Dienstag, 22. Oktober 2013

...und siehe da, ein neuer post…

 …aaaaaalso, liebe freunde, liebe familie…wie unschwer zu erkennen, hat es jetzt doch eine ganze weile gedauert mit dem neuen eintrag…ganze drei wochen…nur, um es mal genau zu sagen…an dieser stelle ein ganz großes sorry (für die älteren unter euch, „sorry“ kommt aus dem englischen und bedeutet soviel wie entschuldigung) unsererseits…in diesen drei wochen ist einiges passiert…wir hatten ja auch die zeit dazu, um einiges passieren zu lassen…so ganz ohne arbeit…oder festes einkommen…da wurde ein herrlich sonniger mittwoch spontan genutzt, um mit der fähre an sydney`s „manly beach“ zu fahren…guuuut, war jetzt nicht so schlecht…immerhin, wir waren dort das allererste mal in australien baden…wir stürzten uns wie die kleinen kinder ins kühle nass und brutzelten anschließend solange in der heißen mittagssonne, bis wir wieder trocken waren…man könnte sich schlimmere orte vorstellen, aber vom hocker gerissen hat uns eben dieser jetzt nicht…viel toller war die entdeckung auf dem rückweg, dass es an jener fährenstation einen „ALDI“ gab…neeee, watt war dat schön…einkaufen zu humanen preisen…das gabs schon lange nicht mehr…frei nach der devise „nimm mit, was du nur tragen kannst“, wurde gekauft als wenn es kein morgen mehr geben würde…während des 30 minütigem rückmarsches in richtung hostel hätte ich mir für diesen gedanken am liebsten eine rein gehauen… 


...das leben genießen...
...windiges sydney - manly beach...
…kaum vom „ALDI“-marathon erholt ging es ein paar tage später, man glaube es kaum, ab zum „bondi beach“…also das sydney jetzt nicht so der knüller ist, habe ich bereits erwähnt, dennoch muss ich gestehen, dass dieser jener welcher strand dann doch zu einem meiner lieblingsorte zählt…herrlich blauer himmel, strahlende sonne und ein panorama, wie es wiedereinmal schöner nicht sein konnte…vergessen waren die strapazen vom letzten einkauf, das scheinbar sinnfreie dasein, die sorgen des backpackeralltags…jetzt war träumen und genießen angesagt…kaum angekommen, flanierten wir am strand entlang…ich barfuss, diana in schuhen…vorbei an herrlichen klippen…an kleinen grünflächen…und immerwieder das donnernde tosen der wellen im ohr, wie das wasser gegen die felsen schlug…beeindruckende momente…pure idylle…und ein komisches gefühl in der fußgegend...jaaaa…und da habe ich wieder was für`s leben gelernt…nämlich dass es hier teilweise so heiß ist, dass man sich die fußsohlen verbrennt…ich brauche an dieser stelle nicht erwähnen, dass prinzessin de la burk keine blasen an den füßen hatte…die hat ja schließlich immer glück…

...die schmerzhafteste blase meines lebens...


…auch während dieses ausfluges wieder nur ein ziel vor augen…DAS perfekte foto…mit wahnsinns welle…mit richtig viel wasser…mit sufern, die im hintergrund auf meterhohen wellen reiten…mit strand…mit felsen…einfach mit allem…einfach DAS perfekte foto…aber wir wissen alle, was jetzt kommt…die stelle, an der ich schreibe, wie ich wieder uuuuurplötzlich von kubiklitern von wasser übermannt wurde und patschnass an einem kühlen frühlingsabend nach hause pilgere…liebe enya, jetzt darfst du wieder lachen…

...tamarama beach...

...sieh sich einer diese poserin an...

...viel wasser ganz weit weg...

...zu viel wasser...

...viel zu nah...


…aber ein ganz kleines bisschen glück hatte auch ich an diesem tag noch…nämlich, als ich an den klippen saß, die letzten sonnenstrahlen genoss und in eine der wellen blickte, die sich gerade wieder meterhoch aufbäumten…ein großer schwarzer schatten…in mitten der mannshohen welle…ja liebe freunde, dass war er, der erste delfin…leider hatte ich so schnell die kamera nicht zur hand, um ein foto zu schießen…und es wird auch gewiss nicht der letzte delfin hier auf unserer reise gewesen sein…aber der moment bleibt mir besonders in erinnerung…es war schließlich der erste delfin…


...ein ganz schön tiefer abrgund...

...aber ein traumhafter ausblick...

