am lagefeuer gekocht… und da schmeckte das essen dann auch gleich doppelt so gut…


...campingküche...

...mit nettem campfeuer...


…nach dem deftigen abendessen fanden wir uns alle im kreis um die feuerstelle ein, rhett packte seine gitarre aus und schmetterte alte campfeuerklassiker wie „country roads“ von john denver heraus…die kleinsten teilnehmer unserer abenteuerlichen campingtour, die niederländischen geschwister zoe(6) und kira(8) erfreuten sich noch an einer sehr eigenen version von rhetts „old macdonnald“, die er mit täuschend echt krächzender „donald duck“-stimme sehr authentisch wiedergab…nach seiner tierischen performance legte er unter tosendem applaus die klampfe zur seite und fragte schelmsich grinsend, wer denn lust auf eine nachtwanderung hätte…die gruppe war sich schnell einig, jeder wollte noch einmal ausschau nach krokodilen im schein der kleinen taschenlampe halten…und so tingelten wir im gänsemarsch los zum ufer… und wer suchet, der findet bekanntlich auch…bereits wenige minuten nach unserem eintreffen lotste rhett uns an eine kleine bachmündung, in der ganz friedlich ein gut 1,5 meter langes frischwasserkrokodil lag…und achteten wir am nachmittag noch auf einensicherheitsabstand von 3 metern zum seeufer, standen wir nun nachts, bei miserablem taschenlampenlicht nur knapp 1 meter von der kleinen mündung entfernt...so standen wir da, erfreut über den nächtlichen fund, geierten wie wild ins wasser und pfiffen auf die sicherheitvorschriften des bereits schlafenden campwarts…wie um sich einen bösen scherz erlauben zu wollen, zuckte das mittelschwere reptil für einen winzigen augenblick…und die gaffende meute erschrak sich beinahe zu tode…alles schrie, stürzte zu allen seiten vom ufer weg, rannte sich in die arme und schrie weiter…das krokodil lag mit sicherheit grinsend im wasser und kugelt sich heute noch, wenn es an unsere nachtwanderung denkt…


...nächtliche entdeckung...


...wir hingegen liefen zurück zum camp, verweilten noch ein paar minuten am feuer und gingen schließlich zu bett…

…die zelthütten waren vom gleichen typ, wie die in den ersten beiden nächten…bequem, warm und von innen durchsichtig…und so kam es, dass der quirlige blondschopf die halbe nacht kein auge zubekam…grasende wallabys und an baumwurzeln nagende possums waren so viel interessanter und besser als eine große mütze schlaf…schlagende argumente hatte sie ja…zuhause nerven maximal belastende vögel vorm fenster rum, oder besoffen alkoholleichen, die auf dem heimweg die ganze nachbarschaft aufwecken…aber keine niedlichen, kleinen, süßen wallabys…und so kam es, dass milady am nächsten morgen ganz übernächtigt und leicht fröstelnd (25 grad sind ja soooo kalt) im bus ihren platz einnahm und die ganze fahrt über verdächtig schweigsam war…natürlich war sie des öfteren mal weggenickt, und erschrocken aufgewacht, weil sie, wieder einmal, mit dem kopf gegen die scheibe gerumpelt war…aber zugeben würde sie das natürlich nicht…

…da kam unser zwischenstop an den „mataranka pools“ der kleinen frierkatze ganz recht…angenehm 34 grad heiße thermalquellen mit kristallklarem wasser, umgeben von hohen palmen und papierrindenbäumen…konnte es an diesem verhältnismäßig kühlem morgen etwas schöneres geben als die beschriebenen heißen quellen?...nein!...und jeder der was anderes behauptet, der lügt…oder war halt noch nie dort…in windeseile sprinteten wir, im lauf die kleider von uns reißend, zu der azurblauen quelle, die in der erfrischenden morgenluft herrlich einladend vor sich hindampfte…das wir die ersten waren, störte uns nicht…so hatte unsere kleine gruppe den ganzen pool für sich allein…langsam ließen wir uns stück für stück mit der leichten strömung treiben…über unseren köpfen glitzerten und funkelten die golden schimmernden spinnennetzte der in australien beheimateten „golden orb spiders“…dennoch, im warmen wasser fühlten wir uns vor den zum teil ganz schön großen achtbeinern sicher…



...die hat definitiv einen knall...


