...kennt ihr das, wenn ihr so richtig fix und fertig
seid…müde und abgekämpft mit schmerzenden füßen auf allen vieren von der arbeit
nach hause kriecht?...euch die arbeit zum halse raus hängt und ihr nur noch
eines braucht?…urlaub ...ja?...na das ist aber schön für euch, wir nämlich
nicht…trotzdem sind wir der meinung, dass auch wir uns ein bisschen urlaub
verdient haben…und das wir dafür nicht an die polnische ostsee oder nach malle
auf die schinkenstraße gehen, dass brauchen wir euch ja nicht erklären…ein
bisschen „wow“ muss da schon dabei sein…
…es war gegen 8.30 uhr ortszeit, als der pilot aus dem
cockpit verkündete, dass wir in guten 10 minuten in los angeles landen
würden…aufgeregt geierten wir aus den fenstern…da sind die hills (hügel), aber
wo zur…aaaah, da ist es ja…in dicken weißen lettern verkündete der weltberühmte
schriftzug unseren stand- oder eher flugort…HOLLYWOOD…glanz und glamour, stars
und sternchen, ein feeling wie die aktuelle „gala“-zeitung und alles zum
greifen nahe…kaum die sicherheitskontrollen am flughafen hinter uns, verstauten
wir unsere sieben sachen (nein, kein daher geplappertes sprichwort, tatsächlich
sieben taschen) und machten uns auf den weg nach hollywood…
…wir schlenderten am berühmten „walk of fame“ entlang,
suchten die sterne gefeierter lieblingsstars, statteten dem „kodak theatre“
einem besuch ab (also der „palast“, in dem die „oscars“ jedes jahr mit pomp und
prunk verliehen werden), begaben uns auf die suche nach den handabdrücken von
brad (pitt) und george (clooney) und schossen natürlich -nur für euch- fotos
von jeder ecke…ihr sollt ja schließlich auch einen hauch von „hollywood“
bekommen…
...der berühmte "walk of fame"... |
...norma jean hat auch einen bekommen... |
...die hat natürlich auch einen... |
...da drinnen gibts den "oscar"... |
...für dich, liebe petra wolfram...:) |
...robin williams... |
...arni mit den riesenschuhen... |
...von johnny an' arsch fassen lassen... |
...händchen halten mit george... |
...und nen "oscar" absahnen... |
...was für miiiiich?...wozu denn bloß?... |
…gegen abend schlossen wir uns einer tour nach „bel air“,
dem viertel, wo allein die haustür soviel wie ein ganzes auto kostet…von beonce
und jay z über (ehemals) michael jackson bis zu der hiltonfamilie, hier wohnt
alles, was rang und namen hat…und vorallem eine ganze menge geld…
...bekannt aus "sister act"... |
...hier wohnte ozzy osbourne von "black sabbath"... |
... |
...ja, da sind wir... |
...familie hilton vor uns... |
...wir suchen uns schonmal ne butze aus... |
...einkaufsstraße... |
…gegen abend machten wir einen kleinen ausflug richtung
hollywood hills, um noch einmal die aussicht auf den schriftzug zu
genießen…viel mehr hatte die „stadt der engel“ nämlich nicht zu bieten…alt,
eng, hektisch, zugemüllt und vorallem aufgrund der sprache eher spanisch bis
mexikanisch…der zauber war verflogen…los angeles, eine häßliche stadt, die in
jeder hinsicht enttäuschend ist und definitiv keinen besuch erfordert…
...ausblick auf die stadt... |
...halts mal hoch... |
...und genau
deswegen machten wir uns am nächsten morgen auf die socken und kehrten der
unschönen stadt den rücken…
…“susi“, so nannten wir unseren ein wenig auffälligen grün-lila
campervan von juci…juci-“susi“, dass hatte unserer meinung nach charme und war
ein netter name für unser knackigen kleinen van…und so düsten wir in unserem
bunten gefährt aus der stadt und machten uns auf den weg nach san francisco…
...unser "suschen"... |
...unser schlafplatz... |
...multifunktionell...:) |