…nun denn, so schön die strände in sydney auch sind, wir sind nicht hier zum urlaub machen…zumindest nicht ausschließlich…und um das sich unsere reisekasse bald gut füllt, brauchten wir noch immer dringend einen job…abertausende von abgeschickten bewerbungen…weder zu- noch absage…und das bereits seit 4 wochen…das schlaucht ganz schön…es war an einem donnerstag, in wirklich allerletzter not dann eine verzweiflungsemail an wolfgang…kurz erklärt, wolfgang hat vor vielen jahren mit unserem rischart`schen lehrmeister die meisterschulbank in münchen gedrückt, ist nach australien ausgewandert und hat in brisbane die „king of cakes“ company eröffnet…eine kleine konditorei mit überwiegend deutschen, europäischen und nationalen spezialitäten…und wie es das schicksal wollte, hat es seinen sohn dominic vor ca. 3 monaten nach münchen verschlagen…und er arbeitet...*trommelwirbel*…ganz genau…bei rischart…jetzt hatten wir nun das große glück, dominic noch kennen zu lernen…und so kam eines zum andern…in australien angekommen, kontakt zu wolfgang aufgenommen, sofort beidseitige sympathien festgestellt…schnell war klar, vor ausreise müssen wir einander kennenlernen…das das mal so schnell gehen würde, mit dem persönlichen kennen lernen, hätte beim ersten telefonat noch keiner der beteiligten gedacht…wie gesagt, in einem akt der verzweiflung eine email (betreff: münchner mädels noch immer auf jobsuche L) an nun eben diesen wolfgang geschrieben…hat er nicht vielleicht einen job…oder zwei…oder kennt jemanden, der wiederum jemanden sucht…irgendeine möglichkeit musste es doch geben, uns aus dieser scheinbar aussichtslosen arbeitslosigkeit zu helfen…gesagt getan, keine 2 stunden nach dem absenden der email kam der ersehnte anruf…das herz schlug uns bis zum hals…hatte er was?...kannte er jemanden?...konnte er uns helfen?...fragen über fragen…und dann, die erleichterung…die möglichkeit, auf dem brisbaner oktoberfest auszuhelfen…“irgendwo kriegen wir euch schon unter“ waren seine worte…und wir?...wir konnten unser glück kaum fassen…bereits über 4 wochen waren wir verzweifelt auf jobsuche…bereits eine woche nach ankunft in sydney hatten wir den ersten kontakt zu wolfgang…und nun schien all das „leid“ ein ende zu haben…war die lösung des problems tatsächlich so einfach?...ja, dass war sie…schnell wurde das nötigste vereinbart und sofort war klar, unsere tage im „kalten“ verregneten sydney waren gezählt…das paradies von brisbane wartet auf uns…


…mit der gewissheit, den kampf gegen die jobsuche eeeeendlich gewonnen zu haben, gings ab in die nächste backpackerbar, feiern…tausend gründe um mal wieder gehörig die puppen tanzen zu lassen…da war der tag der einheit (ich weiß nicht, wann genau ich zuletzt die deutsche nationalhymne gesungen habe, aber an diesem tag unter diesen umständen an diesem ort, war es mir glaube ich nie ernster mit der hymne als an jenem besagten tag)…in sydney wurde in diversen bar`s „oktoberfest“ gefeiert (nach 8 jahren wies`n ist das erste jahr ohne dann doch a kloans bissal seltsam)…und den schönsten aller gründe…DER JOOOOOOOOB!...ein tolles gefühl…unbeschreiblich…ganz betrunken vor lauter glück feierten wir bis in die frühen morgen stunden und ließen einen so bedeutenden tag herrlich ausklingen…das glück hatte uns wieder…


…das aufwachen am nächsten morgen hingegen war die hölle…wurde ich vom lkw überrollt?...wie konnte ich so tot aufwachen?...und wo war die tote katze, die letzte nacht in meinem mund übernachtet hatte?...mit hals- und ohrenschmerzen, triefender nase und einem geschmack wie iltis quälte ich mich aus dem bett…mich hatte es erwischt…die erkältung meines lebens…das war die quittung, wenn ich mal eine nacht feiern gehe…an dieser stelle möchte ich dem schicksal danken…das immer ich ausgewählt werde…viel zeit zum ärgern blieb uns nicht…in 3 tagen sollte der flieger nach brisbane gehen…aber mit mittelohrentzündung fliegen?...keine chance…die lösung?...eine 12 stündige zugfahrt, gefolgt von fast 4 stunden bus…juhuuuu…ticket gekauft und auf große wunderheilung gehofft…dem ganzen durch heiße zwiebeldämpfe und einer plünderung der reiseapotheke ein bisschen auf die sprünge geholfen, so fieberten wir der abreise aus sydney entgegen…