…schlimm war dann jedoch der moment, als der hochmotivierte rhett die ganze mannschaft mit einem verschmitzten lächeln aus dem wasser zitierte…bei knappen 25 grad grenzte das jedoch schon an körperverletzung…rhett verteidigte sich und plädierte auf nicht schuldig, er habe lediglich im befehlsnotstand gehandelt, schließlich lag uns noch ein weiter weg bevor…und auch nach 10 minütigem grübeln in der wonnig warmen brühe kam uns keine rettende idee, die uns vor dem erfrierungstod hätte bewahren können…es half einfach nichts, wir mussten raus…und das so schnell wie möglich…in einem mördertempo hechteten wir die wenigen stufen hinauf, schossen aus dem wasser und stürmten auf die handtücher zu…die wenigen hundert meter zurück zum bus schlotterten wir, als hätte man uns im bikini an der antarktis ausgesetzt…uns entgegenkommende touristen starrten uns erstaunt und beängstigt an, einige fragten, ob die quellen wohl doch eher eisiges frischwasser seien…unser anblick hatte einen ganzen reisebus der gerade angekommen war so sehr verunsichert, dass der dazugehörige tourguide große mühe hatte, seine gruppe überhaupt zum baden zu bewegen…wir hingegen froren munter weiter…im bus lief die heizung auf hochtouren…rhett triefte hinterm steuer wie ein iltis, aber die heizung, die blieb an…

…auf dem weg nach „banka banka cattle station“, einem präriekaff irgendwo in der australischen pampa zwischen „katherine“ und „alice springs“, machten wir einen kleinen tankstop…und da stand er…in doppelter ausführung sogar…der wahrgewordene männertraum…2 riesige trucks, sogenannte „roadtrains“ (also lkw´s, die so groß sind, dass sie als „straßenzüge“ bezeichnet werden)…rhett wies noch freundlich und sichtlich unbegeistert darauf hin, dass im shopinneren ein paar große glasterrarien mit diversen phytonschlangen seien, doch die masse gierte einzig gebannt aus dem fenster zu den riesigen trucks…wen interessiert schon eine schlange im glaskasten, wenn man hier wild vor einem fahrenden haus posieren kann…rhett öffnete die tür und alles stürzte erstmal auf die toilette…diese zeit nutzten wir natürlich für unser ganz eigenes fotoshooting…

...männertraum...

...wenn der jetzt gas gibt, ist sie bratsch...


...und während kite -bereits in pose vor dem truck stehend- dann diana noch letzte kameraanweisungen zu johlte, brummte plötzlich der riesige „roadtrain“ hinter ihr…erschrocken sprang sie zur seite und schaute in richtung fahrerkabine, die jedoch leer war…falscher alarm…alles wieder zurück an seinen platz und action!...aber der schrecken saß…hätte der fahrer das blonde model überhaupt aus seinem fensterchen heraus gesehen?...die frage brannte diana so sehr unter den nägeln, dass sie kurzerhand zum fahrer lief, der aus sicherer entfernung das spektakel schmunzelnd beobachtet hatte…auf ihre frage bekam sie keine antwort…nein, viel besser noch…beherzt ging der trucker zu seinem „baby“, machte die tür auf und sagte „schau halt selbst mal nach“…überrascht über das spontane aber wohl einmalige angebot krabbelte diana hinauf ins fahrerhaus und strahlte, als hätte man ihr gerade ihren geliebten mini vor die nase gestellt…

...das ist aber nicht dein mini...


...da hatte auch kite die neugier gepackt…aufgeregt kletterte auch sie in die verhältnismäßig kleine kabine, griff ans lenkrad und machte laut „brumm brumm“, tatsächlich gasgeben fiel jedoch aus…dazu fehlten dem zwerg gute 20 cm plateauabsatz…neidisch beobachtete der rest der gruppe, wie die 2 abenteuerlustigen blondinen das männertraumgefährt entern durften…

...da freut sich aber jemand...