…auf dem weg nach san francisco fuhren wir natürlich nicht
einfach irgendeine straße, nein, wir fuhren den highway 1, die berühmte
küstenstraße, die uns an zahlreichen hollywoodstränden entlang in die
hippiemetropole bringen sollte…es war ja ganz nett anzuschauen…und am strand
von malibu, deeeem „baywatch-strand“, hielten wir auch…kite suchte verzweifelt
nach david hasselhof…finden konnte sie ihn leider nicht…wahrscheinlich lag er
wieder mit eingepinkelter hose besoffen am boden und stopfte einen burger in
sich rein…aber nach ein paar stunden wären wir dann schon gerne mal angekommen,
in san francisco…das das aber auf dieser strecke an einem tag nicht möglich
war, hatte uns unser schlaues navi natürlich nicht erzählt…und so gurkten wir
nachts durch die tiefen unbekannten weiten des fremden nationalparks auf der
suche nach einem campingplatzes…während in australien die straßen übersät waren
mit rast- und ruhestätten, suchten wir in amerika
vergebens…campingverbotsschilder hingen an scheinbar jeder ecke…
...der highway 1... |
...mittagsschläfchen... |
... |
...the driver... |
...da sitzt er bestimmt drinne, der doofe david... |
...am strand von malibu... |
... |
...if you're going, to... |
... |
...pampastraße... |
...mit ganz viel nebel... |
...der stinker strand... |
…gegen 23.30 uhr erreichten wir dann endlich einen
campingplatz…der ranger hatte längst feierabend und so stellten wir uns
heimlich zu den vielen anderen campervans und wohnmobilen und machten es uns im hinteren teil des wagens bequem…gegen
6.00 uhr des nächsten morgens setzten wir unsere fahrt fort…natürlich ohne zu
bezahlen…
…an einem großen campingplatz in wenige hundert meilen vor
san francisco machten wir halt…hier gab es fließend wasser, toiletten und, was
ein traum, duschen…die hatten wir auch dringend nötig…statt die strecke bis san
francisco durchzufeuern, zogen wir einen ruhigen nachmittag am strand des
kleinen kaffs vor…nach einer ausgiebigen heißen dusche machten wir uns in der
schwülen nachmittagshitze auf zum strand…der gestank von fisch stieg uns schon
in die nase, da konnten wir noch nicht einmal das wasser sehen…aber, wenn wir
denn schonmal hier waren, konnten wir doch einen spaziergang am strand nicht
ausfallen lassen schlenderten weiter über die riesigen sanddünen…
…auch am strand war es nicht viel besser…der beißende geruch
von gammelfisch hing noch immer in der luft…das wasser war kalt und der strand
schmutzig…also alles andere als ein waschechter traumstand…diana entdeckte eine
kleine wasserschlange, die aufgeregt zwischen dem wasser und kites stänkernden
füßen umher tingelte…auch das freudige ereignis von auftauchenden delphinen
wurde von dem fund einer bereits seit mehreren tagen am strand liegenden toten
seerobbe überschattet…der bestialische gestank ließ sogar die fliegen tot vom
himmel fallen…
...die kleine wasserschlange... |
Bildunterschrift hinzufügen |
…auf dem rückweg entschieden wir uns, dem verlauf der straße
zu folgen…sehr weise,wardoch die abgasluft der vorbeifahrenden autos um einiges
besser als der muff nach totem fisch…kite zuckte plötzlich erschrocken
zusammen…keinen metern entfernt, lag eine gute 1,5 meter lange schlange am
straßenrand und beobachtete uns skeptisch…wir waren noch nicht einmal 3 ganze
tage in amerika und schon kreuzte eine schlange unseren weg…wir zogen die
scheiße und vorallem die tiere förmlich an…neugierig erkundigten wir uns bei
der campleitung, um was es sich handeln könnte…bevor jedoch das tier genauer
anhand von fotos inspiziert wurde, beglückwünschte man uns zu unserem