…nach 2 tagen einer beinahe tödlichen erkältung ging es mit meiner genesung nun steil bergauf…der abreise stand nun nichts mehr im weg…sonntag morgen um 4.30 uhr ging der wecker…rucksack packen und auf gings zum bahnhof…glücklich, aber auch ein bisschen wehmütig verließen wir in den frühen morgenstunden das noch schlafende sydney…eine neue zeit brach an, neue herausforderungen warteten…mit einem kribbeln in der magengrube fuhren wir quer durch australiens wunderschönes outback, vorbei an farmen, verlassenen häusern, vorbei an wilden tieren, einer menge kängurus, an bächen und flüssen, sowie an seen, aber auch an trockenen grassteppen,  einer ungewissen aufregenden zeit entgegen…während diana auf dem sitz zusammengekauert schlief wie ein murmeltier, genoss ich das abenteuerliche panorama, dass sich mir bot und klebte wie ein aufgeregtes eichhörnchen an der scheibe…gerne hätte ich für einen kleinen spaziergang den zug verlassen…


…um 21.30 uhr kamen wir müde und erschöpft in brisbane an…das wesentlich angenehmere klima schlug uns sofort entgegen…ein gefühl wie im thermalbad…so so so so viel wärmer und besser als in sydney…sofort war uns diese stadt sympathisch…wolfgang wartete bereits…er staunte nicht schlecht, als er unsere berge von gepäck sah und wunderte sich, wie wir das überhaupt alleine tragen konnten…nach einem herzlichen empfang verluden wir unsere backpacks, stiegen in seinen X5 und waren gespannt, wo und wie wolfgang uns wohl unterbringen würde…im leben hätten wir uns nicht erträumt, dass er uns in seinem luxusapartment im höchsten wohngebäude von ganz queensland aufnimmt…wir saßen auf dem balkon gemütlich beisammen und genossen den herrlichen ausblick über die schillernde stadt…wolfgang hatte uns nicht zuviel versprochen, als er uns vor 4 tagen mit den worten „von der hölle sydney´s ins paradies von brisbane“ einlud…wir ließen den abend in einer netten gesprächsrunde ausklingen und schliefen später überwältigt von den eindrücken der letzten 24 stunden ein…


…das schönste am aufwachen am montag morgen war dann einfach mal die tatsache, dass wir tatsächlich in brisbane in wolfgangs wohnung waren und das ganze nicht nur ein traum war…nach einer erfrischenden dusche ging es ab zum frühstück zum „king of cakes“…das das wetter hier so wahnsinnig anders ist, als im vergleich zu sydney, hätte weder diana noch ich gedacht…und so kam es, dass wir gegen 9.30 uhr bei traumhaften 30°C zum frühstücken und einem herrlichen tag entgegenfuhren…angekommen in der „graceville“-filiale lernten wir alice kennen…alice ist wolfgangs exfrau...und für uns ein geschenk des himmels…sie bot uns gleich an, da ja nun dominics zimmer leerstand, dieses zu beziehen…kann das alles wahr sein?...so viel glück…das gleicht dem sechser im lotto…raus aus muffigen, versifften und von ungeziefer befallenen hostels, hinein in eine villa…ich kann manchmal heute noch nicht glauben, was für ein glück wir beide einfach hier haben…wir verbrachten den restlichen tag an der gold coast, da wohnt wolfgang eigentlich hauptsächlich, genossen herrliches wetter, einen wunderschönen strand und ein paar kleine erfrischungen im kühlen meer…abends ging es zurück nach brisbane und schon am dienstag zogen wir zu alice…

...in wolfgangs apartment an der gold coast...

...ein herrlicher ausblick...


..."zuhause" mit alice...


...auf gehts zum oktoberfest...

…aber jeder der denkt, wir machen hier faul urlaub, der irrt gewaltig…wir sind hier richtig fleißig…am dienstag morgen um 8.30 uhr hielten wir in den heiligen hallen in der benronalds road 39 einzug…nun pfiff das leben für uns aus einem anderen tönchen…aber diese melodie gefiel uns ganz gut…so nach über 4 wochen unproduktivem nichtstun und langeweile war es dann doch wieder ein angenehmes gefühl, als uns  der herrliche duft von frischgebackenem brot in die nase stieg…zu einer unserer hauptaufgaben wurde das schlingen der „large bretzels“…teige mischen, aus dem kessel lassen, ausstoßen und ruhen lassen…und immer fleißig bretzen schlingen...ebenfalls uns anvertraut…die krapfenteiglinge…teige abwiegen, wieder teige mischen, wieder aus dem kessel lassen, wieder ausstoßen und ebenfalls ruhen lassen...die kleinen teiglinge durchwirken…und das ganze noch einmal…aaach, war das ein spaß…und so ging es von dienstag bis freitag munter lustig weiter in der krapfen- und bretzenproduktion…

...schön lang ausrollen...