...gib mal gas...

...64 reifen weiter hinten...


…wenige stunden fahrt und eine feuerholzsammelpause später befanden wir uns endlich in der „banka banka cattle station“…


...immer hoch hinaus...

...und sie gleich mit...

...oder noch besser, zusammen...

...feuerholz sammeln...


...ein idyllischer campingplatz, mitten im nirgendwo…es gab aber auch wirklich nichts…

...unsere buchten in der pampa...

...kein fernsehen, kein telefon und internet, wir bezweifeln mittlerweile sogar stark, dass die bewohner der herzlichen kleinen prärieklitsche überhaupt von einer existenz des world wide web wissen…den letzten handyempfang hatten wir in darwin gehabt, von daher war das handy bereits nach wenigen stunden in der allerletzten ecke der tasche gelandet…und nun war es soweit…fußball wm 2014, deutschland im finale gegen argentinien wir mitten im australischen outback…ohne handy, ohne fernsehen, ohne alles…lieb grinsend zogen wir von luxuscampervan zu luxuscampervan, fragten die herzlichen „grey nomads“ (die stolzen campervanbesitzer, die in den besten jahren und mit grauen haaren -grey- wie nomaden -nomads- quer durchs outback ziehen), ob wir am frühen morgen (um 4.30 uhr australischer zeit) für 90 minuten ihren fernseher benutzen dürften…jeder lächelte verständnisvoll und hätte uns von herzen gern weitergeholfen, jedoch hatte keiner der älteren ehepaare hier je fernsehempfang gehabt…niedergeschlagen kehrten wir zurück zu unserer anlage…da hatte es die deutsche nationalelf einmal ins finale geschafft, und wir würden erst tage später von sieg oder niederlage erfahren…die gewissheit schmerzte…nie war der patriotismus größer gewesen als bei einem wm-finale und dann das…

…im verlauf des abends fuhr ein netter älterer herr mittleren alters mit seinem jeep vor und fragte, ob wir die deutsche campinggruppe sein…die wenigen deutschen bejaten, der rest nickte stumm…“dort drüben“ sagte er und zeigte auf eine kleine hütte, unweit von unserem zeltplatz, „das ist meine hütte. und ich gehe morgen früh um 4.00 uhr zur arbeit. wenn ihr das spiel ansehen wollt, lass ich euch die tür einfach offen!“…erst war schweigen angesagt…und dann gejubel…wir feierten ihn als den mann des abends…das finale war gerettet, deutschland konnte weltmeister werden…und so huschten wir morgends um 4 noch ganz verschlafen aus den schlafsäcken, trugen stolz aber todmüde die schwarz-rot-goldene fanschminke auf und verfolgten gespannt das finalspiel der fußballweltmeisterschaft  2014 auf einem röhrenfernseher der größe einer mikrowelle…frühstück gabs in der halbzeit, zwischen tür und angelund dann schnell zurück in die hütte… in etappen packten wir während des spiels die sachen, immer gespannt in die stille lauschend, wann denn endlich der erleichternde jubel aus der kleinen hütte kommen würde, der die frohe botschaft übermitteln würde…als der entscheidende elfmeter fiel, käpfte kite gerade mit einer kleinen kuh, die den ganzen tag frei über unser gelände lief, um den besten platz am eingangstor, um den wunderschönen sonnenaufgang  bildlich festzuhalten…nach dem sieg setzten wir den weiten weg nach alice springs fort…begleitet von queens „we are the champions“ passierte der kleine bus die straße des campingplatzes, die freundlichen „grey nomads“ saßen bereits draußen beim frühstück und winkten uns vergnügt und herzlich zu…das deutschland das finale gewonnen hatte, hatte man vermutlich weit über den campingplatz hinaus gehört…und so feierten wir den sieg, sangen und freuten uns…

...little darling, here comes the sun...

...public viewing im großen stil...

...unmöglich...

...schlaaaaaaand...


...stänkerliese...

...