fund…selbst der pferdepfleger, der seit mehr als 11 jahren die tiere hier im
wald versorgte, hatte in diesem gebiet noch keine schlange gesehen…
…aber, das freundliche ehepaar an der rezeption konnte uns
beruhigen…wahrscheinlich war es nur eine python oder ähnliches gewesen…die
angst, es könnte sich um eine klapperschlange halten, bestätigte sich nicht…wir
hatten weder ein klappern oder rasseln gehört, noch hatte die gute einen
auffälligen schwanz gehabt…
…am darauffolgenden morgen war es endlich soweit, wir fuhren
nach san francisco…wir parkten unsere brave susi an einem campingplatz
außerhalb der stadt, packten die rucksäcke für unseren langerwarteten
tagesausflug und fuhren mit dem shuttlebus in die stadt…und endlich,endlich
waren wir dort angekommen, wo wir schon immer mal hinwollten…san francisco…die
stadt mit der „golden gate bridge“ und den vielen steilen straßen…die stadt mit
dem multikultigefühl und einer weltoffenheit, wie man sie sich kaum vorstellen
kann…die stadt, die so oft schon besungen wurde und wir waren dort…unser glück
konnten wir kaum fassen…
…um uns die 30$ pro person zu sparen, entschieden wir uns,
die stadt zu fuß zu erkunden…denn „nur wo du zu fuß warst, bist du auch
wirklich gewesen“, dass wusste schon der alte goethe…auf diesem wege jedoch die
stadt san francisco zu entdecken, grenzt schon wieder an geistigen wahnsinn…die
steile „filbertstreet“, die zweitsteilste straße der welthoch und runter, die
lombard street, bekannt als die kurvenreichste straße der welt, entlang und von
dort zur „golden gate bridge“ und natürlich auch noch drüber, weil das laufen
ja gar so schön ist…uns qualmten die socken, dass könnt ihr glauben…
...dennoch brachte
kite noch genügend kräfte auf, sich ihre jeans zu erreißen…wer kennt nicht udo
jürgens‘ kulthit „ich war noch niemals in new york“…ein paar zeilen weiter
heißt es „ging nie durch san francisco in zerriss‘nen jeans“…jeder hat das lied
bestimmt schon einmal im halb- oder vollsuff mitgegröhlt…und auch kite war beim
mitplärren immer ganz vorne mit dabei…jedoch stets mit dem gedanken im
hinterkopf, „wenn ich jemals…dann…“…und so muss unser blondschopf an dieser
stelle zukünftig die vorlaute klappe halten, denn sie „ging durch san francisco
in zerrissenen jeans“…
…gute 15 kilometer im eiltempo durch die verrückte
hippiemetropole und wir waren kaputt…und wir haben soviel gesehen…sogar die
berühmten seerobben vom pier 39 sind uns vor die linse geraten…einzigst
„alcatraz“, dass berüchtigte inselgefängnis mussten wir von unserer liste
streichen…wer sein ticket nicht bereits drei monate im vorraus kauft, hat keine
chance, die historischen schwedischen gardinen vor san francisco zu
besichtigen…
…völlig fertig mit der welt erreichten wir am abend wieder
das camp…spontan fuhren wir aber noch einmal persönlich mit unserer susi in die
innenstadt, um die „golden gate bridge“ auch einmal bei nacht gesehen zu
haben…eine entscheidung, die wir nicht bereut haben…
…am nächsten morgen verließen wir das love-piece –and-gehacktes-städtchen,
das wir die geplante besichtigungstour in ein statt zwei tagen geschafft
hatten...unser nächstes ziel hieß las vegas…die versoffene zockercity in
nevada…spätestens seit dem film „hangover“ dürfte dieses angelegene städtchen
in der wüste nevadas auch den jüngeren unter euch bekannt sein…
…gut gelaunt und endlich aus der verdammten stadt draußen,
fuhren wir ein gutes stück dem highway entlang…wir fuhren und fuhren…und
unterwegs war es so schön links und rechts der vielbefahrenen straße, dass wir