...noch länger...

...schlingen...

...arme anlegen...


...uuuuuund fertig...

...stolz wie bolle...


...aber ganz genau abwiegen...

...genug jetzt...


...ebenfalls schön lang ausrollen...

...zusammenschlingen...

...na das wird bestimmt eine "schwäbische bretzel"...

…am freitag war es dann endlich soweit…um 12.00uhr mittags starteten wir in der produktion in der benronalds road, luden den lieferwagen voll mit lauter köstlichkeiten…von schwarzwälder kirsch, über bienenstich, bis hin zu sachertorte oder eclairs…da war für jeden geschmack was dabei…ebenfalls mit an bord, die von uns geschlungenen bretzenteiglinge und die krapfenteiglinge, die nur darauf warteten, in unserem stand auf dem brisbaner oktoberfest frisch gebacken zu werden und um viele hungrige mäuler zu stopfen…weil nach´m suff ist so ne ofenfrische bretzen scho was fein`s…nach dem verladen ging es mit ben –alice´ und wolfgangs älterer sohn, sowie produktionsleiter bei „king of cakes“- los in richtung innenstadt…vor ort, wurden sofort die öfen und das fettbackgerät angeschmissen…pünktlich zum anstich um 17.00 uhr, als im festzelt die menge auf das verkünden des „o´zapft is´“ vom bürgermeister wartete, wanderten in unserem zelt die ersten frischgebackenen krapfen aus dem siedend heißen fett…die theke prall gefüllt mit röschen bretzen, herzhaften käsestangen, verführerischen zimtstangen und herrlich frischen krapfen war unser stand bestens gerüstet auf den ansturm…und so verging das erste wochenende wie im flug…ein toller ausgleich zu den faulenzereien der vergangenen wochen…



...mhhhh, frisch aus dem ofen...

...und da kocht sie fleißig spätzle...

...awesome...


...krapfen füllen...



…da hatten wir uns am montag erst einmal einen freien tag verdient…außer einem einkauf für das nötigste die woche über war an diesem tag einfach nicht viel mit uns anzufangen…die letzten tage hatten dann doch ein wenig geschlaucht…

...voll gepackt mit tollen sachen...

…dienstag ging es gut gestärkt weiter…wir hatten genügend kraft getankt, um der nächsten streßwoche die stirn zu bieten…in der backstube angekommen starteten wir sofort mit der bretzenproduktion…wenige stunden und eeeewig viele geschlungene bretzen später drehte bereits der krapfenteig im kneter seine runden…


...hmmm, was das wohl wird...

...riesenkrapfen?...



...auch princess muss was tun...

...aber das kann sie ja...

...und das macht sie sogar gern...


…freitag startete dann wieder der ganz normale oktoberfestwahnsinn…der auftakt war ein wenig feucht fröhlich…gerade am festplatz angekommen goss es wie aus eimern…aber als bereits eingespieltes team meisterten wir auch diese horde…samstag war dann wieder schönstes wetter bei strahlend blauem himmel…alles lief wie am schnürchen…besser hätte es am zweiten wochenende nicht laufen können…mit einer menge spaß am arbeitsplatz, wahnsinnig netten leute und vorallem dank der extra eingeflogenen band „münchner buam“  immer eine gute musik im hintergrund…da kam schon ein bisschen heimatfeeling auf…abschließend kann ich nur eins sagen…oktoberfest in brisbane?...wir sind uns beide einig…jederzeit wieder…verhandlungen mit wolfgang laufen bereits…es wäre ja kein aufwand, wenn sie neben der sechsköpfigen band aus münchen auch noch zwei konditorinnen einfliegen lassen…lassen wir uns überraschen…

...authentisches wies'nwetter...



...mit unserer alice...


...unser stand`l...

..."heavenly sweet"...

...im fetszelt...

...heimische klänge von den "münchner buam"...

...herzig...


…so ihr lieben, dass war´s jetzt erst einmal von uns…jetzt wisst ihr genau bescheid, was so spannendes passiert ist in den letzten wochen…und vorallem ist das ein drifftiger grund, warum wir die letzten wochen keine zeit hatten, für einen neuen post…bis dahin, gehabt euch wohl und bleibt sauber…



…eure zwei gebäckpacker…