…als der partyelan mehr und mehr verstummte, holten „the germans“ erst einmal den verpassten schlaf nach…um 4.00uhr aufstehen, dann noch der viele jubel, das bangen um die weltmeisterschaft und vor allem der kleine fernseher hatten uns dahingerafft…müde sanken wir in den sitzen zusammen und bremsten für eine weile weg…an den „devils marbles“ (bitte nicht falschverstehen, aber wer zweideutig denkt, hat hier eindeutig mehr zu lachen) also zu deutsch „des teufels murmeln“ war es jedoch vorbei mit der schlaferei…

…bei der für die aboriginis heiligen stätte handelt es sich um ungewöhnlich runde granitfelsen, die durch verwitterungen und erosionen enstanden sind…und die eigneten sich natürlich prima für allerlei klettereien und für nette fotos...einige felsen kletterten wir hinauf, andere rollten wir, stark wie wir sind, von a nach b und und und…ein tolles erlebnis…mitten in einer kargen roten wüstenlandschaft liegen -wie aus dem nichts kommend- die runden felsen in allen größen…da hatte die ganze gruppe ihren spaß…und machte tolle bilder…


...gib alles...

...auch sie schafft es nicht...

....like a rolling stone...

....sportlich sportlich...

...die roten "murmeln des teufels" inmitten von nichts...

...der etwas andere rote teppich...

...immer am rumhüppen...

...auf einem "ghost tree" (geisterbaum)...

...tolle farbenkmbi...

...und der himmel erst...

...eine sogenannte "dirt road"...

...der highway im outback...

...die spaltet sogar steine...


…nach einer kleiner geschichtsstunde, gemixt mit ganz viel geographie und aboriginierzählungen ging es weiter in richtung „alice springs“…am späten abend erreichten wir, mit brennenden ärschen vom vielen vielen sitzen, endlich die hauptstadt des „red centre“…

…in „alice springs“ haben wir einen kleinen freundschaftsdienst für unsere gute übermutti alice geleistet…eine stadt, die ihren namen trägt…und sie war noch nie dort…also haben wiretwas für sie getan, wofür sie leider noch nicht die gelegenheit hatte…achtung, gleich wird’s verwirrend…wir springen in „alice springs“ für alice vor dem schild, auf dem steht „alice springs“…kite hatte alice schon sooft dazu animiert, nach alice springs zu fahren und dort vor dem ortsschild zu springen…wenn die stadt schon ihren namen trägt…das ausgerechnet kite das zu alice gesagt hat, dazu gibt es später noch ein wenig mehr…

...für unsere alice...


…in besagtem ort angekommen, checkten wir schnell im hostel ein, nahmen eine heiße dusche und trafen uns kurze zeit später mit dem rest der gruppe in einer kleinen bar auf einen letzten apfelcidre…wie schon 3 tage zuvor in darwin trennten sich die gemeinsamen wege der reisegruppe erneut…und so mussten wir einmal mehr abschied nehmen…abschied von anderen deutschen backpackern, einer deutschen familie, sympathischen australiern, den bezaubernden niederländischen schwestern zoe und kira, sowie deren netten eltern, von briten (da gibt’s nicht viel dazu zu sagen, briten halt) und von unserem tourguide rhett…die kleine zoe hatte uns sogar zum abschied noch ein bild gemalt…

…der wecker klingelte, wie die letzten tage zuvor, sehr zeitig…rasch hüpften wir aus den betten, hochmotiviert trotz müdigkeit…heute war er gekommen, der tag der tage…das die kleine leeni die nacht zuvor überhaupt schlafen konnte vor aufregung grenzt schon fast ein wunder…es war soweit, wir würden aufbrechen, zum „ayers rock“, zum „uluru“, wie ihn die aboriginis nennen…zu „ the rock“…DEM roten felsen…dem inbegriff des kontinents und der kultur…dem heiligen berg der aboriginis…allein der gedanke machte kite fix und fertig…schnell das frühstück runter gewürgt packten wir unsere sachen und warteten auf unseren tourguide...