beschlossen, mal ein paar bilder zu machen…und genau in diesem moment schoss es
uns beiden durch den kopf…hatten wir den kameraakku von campingplatzsteckdose
mitgenommen?...natürlich nicht…weil diana ja gar so gern durch die hektisch und
schlecht beschilderte innenstadt von san francisco fuhr, dass ganze spiel also
noch einmal…die laune war am boden…wir hatten so gut in der zeit gelegen und
durften jetzt dieses blöden kameraakkus wegen noch einmal zurückfahren…so
würden wir wegas natürlich heute nicht mehr erreichen…
…den kameraakku sicher in der kameratasche verstaut, setzten
wir unsere reise fort…gelegentlich fragten wir uns, wo um alles in der welt wir
hier nur gelandet waren, aber laut navi war es der richtige weg…einöde, wüste,
berge und ein unbekanntes tal der windräder…schön anzuschauen, aber bei mehr
als 100 grad fahrenheit hatte man hier keine lust aus dem wagen zu steigen…die
knochentrockene hitze und die völlige windstille machten uns ganz schön zu
schaffen…
…gute 100 meilen vor vegas suchten wir uns an einer „rest
area“ ein gemütliches plätzchen zum schlafen…mitten an der autobahn…also
praktisch da, wo in schlechten filmen immer die beängstigenden szenen
beginnen…die arme susi von innen mit kleidungsstücken und rollos zugehängt,
konnte zumindest schonmal niemand ins wageninnere spähen…für die persönliche
sicherheit sorgte das alte arbeitsmesser aus „king of cakes“-zeiten, dass wir
die ganze nacht fest umschlossen in der hand hielten…
…nach einer beängstigenden nacht am amerikanischen highway kamen
wir nach gerade mal einer guten stunde fahrt endlich in las vegas an…bei
helllichtem tag…was für ein unscheinbares kaff, wenn die vielen bunten
beleuchtungen ausgeschalten sind und lediglich die sonne auf die unzähligen protz und prunkhotels scheint…die straßen
sind leer und sauber…
…im camp angekommen, nahmen wir ersteinmal eine heiße dusche…nicht
weil uns kalt war, sondern weil man einfach kein kaltes wasser aus der leitung
bekam…in der unerträglichen hitze beschlossen wir, uns im pool ein wenig
abzukühlen und natürlich blog zu schreiben…damit ihr mal einen einblick in die
welt als blogautor bekommt, hier ein nettes bild…diana chillt in der glühenden
hitze am pool und kite tippt sich währenddessen in einem schattigen plätzchen
die finger wund…
…gegen abend machten wir uns auf den weg ins nachtleben von
las vegas…unser plan, einmal am strip entlang zu schlendern und dann ein paar
dollar im casino zu verjubeln, scheiterte kläglich…den strip entlang bis zum
weltberühmten eingangsschild und wieder zurück schafften wir nur mit mühe und
not…für eine runde zocken im casino war es da leider schon zu spät…die casinos
schlossen bereits, wir waren fix und fertig und folgtem einfach nur noch dem
strom der menschenmasse, die sich, um viele hunderte dollar leichter, besoffen
auf den heimweg machten…ganze 7 stunden waren wir unterwegs, hatten 13 km
zurückgelegt und wollten nur noch eins…schlafen und zwar sofort…das gestaltete
sich schwieriger als gedacht…während im inneren unsere susi knackige 33 grad
herrschten, hofften wir darauf, in unserem dachzelt wenigstens den ein oder
anderen erfrischenden kühlen windzug abzubekommen…doch fehlanzeige, mit wenig wind und wenn dann nur ganz schwach und
größtenteils warm schwitzten wir uns durch die kurze nacht…
…am nächsten morgen gings nach der heißen dusche direkt zum
abkühlen in den pool…anders hätten wir das ganze szenario garnicht erst
ausgehalten…und trotz der unerträglichen hitze packte uns die unternehmungslust…ein
paar kleine recherchen im netz und diana hatte ein geeignetes tagesausflugsziel
gefunden…“red rock canyon“…der name allein erinnerte uns ein wenig an das
geliebte australische outback…da gab es also nicht viel zu überlegen und
schwuppdiwupp befanden wir uns schon auf dem highway richtung „red rock canyon“…
…trotz professioneller ausrüstung entschieden wir uns gegen
eine wanderung entlang des canyons…gewandert waren wir in australien genug…und
das hier war schließlich urlaub…außerdem verfügten wir nicht über ausreichend
trinkwasser, um eine kleine tour in der prallen mittagshitze zu unternehmen…stattdessen
entschieden wir uns für einen scenic-drive, also praktisch einer
gaff-spazierfahrt entlang des canyons…und die war jetzt auch nicht von
schlechten eltern…gelegentlich an den aussichtsplattformen haltend, fuhren wir
der kurvenreichen straße entlang und genossen das bergige panorama in der wüste
von nevada…
…am abend befassten wir uns wieder mit dem blog…kite
schrieb, diana suchte bilder und kochte nebenher…als eingespieltes team
meisterten wir auch diese hürde, damit ihr was zu lesen und zum anschauen habt…es
ist nicht so, dass wir nicht gern blog schreiben…aber es ist anstrengend…und
wahnsinnig zeitaufwendig…glücklicher weise haben wir die vergangenen monate des
öfteren solche freien abende wie den in las vegas gehabt…und ihr eine
ordentliche lektüre…
…nach einer weiteren stickig heißen nacht machten wir uns
auf den rückweg nach los angeles…die gute susi wollte am nächsten morgen zu
ihrem zuhause zurückgebracht werden und wir mussten unseren flieger nach new
york erwischen…auch in dieser nacht schliefen wir mit dem arbeitsmesser
bewaffnet an einer art parkplatz direkt am highway…
…am montag verabschiedeten wir uns ein wenig traurig von
unserer susi, die uns so treuherzig die letzten 6 tage begleitet hatte…und die
so bequem gewesen war zum schlafen…so viel besser wie die alte rosi aus
melbourne , mit der wir an der „great ocean road“ entlang geheizt waren…aber,
es nützte alles nichts, wir mussten weiter…new york wartete auf uns…
…nach einer kleinen wartezeit von 21 stunden am flughafen
von los angeles (wir hatten bei unserer planung die letzte nacht vergessen und
hausierten soaufgrund des vielen schweren gepäcks den ganzen tag und die ganze
nacht am flugahfen) stiegen wir endlich völlig fertig in den flieger…gute 5,5 stunden
später erreichten wir am späten nachmittag (zeitverschiebung) den „JFK airport
new york“…und wir waren so glücklich…eeeendlich new york…die stadt die niemals
schläft…hoffentlich war sie nicht so eine enttäuschung wie los angeles…
…wir checkten in unserem luxushostel ein unternahmen einfach
mal nichts…natürlich, wir waren neugierig und aufgeregt und überglücklich
endlich in dieser stadt zu sein…aber wir waren auch übermüdet und kaputt von
der letzten nacht…und uns blieb ja noch eine ganze woche zeit um die stadt zu
erkunden…
…nach einer ausgeschlafenen nacht in einem super bequemen
bett starteten wir am nächsten morgen einen kleinen rundgang…wir lösten ein
wochenticket für die u-bahn und fuhren natürlich als erstes zum „ground zero“,
dem mahnmal für die anschläge vom 11.september 2001…zwei riesige ausgehobene
gruben, die in den grundriss der früher hier gestandenen twintowers gesetzt
wurden, waren zu einer art brunnen verkleidet worden und sollten nun hier an
die über 2500 todesopfer des terroranschlags dienen…in die geländeplatten um
den brunnen hatte man die namen der toseopfer graviert…an geburtstagen wurden
weiße rosen an den namen platziert…an das, was wir noch aus dem fernseher