…ein freundlicher kleiner hagerer mittzwanziger mit wollmütze und klemmbrett unterm arm empfing uns freundlich, machten einen sympatischen eindruck und schien vor allem hochmotiviert zu sein…sam, so stellte er sich uns vor, war ein witziger aber äußerst engagierter spaßvogel…ein lockerer tourguide, immer für einen spaß zu haben, mit scheinbar unendlichem wissen, einer leidenschaft für seinen job und einem wahnsinns respekt vor den aboriginis und speziell deren kultur…und für kite ganz wichtig, einem guten musikgeschmack…keine 10 minuten im bus, schon lief bob dylon…sie strahlte wie ein kleines kind unterm weihnachtsbaum…ihre meistersehnte tour, ein guter tourguide und dann auch noch gute musik…glaubt mir, sie dachte schon an das 2. visum…

…auf dem weg zum „uluru“ begann dann erst einmal das selbe kennenlernspiel wie die letzten beiden touren zuvorauch schon…und wieder mit dabei, eine gute handvoll deutscher, sowie sympatischen nachbarn aus österreich…noch nicht einmal die halbe strecke hinter uns,schnatterte bereits jeder aufgeregt mit jedem…eine gute vorraussetzung für 3 wundervolle gemeinsame tage…

…kurz bevor wir das camp erreichten, waren wir gerade mit sam in ein gespräch über den „uluru“ verwickelt, als er plötzlich auf der linken seite vor uns auftauchte…kite fuhr gedanklich achterbahn…und auch diana klebte förmlich an der scheibe…in einem aufregendem mix aus blutrot und äußerst kräftigem orange lag er vor uns…

…doch bevor es endlich losging, galt es erst noch, die taschen im camp zu verladen und kurz zumittagzu essen…das passte uns jagarnicht in den kram…wer braucht schon ein mittagessen…und die taschen konnten wir auch locker noch später verräumen…doch sam beharrte darauf, „erst packen, dann essen, dann „uluru““…wie eine strenge mutter stand er mit dem zeigefinger wedelnd im bus und gab anweisungen…

…unsere befürchtung, jeder würde sich mit dem essen zeit lassen, bewahrheiteten sich glücklicher weise nicht…jeder gab vollgas, und so schaufelten wir gierig das mittagessen hinunter und warteten auf sam, der noch ein paar leute vom flughafen einsammelte…und dann ging es endlich los…wir fuhren in den „kata tjuta nationalpark“ und die anfangs kleine rötliche schönheit wuchs vor unseren augen zu einem immer größer werdenden wunderschönen rot-orange glühenden  felsen heran…
...der berg der berge...

...und wir waren dort...


...tolle aussichten...

...und schon wieder huppt die hier rum...

...allererste sahne...

 …vor ort angekommen, sprangen wir aus dem bus und starteten eine tour um etwa die hälfte des felsens…


...vor ort am "uluru"...

...felsig...

...die wasseroase...

...seltsames etwas...

...scheeeee schaugt aus...

...die muss aber auch überall sammeln...


...sam begleitete uns, erklärte uns die geschichte der geologischen entstehung, die entstehung, wie sie die aboriginis glauben, was wie wo wann und warum passiert ist, nannte uns interessante fakten und das ganze immer mit einem unheimlich beeindruckendem enthusiasmus…keine frage ließ er unbeantwortete, über alles wusste er bescheid…und er lehrte uns vor allen dingen wie man den ort mit einem gewissen respekt besichtigt…

...die entstehung eines sogenannten "songs"...

...die entstehung des "ayers rock"...


...unser anfänglicher plan, den „uluru“ zu besteigen strichen wir uns daher auch relativ schnell aus dem kopf…viel zu majestätisch und mystisch lag der könig der felsen in seiner ganzen pracht und fülle vor uns, eine viel zu große energie, geradezu eine magische kraft ging von ihm aus, als das wir ihn so gewissenlos bestiegen hätten…

...was nach dem "uluru" noch alles passierte, welche zauberhaften orte wir besuchten und wie kite sich selber einen bis dahin unbekannten wunsch erfüllte, dass lest ihr in unserem nächsten post...bis dahin, die besten wünsche...



...eure losgesprungenen gebäckpacker...