kannten, erinnerte hier nichts mehr…man hatte alles umgebaut…jeder erinnert
sich, was er am 11.september 2001 getan hat, kite kam von der schule nach hause
und wunderte sich, warum die hochschwangere mutter heulend vorm fernseher
bügelte, diana war einkaufen in reutlingen…und jeder erinnert sich daran, wie
schlimm das damals gewesen war…und nun standen wir hier, wo einst die
trümmerhaufen der beiden riesigen wolkenkratzer lagen…begreifen konnten wir es
nicht…besonders schlimm waren touristen, die lächelnd vollkommen respektlos
fotos vor den gedenkbrunnen schossen…
…dem „ground zero“ den rücken kehrend, machten wir uns auf
den weg zur „brooklyn bridge“, die wohl neben der „golden gate bridge“ eine der
bekanntesten brücken in amerika ist…auch diese überquerten wir, denn, nur wo
wir zu fuß waren, sind wir auch wirklich gewesen…
...nach der “brooklyn bridge“
machten wir uns auf den weg zum times square, von dem aus wir dann weiter zur „wallstreet“
liefen…ziemlich geschafft traten wir den heimweg an…
…am nächsten morgen kauften wir uns den „newyork city pass 3“,
um für 3 tage freien eintritt in über 80 sehenswürdigkeiten zu erhalten…mit dem
pass in der hand enterten wir die umstrittene ausstellung „körperwelten“ von
gunther von hagens…hier waren menschen und körperteile von ihm plastiniert und zurschau
gestellt worden…weiter gings zu „madame tussauds“, um die berühmten
wachsfiguren von film, fernsehen und musik zu bestaunen…hier trafen wir auf
george und brad, der blöderweise auch seine frisch angetraute angelina dabei
hatte…und wir trafen die spice girls in einer ganz sonderbaren konstellation…
…anschließend machten wir eine „city sightseeing cruises“ zu
schiff und bestaunten die brücken, skyline und natürlich „miss liberty“, deren
goldene facken in der sonne glitzerte…das schiff war gekrachte voll, man
tummelte sich eng aneinander gequetscht an deck, um auch ja die beste sicht zu
haben…
…mit einem ganz besonderem service, dem berühmten „new
yorker wassertaxi“ gings weiter zum „jüdischen holocaust museum“, in dem wir,
nachdem wir die hochsicherheitskontrollen hinter uns hatten, eine ganze weile
zubrachten…das museum war eine von einer nach new york ins exil geflüchteten
jüdischen familie erbaute ausstellung allerhand alltagsgegenständ, pässen und
postkarten, die sie der stadt new york als geschenk „übergab“…
…tags zuvor das 9/11 mahnmal besucht, machten wir an diesem
tag einen abstecherzum „tribute center“, wo opferfamilien, angehörige und
betroffene helfer den fast 3000 toten gedenken können…ein sehr berührender ort,
mit detaillierten zeugenaussagen, schokierenden fundstücken und vorallem
herzzerreißenden vermisstenmeldungen…solltet ihr jemals nach new york kommen,
ist dies -traurig aber wahr- ein place to be…
…freitag morgen brachen wir auf zum „new york skyride“,
einer art visueller flug über den dächern der stadt…man wurde gehörig
durchgeschüttelt, während hollywoodstar kevin bacon die einzelnen stationen
kommentiert…und da sich der ganze spaß im „empire state building“ abspielt, blieben
wir gleich dort, um im 86.stock in über 400 metern höhe über der 5th avenue die
aussicht über die atemberaubende stadt zu genießen…wieder einmalein spektakel,
dem sich viele tausende menschen anschlossen…
…um die museen der stadt nicht zu verlassen, betraten wir am nachmittag das „museum of sex“, dem etwas anderen museum in new york…tiere in den tollsten stellungen, eine interessante kletterwand und ein ganz modernes fahrrad waren nicht das einzige, was uns hier über den weg lief…
…nach soviel unzucht musste schnell was kultiviertes her…und
damit auch gelegenheitsbankkauffrau diana auf ihr kosten kam, schlossen wir uns
einer führung der „federal reserve bank of new york“ an…fotografieren aus
sicherheitsgründen natürlich verboten…schließlich liegt hier in 5 stockwerken
unter der erde mit guten 8000 tonnen das größte und auch sicherste golddepot
der welt…beruhigend ist allerdings die tatsache, dass der staat amerika gerade
einmal 2% davon sein eigen nennen darf…ein geheimnisvoller stinkreicher ort,
der definitv einen besuch wert ist…allein die tresortür hat es mit einer dicke
von 6 metern stahl-betongemisch in sich…
…damit wir „miss liberty“ auch mal ganz in ruhe anschauen
konnten, setzten wir nach unserer besichtigungstour durch die bank mit der
fähre über auf „liberty island“, der winzigen insel, die zu einem spaziergang
am fuße der freiheitsstatue einläd…auch an der fähre erneut,
sicherheitskontrollen wie am flughafen…erbarmungslos wurde alles und jeder
gefilzt…aus dem anschlag 9/11 hatten die new yorker gelernt und alle möglichen maßnahmen
ergriffen, um ein erneutes derartiges ereigniszu verhindern…lästig sind die
kontrollen schon, aber nach einem besuch im „tribute center“ absolut
nachvollziehbar…
…um „big apple“ auch einmal bei nacht von seiner schönsten
seite zusehen, machten wir uns auf den weg zum „rockefeller center“, dem riesigen
luxuseinkaufscenter, dass euch vorallem von der weihnachtszeit bekannt ist…hier hält der
präsident seine weihnachtsrede, im hintergrund das „rockefeller center“ mit
seinem riesigen festlich bunt geschmücktem christbaum…auf dem gebäudekomplex
lockt vorallem die aussichtsplattform „top oft he rock“ im 72.stock mit seinem
herrlichen 360° rundblick täglich viele tausende besucher…
…und tatsächlich…new york von einer seiner schönsten seiten…glitzernd
und funkelnd lag die weltmetropole unter uns…besonders das zuvor besichtigte „empire
state building“ stach mit seiner in den nationalfarben gehaltenen beleuchtung heraus…weiß,
blau und rot, wie die nationalflagge…und so schön und majestätisch…
…weil kultur ja nicht schadet und wir auch keine
kunstbanausen sind, unternahmen wir am frühen samstag morgen einen bummel durch
die gallerien des MoMA, das „museum of modern art“…neben pablo picasso und der
weltberühmten sternennacht von van gogh, der besonders kite ganz aufgeregt
entgegenfieberte, hingen auch noch diverse bekannte und weniger bekannte
arbeiten der verschiedensten künstler…ein bild hatte kite ganz besonders
fasziniert…aber seht selbst, auch euch wird dieses werk nicht mehr aus dem kopf
gehen…
…nach der kalten klimatisierten museumsluft brauchten wir
ein bisschen abwechslung…und um nicht immer zu fuß unterwegs zu sein, mieteten
wir uns zwei drahtesel und schlossen uns einer biketour durch den „central park“
an…im grünen herzen new yorks konnte man auf grund von größe, flora und fauna
garnicht glauebn, noch immer in der millionenstadt zu sein…ein riesiger park,
mitten in der stadt, dass ist selbst für das erfahrenste balkonkind unglaublich…
…wir radelten vorbei an villen mit prominenten besitzern,
genossen die aussicht auf das „jacky o‘ reservoir“ (jacky onassis, ehemals
kennedy, witwe von john fitzgerald kennedy, dem ermordeten präsidenten), sahen
die romantische „bow bridge“ (brücke), an der viele szenen aus richtigen
schmacht- und schnulzfilmen gedreht wurden, stoppten am „angel oft he waters“-brunnen,
kite versenkte einen glückscent und wünschte sich etwas und, ganz wichtig, wir
machten halt am „strawberry field“ (erdbeerfeld), dem „john lennon memorial“…er
hatte in seiner kindheit in liverpool stets an einem ort namens „strawberry
field“ gespielt und yoko ono, seine hinterbliebene ehefrau hatte nach seiner
ermordung einen gedenkplatz im central park, unweit von seiner wohnung,
errichtet und diesen nach seinem ort der kindheit benannt…
...nach der ein wenig anstrengenden radltour machten wir uns
auf dem weg zum hafen, wo wir eine nächtliche tour zur freiheitsstatue
unternahmen…ein wundervoller nebeneffekt, wir sahen nicht nur die hell
erleuchtete „miss liberty“ mit ihrer beleuchteten fackel, nein, wir hattenauch
eine herrliche aussicht auf die herrliche skyline, die wir hinter uns ließen, um
möglichst nah an „liberty island“ heran zu kommen…völlig fertig gingen wir nach
dem bootstrip von bord…es war bereits kurz nach 9.00 uhr abends, wir waren
wieder einmal völlig erledigt, die aussicht auf die abends beleuchteten brunnen
vom „ground zero“ wollten wir uns jedoch nicht entgehen lassen…
…dort angekommen, mussten wir enttäuscht feststellen, dass
die beiden brunnen mit dem kleinen park herum abgesperrt und für besucher
unzugänglich gemacht worden waren…ein freundlicher sicherheitsbeamter gab
auskunft, dass der gedenkort täglich von 7.00 uhr morgens bis 21.00 uhr abends
besichtigtwerden kann…danach sei das gebiet gesperrt…und so blieb uns das leuchten
der beiden brunnen vom „ground zero“ leider verborgen, ist allerdings ein guter
grund, noch einmal wieder zu kommen…
…während wir wiederkamen, sahen wir das ein wenig lächerlich
wirkende sicherheitsaufgebot, was allerdings mit bestimmten grund am „ground
zero“ platziert war…securitys alle 10 meter um die brunnen, polizisten an jeder
ecke und sperrungen, soviele man sich kaum vorstellen kann…auch jetzt wurde uns
das gigantische ausmaß der anschläge wieder bewusst…
…am sonntag ist ausruhtag, da hat sowieso alles geschlossen…denkste…nicht
in „big apple“…alle geschäfte haben hier auch sonntags bis 2.00 uhr nachts
geöffnet…ein paradies für notorische dauershopper wie uns…und das taten wir auch…shopping
shopping shopping…geistesabwesend grasten wir sämtliche geschäfte ab…gefunden
haben wir so einiges…gekauft haben wir natüüüüürlich nur das nötigste…ihr kennt
uns…stets bescheiden und sparsam…
…nach unserem ausgiebigen powereinkauf gings dann in den ungemütlichen teil über…backpacks packen…das haben wir noch nie gemocht…dieses mal konnten wir jedoch mit einem lachen packen…es war schließlich das allerletzte mal…gleichzeitig ein grund, den rucksack weinend zu packen…gut, geweint haben wir jetzt nicht, schließlich ist die freude viel zu groß, freunde und familie nach 365 tagen wieder wohlbehalten und bei bester gesundheit wieder in die amre zu schließen, höchstens vielleicht, weil die verzweiflung über das chaos so groß war…bei diana gings ganz fix, völlig routiniert und mit einem plan packte sie das ganze problem augenblicklich an der wurzel…ganze 2 stunden, unendliche zigaretten- und verzweiflungspausen auf dem bett später, hatte auch kite mit dianas hilfe das klamotten-souvinierwirrwarr beseitigt und die backpacks waren gepackt…
...jetzt sitzen wir in der hostelküche, schreiben blog, laden die letzten
bilder hoch und warten darauf, dass wir in 13 stunden endlich in frankfurt (für
kites mutter sunny: in stuttgart -> kleiner insider) aus den flieger steigen
und euch eeeeendlich, nach 365 tagen voller spaß und abenteuer wieder in die
arme nehmen können…also bis in wenigen stunden…
…eure zu euch unterwegs seienden gebäckpacker…